EU-China-Gipfel:Leyen kritisiert "Ungleichgewicht" im Handel
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Erstmals seit über vier Jahren trifft EU-Chefin von der Leyen persönlich auf Chinas Präsidenten Xi. Sie will vor allem Streitfragen in Bezug auf die Handelsbeziehungen klären.
Die EU-Spitze ist zum Gipfeltreffen in Peking. China gilt als wichtigster Handelspartner für die EU. Doch es gibt Streitfragen bei der Handelsbeziehung. Kommt man sich näher?07.12.2023 | 2:41 min
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat bei einem Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping darauf gedrungen, strittige Fragen zwischen der EU und ihrem wichtigsten Handelspartner zu klären.
Es gebe "klare Ungleichgewichte und Unterschiede, die wir angehen müssen", sagte von der Leyen bei einem EU-China-Gipfel in Peking, an dem auch EU-Ratspräsident Charles Michel und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell teilnehmen.
Erstes persönliches Treffen seit vier Jahren
"Manchmal stimmen unsere Interessen überein", sagte von der Leyen zum Auftakt des ersten persönlichen Treffens der EU-Spitze mit dem chinesischen Staatschef seit mehr als vier Jahren und verwies auf die Zusammenarbeit zwischen der EU und China in der Klimapolitik und bei Künstlicher Intelligenz. Die Kommissionpräsidentin der EU betonte:
Michel sagte, die EU strebe eine "stabile und für beide Seiten vorteilhafte" Beziehung zu China an. Doch werde die EU auf dem Gipfel auch die "europäischen Werte, einschließlich der Menschenrechte und der Demokratie" bekräftigen. Xi sagte, China und die EU müssten "gemeinsam auf die globalen Herausforderungen reagieren".
Neben Themen wie Klimawandel und Gesundheit sollten bei dem Gipfel in Peking auch umstrittenere Angelegenheiten wie die Menschenrechtslage in China und Pekings Zusammenarbeit mit Moskau trotz des Ukraine-Kriegs zur Sprache gebracht werden. Bereits im Vorfeld hatte von der Leyen China zu Kompromissen bei Handelsstreitigkeiten aufgerufen.
Leyen: Werden unseren Markt schützen
"Die europäischen Staats- und Regierungschefs werden ein Ungleichgewicht in den Handelsbeziehungen nicht auf Dauer tolerieren", sagte sie am Dienstag in einem Interview.
Peking erklärte daraufhin, die Bemühungen der EU, den Export sensibler Technologie nach China einzudämmen, um ein Gleichgewicht beim Handel herzustellen, ergäben "keinen Sinn".
Am Mittwoch war dann der Rückzug Italiens aus der chinesischen Investitionsoffensive Neue Seidenstraße bekannt geworden. Italien, die drittgrößte Volkswirtschaft der EU, hatte sich als einziger G7-Staat dem von Xi gestarteten Projekt angeschlossen, das seit 2013 zum Bau von Häfen, Eisenbahnlinien, Flughäfen und Industrieparks vor allem in Asien, Afrika und Europa geführt hat.
China kritisiert Italien
Die Projekte sollen China einen besseren Zugang zu den Märkten anderer Länder verschaffen. Besonders im Westen wird häufig kritisiert, dass Peking ärmere Länder damit gezielt in die Abhängigkeit treibe. Viele teilnehmende Staaten haben sich teils massiv verschuldet.
Die „neue Seidenstraße“ soll China zur Weltmacht Nummer 1 machen. Über ein globales Handelsnetzwerk entlang 65 Länder können so knapp Zwei Drittel der Weltbevölkerung erreicht werden.
Bis 2049 soll die neue Seidenstraße offiziell fertig sein.
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Da die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni die Teilnahme Italiens an der Neuen Seidenstraße strikt ablehnt, kam der Rückzug nicht mehr überraschend. Peking kritisierte am Donnerstag, mit seinem Rückzug "untergrabe" Italien das Projekt. Neben dem Handelsungleichgewicht sollten bei dem EU-China-Gipfel auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und der Krieg im Nahen Osten Thema sein.
Appell: Einreiseverbote aufheben
Von der Leyen wollte Peking zudem zur Aufhebung der Sanktionen gegen europäische Politiker aufrufen. China hatte 2021 Einreiseverbote und andere Maßnahmen verhängt, unter anderem gegen den EU-Abgeordneten und ehemaligen Ko-Chef der deutschen Grünen, Reinhard Bütikofer. Damit reagierte Peking auf EU-Sanktionen wegen der Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren in China.
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Quelle: AFP
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