Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat am Rande des G20-Treffens ihrem chinesischen Amtskollegen mitgeteilt, dass Italien aus dem Seidenstraßen-Projekt Chinas aussteigen wird.
Quelle: epa
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat Medienberichten zufolge ihrem chinesischen Amtskollegen Li Qiang den Rückzug aus
Chinas Seidenstraßen-Projekt angekündigt.
Italien will trotzdem Partnerschaft mit China
Als Ersatz dafür solle ein strategisches Partnerschaftsabkommen mit China wiederbelebt werden, das auf die Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit abziele und 2004 unterzeichnet wurde.
Diese Entscheidung sei nicht von den
USA diktiert worden, hieß es in dem Bericht weiter. Auch andere italienische Zeitungen berichteten ähnlich darüber.
Die "neue Seidenstraße" soll China zur Weltmacht Nummer 1 machen. Das Projekt im Überblick.20.11.2020 | 1:32 min
Chinas Handelsprojekt stärkt Einfluss im Ausland
Italien ist die einzige Nation aus der westlichen Industriestaatengruppe
G7, die sich dem
umstrittenen Seidenstraßen-Projekt Chinas angeschlossen hatte. Die Volksrepublik baut seit Jahren mit mehreren hundert Milliarden Dollar entlang der legendären Seidenstraße eine neue Route, die zahlreiche Länder erreichen soll, darunter auch die Staaten Osteuropas.
Die
EU kritisiert, China mache mit diesem Handelsprojekt ärmere Länder von sich abhängig.
Italiens Beteiligung an dem Abkommen wurde 2019 von der damaligen Regierung in Rom vereinbart. Viele Politiker in Italien fürchten inzwischen, dass ein wachsender chinesischer Einfluss zu neuen Reibereien mit westlichen Verbündeten führen könnte. Italien hat im nächsten Jahr den G7-Vorsitz inne.
EU und USA wollen Alternativen zur Seidenstraße
In Konkurrenz zum chinesischen Seidenstraßen-Projekt wollen mehrere Staaten den Ausbau von Bahnstrecken und Häfen im Nahen Osten und Südasien beschließen - unter Beteiligung der USA und der EU.
"Die Verknüpfung dieser Schlüsselregionen ist unserer Meinung nach eine große Chance", sagte der stellvertretende nationale Sicherheitsberater der US-Regierung, Jon Finer, am Rande des G20-Gipfels in Neu-Delhi.
Eine entsprechende Absichtserklärung soll von der Europäischen Union, Indien, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, den USA und anderen G20-Partnern unterzeichnet werden. Details zur Höhe der geplanten Investitionen wurden zunächst nicht genannt.
Quelle: Reuters