Brics-Gipfel: China fordert Deeskalation in der Ukraine
Brics-Gipfel im russischen Kasan:China fordert Deeskalation in der Ukraine
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Chinas Staatschef Xi Jinping fordert beim Gipfel der Brics-Staaten eine Deeskalation in der Ukraine. Auch der indische Regierungschef Modi mahnt Anstrengungen für Frieden an.
In Kasan haben die Brics-Staaten ein Abschlussdokument vorgelegt. Unter anderem mit einer "Internationalen Großkatzen-Allianz". Weltpolitische Themen dagegen sind nicht enthalten.24.10.2024 | 1:36 min
China und Indien haben bei dem vom russischen Präsidenten Wladimir Putin einberufenen Treffen der Brics-Staaten zum Frieden in der Ukraine gemahnt. "Wir müssen drei Prinzipien respektieren: keine Ausweitung des Schlachtfelds, keine Eskalation der Kämpfe und keine Provokationen von einer der beiden Seiten", sagte Chinas Präsident Xi Jinping zum offiziellen Gipfelbeginn im russischen Kasan. Nur so ließe sich die "Situation" so schnell wie möglich "beruhigen".
Peking gilt als Moskaus wichtigster Rückhalt im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. China kritisierte das russische Vorgehen bislang nicht und sieht sich Vorwürfen ausgesetzt, Russlands Rüstungsindustrie mit wichtigen Gütern zu beliefern.
Im russischen Kasan geht der Brics-Gipfel zu Ende. Die EU forderte die mehr als 20 Teilnehmer auf, Putin zu drängen, den Krieg in der Ukraine zu beenden. 24.10.2024 | 0:18 min
Indiens Regierungschef Modi fordert Anstrengungen für Frieden
Der indische Regierungschef Narendra Modi hatte zuvor betont, dass er alle Anstrengungen unterstütze, "um schnell wieder Frieden und Stabilität herzustellen".
Putin sprach von einer seiner Ansicht nach entstehenden "multipolaren Weltordnung". Dies sei eine "dynamischer und unumkehrbarer Prozess", sagte er. Nach Angaben seines Sprechers bedankte Putin sich für die Ukraine-Vermittlungsangebote seiner Brics-Kollegen und sagte ihnen, dass die russischen Truppen auf dem Schlachtfeld vorankämen.
Die Brics-Gruppe ist sehr heterogen, so Wirtschaftsexperte Rolf Langhammer. Er erwartet nicht, dass die Brics-Staaten eine alternative Währung zum Dollar nach vorne bringen können.22.10.2024 | 8:36 min
Modi und Xi: Erstes Treffen seit fünf Jahren
Der indische Regierungschef Modi und Chinas Präsident Xi trafen am Rande des Gipfels auch zu einem Zweiertreffen zusammen. Es war nach Angaben des indischen Außenministeriums ihr erstes Treffen seit fünf Jahren. Beide Seiten hatten kurz vor dem Gipfel ein Abkommen in einem Grenzstreit erzielt.
Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva, der wegen eines häuslichen Unfalls nicht aus Brasilien nach Russland gereist war, rief per Videobotschaft zu einer verstärkten Zusammenarbeit auf "angesichts zweier Kriege, die sich global ausweiten könnten".
EU wirft Putin "Missbrauch" des Brics-Gipfels vor
Die Europäische Union warf Russlands Präsident Putin einen "Missbrauch" des Brics-Gipfels für seine politischen Ziele vor. Alle Teilnehmer des Gipfels in Kasan müssten Putin aufrufen, den Krieg gegen die Ukraine "sofort zu beenden", sagte Peter Stano, der Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell.
Dies erwarte die EU insbesondere von UN-Generalsekretär António Guterres. Er müsse Putin dazu drängen, die russischen Streitkräfte "unverzüglich und bedingungslos aus dem ukrainischen Hoheitsgebiet zurückzuziehen".
Guterres war am Mittwochmorgen zum Brics-Gipfel im russischen Kasan eingetroffen. Der Kreml hatte angekündigt, Guterres werde bei seinem Besuch auch vom russischen Präsidenten Wladimir Putin empfangen - es wäre das erste Treffen der beiden seit April 2022.
UN-Generalsekretär Guterres ist zum Gipfeltreffen der Brics-Staaten im russischen Kasan eingetroffen. 23.10.2024 | 0:17 min
Estland kritisiert Teilnahme von Guterres am Brics-Gipfel
Kritik an der Reise von Guterres zu dem Gipfel kam aus Estland. Die Teilnahme des UN-Generalsekretärs an dem von Russland ausgerichteten Treffen biete "Putins Regime einen klaren Propagandasieg", schrieb der estnische Außenminister Margus Tsahkna auf der Internetplattform X. "Es sollte keine Rückkehr zur Normalität mit einem Aggressor geben, der einen blutigen Krieg in der Ukraine führt und die UN-Charta eklatant verletzt".
Quelle: ZDF
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