Baerbock auf Fidschi-Inseln: Mehr Klimaschutz für Ozeanien
Annalena Baerbocks Ozeanienreise:Klimawandel in Fidschi: Problem im Paradies
von Daniel Pontzen, Fidschi
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Der Klimawandel bedroht die Einheimischen auf Fidschi. Außenministerin Baerbock besucht ein Dorf, das umgesiedelt werden muss. Die UN soll zukünftig mehr Unterstützung leisten.
Internationale Zusammenarbeit steht im Zentrum von Außenministerin Baerbocks Reise nach Ozeanien. Unter anderem in Form von Rüstungskooperationen und militärischen Übungen. 04.05.2024 | 2:55 min
Klock, klock, klock. Mit einer Machete wuchtet der Einheimische die Kokosnuss auf und hält sie Annalena Baerbock hin. "Habt ihr in Deutschland auch Kokosnüsse?", fragt der Mann im schwarzen Rock. "Nein", antwortet die Außenministerin, "wir haben nur Bounty". Die um sie herumstehenden Mitglieder der deutschen Delegation lachen fröhlich. Der Mann lacht mit, auch wenn er die Sache mit dem Schokoriegel erst noch erklärt bekommen muss.
Klimakrise "die größte Sicherheitsherausforderung des Jahrhunderts"
Man müsse mit den Menschen ins Gespräch kommen, und zwar nicht nur mit Offiziellen, mit Vertretern von Regierungen und Thinktanks, sondern auch mit der Bevölkerung - dies ist eines der Mantras der Außenministerin, und natürlich gilt das auch für ihr Leib-und-Magen-Thema. "Wir lassen die Region nicht allein mit der größten Sicherheitsherausforderung dieses Jahrhunderts", hatte Baerbock kurz zuvor gesagt und ausbuchstabiert, was sie als solche ansieht: "die Klimakrise".
Ihr einwöchiger Trip nach Ozeanien hat zwei Teile. Beim ersten, in Australien und Neuseeland, ging es in erster Linie um sicherheitspolitische Fragen, um China, Rüstungsprojekte und Cyberabwehr. Im zweiten Teil, auf den Fidschi-Inseln - genauer: der Hauptinsel Viti Levu - widmet sie sich primär dem Thema Klimaschutz.
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Nachhaltige Zusammenarbeit bei der UN
Die Errichtung der Deutschen Botschaft sei auch in diesem Kontext zu sehen. Eigentlich hatte die Ministerin diese erste Berliner Vertretung in einem der kleinen südpazifischen Inselstaaten selbst vornehmen wollen, vor neun Monaten, doch damals streikte ihr Flugzeug, statt Fidschi schafften sie und ihr Tross es nur nach Abu Dhabi.
Nun also, mit einem Dreivierteljahr Verspätung, ist sie hier. Auch ein Termin in der örtlichen "Universität des südlichen Pazifiks" steht auf ihrem Programm. Sie versichert den Studierenden bei einer Zusammenkunft die Bereitschaft zur nachhaltigen Zusammenarbeit. Gemeinsam könne man auch bei den Vereinten Nationen etwas bewegen.
"One country one vote" - "ein Land eine Stimme", zitiert sie das dahinterliegende Prinzip: Egal, wie klein oder groß ein Land ist, vor den Vereinten Nationen hätten alle dasselbe Stimmrecht. Wenn man da zusammenhalte, könne man auch Dinge erreichen. Baerbock verfolgt dieses Prinzip schon länger, recht früh in ihrer Amtszeit hatte sie es zum Beispiel schon ins von Fidschi aus nicht allzu weit entfernten Inselstaat Palau geführt.
Es gibt allerdings auch kritische Fragen, bei dem Termin an der Uni. Student Semesa Nawasoni sagt:
Er fragt die Außenministerin, wenn sie erlaube, was ihr konkreter Plan sei, das zu ändern.
Sie stimme absolut überein, antwortet die Ministerin, "wir industrialisierte Länder müssen selbstkritisch sein."
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Das Dorf ist eines von mehreren, das - auch mit Hilfe der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit - umgesiedelt wird. "Für uns bedeutet das natürlich eine große Veränderung", sagt Sainiana Mafinda, eine der Dorfältesten.
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Am Ende singt Mafinda mit ihren Freundinnen ein Lied für die Ministerin. Es ist die zweite Ehrerbietung, zuvor schon hatten die Männer des Dorfes ein Willkommensritual zelebriert, samt Überreichung des traditionellen Kava-Getränks. Kava ist ein Pfeffergewächs, und für einen Moment lang meinte man den Pfeffergeschmack im Gesicht der Ministerin erkannt zu haben, bevor sie tapfer lächelte.
Vielleicht dann bei Gelegenheit ja nochmal ein Bounty.
Daniel Pontzen ist Korrespondent im ZDF-Hauptstadtstudio.