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Brasilien:Mindestens 78 Tote bei Überschwemmungen
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Bei schweren Überschwemmungen in Brasilien sind bislang mindestens 78 Menschen ums Leben gekommen. Ein Gouverneur sprach von einer "Kriegs-Szene", Präsident Lula sagte Hilfe zu.
Bei den schweren Überschwemmungen im Süden Brasiliens ist die Zahl der Toten weiter gestiegen. Mindestens 78 Menschen kamen nach Angaben der brasilianischen Zivilschutzbehörde vom Sonntag bislang in den Fluten ums Leben. Mindestens 105 Menschen gelten demnach als vermisst.
Von dem Hochwasser sind demnach etwa 850.000 Einwohner in 340 Ortschaften des Bundesstaates Rio Grande do Sul betroffen. In den meisten von ihnen wurde der Notstand ausgerufen.
Millionenstadt Porto Alegre überschwemmt
Die Millionenstadt Porto Alegre war nach den heftigen Regenfällen vollständig überschwemmt. Dort habe der Guaíba, ein Zusammenfluss mehrerer Flüsse, mit 5,28 Metern den höchsten Wasserstand seit 1941 erreicht, meldeten örtliche Medien.
Helfer versuchten in einem Rennen gegen die Zeit, weitere Menschen zu retten. Mehr als 3.000 Soldaten, Rettungskräfte und Feuerwehrleute waren im Einsatz, um von den Wassermassen eingeschlossene Menschen in Sicherheit zu bringen und mit dem Notwendigsten zu versorgen.
Menschen werden nach Überschwemmungen in Canoas gerettet.
Quelle: Reuters
Auf Häuserdächer geflüchtete Bewohner warteten auf Rettung, andere fuhren mit Kanus oder kleinen Booten durch die in Flüsse verwandelten Straßen der Metropole. Rettungskräfte suchten mit Allradfahrzeugen und Jet-Skis im hüfthohen Wasser nach Gestrandeten. Der Gouverneur von Rio Grande do Sul, Eduardo Leite, sprach von einem Kriegsszenario:
Es sieht aus wie eine Kriegs-Szene.
Eduardo Leite, Gouverneur des Bundesstaats Rio Grande do Sul
Einwohner verlassen ihre Häuser nicht
Aus Angst vor Einbrüchen und Plünderungen trauten sich viele Einwohner nicht, ihre Häuser zu verlassen. Eine 27-jährige Anwohnerin sagte dem Portal "UOL":
Die vergangenen Tage waren sehr beängstigend. Ich kann die ganze Nacht nicht schlafen. Vor dem Haus gehen seltsame Gestalten um.
Anwohnerin
Um Menschen aufzufinden, die von der Außenwelt abgeschnitten worden seien, setze die Luftwaffe auch Drohnen ein, berichtete die brasilianische Nachrichtenseite "G1".
Brasiliens Staatspräsident sagt Hilfe zu
Brasiliens Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva war am Sonntag bereits zum zweiten Mal in das betroffene Gebiet gereist. Er sprach von einer der größten Überschwemmungen in der Geschichte des Landes und sagte weitere Hilfen zu.
In nur zehn Tagen sei in dem an Argentinien und Uruguay grenzenden Bundesstaat so viel Regen gefallen wie sonst in drei Monaten. Dies sei auch eine Folge des Klimawandels, wurden Meteorologen zitiert. Derzeit werden die Wetterextreme durch das Klimaphänomen El Niño noch verstärkt.
Quelle: AFP, dpa
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