Wikileaks-Gründer Julian Assange postet erstes Familienfoto

    Wikileaks-Gründer in Freiheit:Erstes Familienfoto von Julian Assange

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    Das erste Familienfoto von Julian Assange und seiner Familie ist öffentlich. Der Wikileaks-Gründer war erst im Juni freigekommen und nach Australien zurückgekehrt.

    Großbritannien, London: Julian Assange mit seiner Frau Stella und seinen Kindern Gabriel und Max.
    Das erste Familienfoto: Julian Assange mit seiner Frau Stella und seinen Kindern Gabriel und Max.
    Quelle: dpa

    Knapp einen Monat nach der Freilassung und Heimkehr von Wikileaks-Gründer Julian Assange hat seine Ehefrau erstmals ein Foto der Familie in sozialen Netzwerken gepostet. Das Bild zeigt das Paar und seine beiden Kinder lachend und entspannt an einem Strand. Assange trägt einen typisch australischen Hut und hält seine Frau im Arm.
    Heike Slansky
    Assanges Strafe wurde mit den letzten fünf Jahren, die er in Einzelhaft verbracht hat, verrechnet. Jetzt kann er in seine Heimat zurückkehren, berichtet ZDF-Korrespondentin Heike Slansky.26.06.2024 | 2:40 min
    "Family photo!", schrieb Stella Assange dazu. Der Wikileaks-Gründer war Ende Juni nach 14 Jahren juristischen Tauziehens überraschend freigekommen und nach Australien zurückgekehrt. Ein US-Gericht auf der Marianen-Insel Saipan - einem US-Außengebiet im Westpazifik - hatte zuvor einen Deal zwischen dem Australier und der amerikanischen Justiz im Zusammenhang mit Spionagevorwürfen abgesegnet.

    Julian Assange hatte seine Frau im Gefängnis in London geheiratet

    Assange hatte seine Frau bis zur Ankunft in Canberra vor Kurzem noch nie in Freiheit getroffen. Die Beziehung der beiden begann erst während seiner Zeit in der ecuadorianischen Botschaft, wo er sich sieben Jahre verschanzt hatte. 2019 wurde er dort festgenommen, die USA forderten seine Auslieferung.
    Julian Assange (Archivbild vom 19.05.2017)
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    2022 heiratete das Paar im Belmarsh-Gefängnis in London. Stella Assange hatte sich nach der Heimkehr ihres Mannes nach jahrelanger Haft in einer winzigen Zelle besorgt über dessen Gesundheitszustand geäußert.

    Stella Assange bittet um Respekt von Privatsphäre

    Sie bat darum, der Familie Zeit zu geben und ihre Privatsphäre zu respektieren. Bis heute hat sich Assange noch nicht öffentlich geäußert. Von 2010 an hatte Wikileaks geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan der Whistleblowerin Chelsea Manning veröffentlicht. Die USA werfen Assange auch vor, damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben.

    • Wikileaks trat zunächst in Erscheinung mit der Veröffentlichung geheimer US-Dateien, die unter anderem Menschenrechtsverletzungen und die Tötung von Zivilisten durch amerikanische Truppen in Afghanistan dokumentierten.

    • Zuletzt stand Wikileaks aber vor allem im Fokus von US-Ermittlungen, weil die Enthüllungswebsite im Präsidentschaftswahlkampf 2016 gestohlene E-Mails der demokratischen Partei veröffentlichte. US-Behörden gehen davon aus, dass die E-Mails von russischen Hackern heruntergeladen und Wikileaks zugespielt wurden. Diesen Aspekt hat auch FBI-Sonderermittler Robert Mueller in seinem Abschlussbericht über die vermutete russische Einmischung bei der von Donald Trump gewonnenen Präsidentenwahl festgehalten.

    • Wikileaks-Gründer Julian Assange bezeichnet sich selbst als Journalist und beansprucht deshalb die für Medien üblichen Schutzklauseln, wenn es um die Geheimhaltung von Quellen und die Veröffentlichung vertraulicher Informationen geht. Kritiker werfen ihm vor, er sei ein einen Selbstdarsteller, der Menschenleben gefährdet habe. Seine Anhänger sehen in ihm dagegen einen Aufklärer.

    • Als Assange in die diplomatische Vertretung flüchtete, lag gegen ihn ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden vor. Er befürchtete, zunächst nach Skandinavien und schließlich an die USA ausgeliefert zu werden. Im Mai 2017 stellte die Staatsanwaltschaft in Schweden jedoch ihre Ermittlungen erstmals ein. Damit war Assange allerdings noch kein freier Mann, denn er hatte mit der Flucht in die Botschaft gegen britische Kautionsauflagen verstoßen.

    Quelle: dpa

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