Amnesty: Moskau geht immer brutaler gegen Kriegsgegner vor

    Amnesty zur Lage in Russland:Taktiken gegen Kriegsgegner "immer brutaler"

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    Laut Amnesty geht Russland immer härter und mit "neuen, absurden Gesetzen" gegen Kritiker des Angriffskriegs gegen die Ukraine vor. Die Taktiken würden immer brutaler.

    Archiv: Russische Polizisten nehmen einen Demonstranten in Sankt Petersburg, Russland, fest
    Kriegsgegner in Russland sind schweren Repressalien ausgesetzt. (Archivbild)
    Quelle: epa

    In Russland sind laut Amnesty International Tausende Menschen wegen ihrer Kritik am Ukraine-Krieg von schweren Strafmaßnahmen betroffen. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation waren im vergangenen Jahr etwa 21.000 Menschen wegen ihrer Kritik am russischen Angriffskrieg Repressalien ausgesetzt.

    Amnesty: Immer brutalere Taktiken gegen Kriegsgegner

    Es seien "neue, absurde Gesetze" verabschiedet und sofort in Kraft gesetzt worden, um Menschen zu kriminalisieren, die ihre Meinung frei äußerten, erklärte die stellvertretende Generalsekretärin von Amnesty in Deutschland, Julia Duchrow.

    Die Unterdrückung in Russland ist tiefgreifend. Eine ganze Bandbreite von Maßnahmen wird eingesetzt, um Kritik am russischen Angriffskrieg zum Schweigen zu bringen.

    Amnesty International, Deutschland

    Die russischen Behörden wendeten immer brutalere Taktiken an, um gegen Anti-Kriegs-Aktivisten im eigenen Land vorzugehen. Wer gegen den Krieg protestiere oder kritische Informationen über die russischen Streitkräfte verbreite, müsse "mit schweren strafrechtlichen, administrativen und anderen Sanktionen" rechnen.

    2.300 Menschen mit Verwaltungshaft belegt

    Dem Bericht zufolge handelte es sich bei den Vorwürfen sowohl um sogenannte Diskreditierungsdelikte als auch "Vergehen" wie Missachtung der Vorschriften für öffentliche Versammlungen. Mehr als 2.300 Menschen seien mit Verwaltungshaft belegt worden, die anderen mussten hohe Geldstrafen zahlen.
    Der Menschenrechtler Jan Ratschinski zur Lage der Opposition in Russland:
    Gegen 150 Menschen seien Strafverfahren wegen neu eingeführter Straftatbestände wie "Verbreitung wissentlich falscher Informationen über den Einsatz der Streitkräfte" und "wiederholte Diskreditierung der Streitkräfte oder staatlicher Stellen" eingeleitet worden. Viele von ihnen seien bereits zu hohen Haftstrafen verurteilt worden.
    Darunter ist laut Amnesty auch der Funkamateur Wladimir Rumjanzew: Er hatte von seiner Wohnung aus per Radio von den Behörden verbotene Kriegsberichte unabhängiger Medien und Blogger verbreitet und wurde daraufhin zu drei Jahren Haft verurteilt.

    Kritiker werden schikaniert und eingeschüchtert

    Dem Bericht zufolge wenden die russischen Behörden zudem etliche Methoden an, um Kritiker zu schikanieren, unter Druck zu setzen und einzuschüchtern. Dazu gehören demnach willkürliche Entlassungen sowie die Absage von Konzerten und anderen öffentlichen Veranstaltungen. Zudem dokumentierte Amnesty einen zunehmenden Trend, wonach Prominente wegen ihrer öffentlichen Kritik am Ukraine-Krieg als "ausländische Agenten" verunglimpft werden."
    Der Russland-Forscher der Organisation, Oleg Koslowsky, stellt fest:

    Die Unterdrückung in Russland ist tiefgreifend. Eine ganze Bandbreite von Maßnahmen wird eingesetzt, um Kritik am russischen Angriffskrieg zum Schweigen zu bringen.

    Oleg Koslowsky, Amnesty

    Kritiker werden ihm zufolge mit Hilfe des "von zutiefst unfairen Gerichtsverfahren" geprägten Strafrechtssystems zum Schweigen gebracht, sobald sie auch nur die geringste abweichende Meinung äußern.
    Die Organisation forderte die internationale Gemeinschaft auf, diese Fälle bei den russischen Behörden zur Sprache zu bringen und verfolgte Aktivisten in Russland und im Ausland zu unterstützen. Zudem müssten die internationaler Mechanismen zur Bekämpfung von Menschenrechtsverletzungen in Russland gestärkt werden.
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    Quelle: AFP

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