Schwere Regenfälle fluten Orte in Norditalien, mehr als 100 Gemeinden melden die höchste Alarmstufe. Währenddessen beeinträchtigen Schneemassen in der Schweiz die Stromversorgung.17.04.2025 | 1:43 min
Im Südwesten der
Schweiz haben heftiger Schneefall, starke Regenfälle und Erdrutsche für Verkehrsprobleme und Stromausfälle gesorgt. Der bekannte Skiort Zermatt sei von der Außenwelt abgeschnitten und von Stromausfällen betroffen, sagte eine Vertreterin des Tourismusbüros. Auch Strom und Mobilfunk seien ausgefallen, hieß es.
Die auf etwa 1.400 Metern gelegene Messstation Montana im Kanton Wallis verzeichnete 58 Zentimeter Neuschnee. Das sei der höchste April-Wert, der dort seit Beginn der Aufzeichnungen vor fast 100 Jahren gemessen wurde, teilte die Wetterbehörde MeteoSwiss mit. In noch höheren Lagen, wie etwa auf dem Gebirgspass Großer St. Bernhard, fielen 100 Zentimeter Schnee.
Schweiz: Zahlreiche Straßen und Bahnstrecken gesperrt
Im Wallis wurden wegen der Schneefälle zahlreiche Straßen und Bahnstrecken gesperrt. Der Simplon-Pass und der Grosse-St.-Bernhard-Pass, die das Wallis mit dem italienischen Aostatal verbinden, wurden geschlossen. Auch der Simplon-Tunnel und der Grosse-St.-Bernhard-Tunnel waren seit Mittwochabend aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Für mehrere Täler im Wallis wurde bis Donnerstagabend die höchste Unwettergefahrenstufe ausgerufen. Alle Schulen in dem Kanton sind vorsorglich geschlossen. Ebenso gibt es Wetterwarnungen für den Kanton Tessin.
Regen in Norditalien: Bahnsperrungen wegen Überschwemmungen
Im Norden von
Italien sind nach heftigen Regenfällen zahlreiche Flüsse über die Ufer getreten. Besonders betroffen ist die Region Piemont mit der Hauptstadt Turin. Dort näherte sich der Fluss Po der gefährlichen Marke.
Ein 92 Jahre alter Mann kam ums Leben. Der Leichnam wurde in der Gemeinde Monteu da Po bei Turin in einem Haus gefunden, das durch Wassermassen eingeschlossen war, wie die Rettungskräfte mitteilten. Nach ersten Erkenntnissen ist er ertrunken.
Mehrere Gebiete in Flussnähe wurden sicherheitshalber gesperrt, ebenso wie zahlreiche Straßen. In einigen Gemeinden wurde an die Bevölkerung appelliert, Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen. Die Autobahn zwischen Turin und Aosta stand teilweise unter Wasser und wurde gesperrt.
In Norditalien gibt es schwere Unwetter, in der Provinz Modena wurden durch Starkregen Erdrutsche und Überschwemmungen ausgelöst.16.04.2025 | 0:24 min
Verbindung zwischen Schweiz und Italien: Simplon-Linie gesperrt
Wegen überschwemmter Gleise kommt es nach Angaben der italienischen Eisenbahn im Zugverkehr zwischen Italien und der Schweiz zu erheblichen Behinderungen. Mehrere Züge sind auf der Strecke blockiert. Bereits am Mittwoch musste auf der wichtigen Simplon-Linie der Bahnverkehr eingestellt werden.
In mehr als hundert Gemeinden wurde Alarmstufe Rot ausgelöst. Die Behörden fürchten Sturmböen, Überschwemmungen und auch Erdrutsche.
Südtirol bis Toskana: Urlaubsregionen von Unwetter betroffen
Betroffen sind auch Gegenden, in denen sich über die
Ostertage normalerweise viele Urlauber aufhalten wie Südtirol, die Lombardei und die Toskana. In der Provinz Modena wurden bereits am Mittwoch durch Starkregen Erdrutsche und Überschwemmungen ausgelöst.
Vor den italienischen Küsten wurde im Mittelmeer mit stürmischer See und Wellen bis zu drei Metern Höhe gerechnet. Das nationale Amt für Zivilschutz hatte zudem darauf hingewiesen, dass es vielerorts zu Gewittern kommen könnte. Auch in der Region Apulien im Süden sollte es viel Niederschlag geben.
Quelle: dpa