Nach Vorwürfen: Rammstein kündigen Tour für 2024 an

    Nach Vorwürfen gegen Lindemann:Rammstein kündigen Tour für 2024 an

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    Die Rock-Band Rammstein geht 2024 wieder auf Tour, wie sie auf Social Media ankündigt. Zuletzt war sie wegen Vorwürfen gegen ihren Sänger Till Lindemann in den Schlagzeilen.

    Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Rammstein Frontsänger Till Lindemann, Archivbild
    Bald wieder auf den Bühnen Europas unterwegs: Rammstein-Leadsänger Till Lindemann
    Quelle: dpa

    Die Band Rammstein geht im kommenden Jahr wieder auf Tour. Das gaben die sechs Musiker am Dienstag über die Social-Media-Kanäle der Band bekannt. "Heute kündigen Rammstein ihre Europa-Stadion-Tour 2024 an", hieß es im Posting der Berliner Band.

    Instagram-Post der Band

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    Nach dpa-Informationen soll die Serie von Auftritten ähnlich umfangreich ausfallen wie beim dritten Teil ihrer Europatour in diesem Jahr. Dabei hatte Rammstein von Mai bis August gut zwei Dutzend Konzerte in 16 europäischen Stadien gespielt.

    Vorwürfe nach Rammstein-Konzerten

    Die Band Rammstein war wegen Vorwürfen gegen Sänger Till Lindemann im vergangenen Jahr unter Druck geraten. Seit Mai hatten mehrere Frauen Vorwürfe vorgebracht und Situationen bei Partys im Umfeld der Band geschildert, die sie nach eigenen Angaben teils als beängstigend empfanden.
    Zunächst hatte eine Frau aus Nordirland geäußert, im Umfeld eines Rammstein-Konzerts in Litauen womöglich betäubt und verletzt worden zu sein. Schnell tauchten Beschuldigungen auf, manche anonym in Zeitungsberichten, manche auch mit Namen versehen im Internet.

    Proteste und gutbesuchte Shows

    Zügig kochte die Debatte hoch und beherrschte Anfang Juni die Schlagzeilen. Dabei ging es nicht nur um mutmaßlich strafbares Verhalten, sondern auch moralische Fragen. Lindemanns Verlag, der Bände mit teils umstrittenen Gedichten herausgebracht hatte, beendete die Zusammenarbeit. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) verurteilte "patriarchales Mackertum und sexuelle Übergriffe".
    Rammstein
    Die Diskussionen um Rammstein reißen nicht ab. Doch nicht nur die Band, auch das Umfeld gerät in den Fokus. Was wusste man hinter den Kulissen? Eine Insiderin packt aus. 03.08.2023 | 28:19 min
    Auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) verfolgte nach Angaben seines Sprechers die Berichte. Bei Konzerten in München wurde die vorderste Reihe für ausgewählte junge Frauen ebenso abgeschafft wie die Aftershow-Partys. Auch die Band Rammstein selbst verurteilte in einer Stellungnahme jede Übergriffigkeit und bat die Fans, sich nicht an Vorverurteilungen zu beteiligen. Bei den Konzerten in München gab es kleinere Proteste, gut besucht waren sie trotzdem.

    Berliner Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen ein

    Lindemann ließ am 8. Juni über eine Anwaltskanzlei Beschuldigungen zurückweisen. Wiederholt sei behauptet worden, so die Anwälte, "Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr".
    Die Berliner Staatsanwaltschaft hatte Ende August die Ermittlungen gegen Lindemann eingestellt. Die Auswertung der verfügbaren Beweismittel habe keine Anhaltspunkte dafür erbracht, dass Lindemann "sexuelle Handlungen an Frauen gegen deren Willen vorgenommen" habe, begründete die Staatsanwaltschaft am Dienstag ihre Entscheidung in einer ausführlichen Mitteilung.

    Ich danke allen, die unvoreingenommen das Ende der Ermittlungen abgewartet haben.

    Till Lindemann auf Instagram

    "Mutmaßliche Geschädigte haben sich bislang nicht an die Strafverfolgungsbehörden gewandt, sondern ausschließlich - auch nach Bekanntwerden des Ermittlungsverfahrens - an Journalistinnen und Journalisten", hieß es in der ungewöhnlich langen Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Es sei daher nicht möglich gewesen, Vorwürfe "ausreichend zu konkretisieren" oder die Glaubwürdigkeit von möglichen Opfern zu klären.

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    von Jan Henrich
    Rammstein-Sänger Till Lindemann bei einem Konzert im Berliner Olympiastadion
    Quelle: dpa

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