Schumacher-Erpressung: Anklage gegen drei Männer erhoben

    15 Millionen gegen Privatfotos:Anklage gegen Schumacher-Erpresser erhoben

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    15 Millionen wollten sie - sonst würden sie Bilder der verunglückten Rennsport-Legende zeigen. Nun wurde Anklage gegen drei Männer erhoben, die die Schumachers erpressen wollten.

    Michael Schumacher, Archivild
    So kennt ihn die Welt: Michael Schumacher (Archiv)
    Quelle: dpa

    Wegen einer versuchten Erpressung der Familie von Formel-1-Legende Michael Schumacher hat die Staatsanwaltschaft Wuppertal drei Männer angeklagt. Es handelt sich um einen 53 Jahre alter Wuppertaler und dessen 30-jährigen Sohn sowie einen 53 Jahre alten Mann aus Wülfrath, teilten die Ermittler am Mittwoch mit. Die beiden Wuppertaler wollten demnach 15 Millionen Euro von den Schumachers.
    Der aus Wülfrath stammende Mann soll als Sicherheitsdienst für die Familie des seit einem Skiunfall zurückgezogen lebenden Schumacher gearbeitet haben. Den Anklägern zufolge soll er spätestens bei seinem Ausscheiden aus dem Job im März 2021 Dateien unerlaubt auf Datenträger kopiert oder sich Datenträger mit illegalen Datensätzen verschafft haben.
    Michael Schumacher auf dem Quad, Jan. 2009
    Seit seinem Skiunfall 2013 ist wenig an die Öffentlichkeit gedrungen über das Schicksal von Michael Schumacher. Der Schutz der Privatsphäre ist der Familie wichtig. Aber der beste deutsche Rennfahrer aller Zeiten ist vielen noch präsent.03.01.2019 | 2:52 min

    Bilder sollten Schumacher nach Skiunfall zeigen

    Der Angeklagte soll zwischen Oktober 2022 und Mai 2024 die Datenträger für einen fünfstelligen Geldbetrag an den 53-jährigen Wuppertaler verkauft und übergeben haben. Dabei soll es sich um zwei Festplatten und vier USB-Sticks handeln, auf denen sich unter anderem Videos und Fotodateien befanden.
    Die Bilder sollen die abgeschottet lebende Formel-1-Legende sowohl vor als auch nach seinem Skiunfall Ende 2013 zeigen. Zudem sollen sich auch weitere vertrauliche Daten auf den Datenträgern befunden haben. Am 3. Juni dieses Jahres soll der 53-jährige Wuppertaler mehrfach bei einer Mitarbeiterin der Familie Schumacher angerufen und 15 Millionen Euro gefordert haben. Er soll gedroht haben, die Daten andernfalls im sogenannten Darknet zu veröffentlichen.

    Spur der Erpresser führte über Kassel nach Wuppertal

    Die Mitarbeiterin der Familie Schumacher soll einen Beweis für die Existenz der Daten gefordert haben. Vereinbart worden sei daraufhin, dass eine Probe des Materials per E-Mail übersandt werden sollte. Der Mann soll daraufhin seinen Sohn eingeweiht und ihn beauftragt haben, eine technisch nicht rückverfolgbare Mailadresse zu besorgen. Über diese Adresse sollen dann Bilder und weitere Dateien an die Schumachers geschickt worden sein.
    Die Familie Schumacher erstattete der Anklage zufolge allerdings bereits zuvor Strafanzeige in der Schweiz. Den dortigen Strafverfolgungsbehörden sei es gelungen, die bei den Anrufen verwendete Rufnummer zu ermitteln, die auf jemanden aus Kassel registriert war. Durch die Schweizer Kollegen wurde daraufhin die Staatsanwaltschaft Kassel informiert, die über das hessische Landeskriminalamt weitere Ermittlungen veranlasste. Dies führte zu den beiden Tatverdächtigen aus Wuppertal.
    Wie fast alle großen Rennfahrer beginnt auch Michael Schumacher seine Laufbahn im Kart. 1987 wird er Europameister.
    Der nächste Karriereschritt: Das Mercedes-Junior-Team im Jahr 1990.
    "Schumi" im Jahr 1990 - ein Jahr, bevor er in die Formel 1 wechselt.
    Ein kongeniales Paar: Michael Schumacher und sein langjähriger Manager Willi Weber.
    Schumacher gewinnt ein Jahr nach seinem Debüt in der Formel 1 seinen ersten Grand Prix: 1992 in Spa-Franchorchamps.
    1994 ist Schumacher auf dem Gipfel angekommen: Im Benetton sichert er sich seinen ersten WM-Titel.
    1995 folgt der zweite Titel. Schumachers großer Konkurrent in jener Zeit ist der Brite Damon Hill.
    1996 wechselt Schumacher zu Ferrari. Am Anfang läuft es eher schlecht als recht - das Traditionsteam hinkt seit Jahren hinterher.
    In der Familie Schumacher ist das Rennfahrer-Gen stark ausgeprägt: Michael und sein Bruder Ralf 1997.
    Die Frau an seiner Seite: Corinna und Michael sind seit 1995 verheiratet. Im Jahr 2000 können sie Schumis ersten WM-Titel für Ferrari feiern.
    Seine große Leidenschaft ist der Fußball - hier bei einem Spiel mit Prinz Albert.
    Gerade im Regen zeigt Schumacher immer wieder sein unglaubliches fahrerisches Talent.
    In der Saison 2000 macht sich Schumacher unsterblich und holt den ersten Fahrer-WM-Titel für Ferrari seit Jody Scheckter 1979.
    Für die Fans der Scuderia geht ein Traum in Erfüllung. Und es kommt noch besser...
    Ein unglaublicher Rekord: 2004 holt Schumacher den fünften Titel für Ferrari, seinen siebten insgesamt.
    Für die Ferrari-Tifosi ist "Michele" der Allergrößte.
    Ein häufiger Anblick: Michael Schumacher auf dem Siegerpodest.
    Zum Ende der Saison 2006 erklärt Schumacher seinen Rücktritt aus der Formel 1. Die übrigen Fahrer, hier Nick Heidfeld, zollen ihm Respekt.
    Nach seinem ersten Rücktritt im Jahr 2006 versucht er sich unter anderem als Motorradrennfahrer.
    2010 gibt Schumacher sein Formel-1-Comeback im Mercedes. Er fährt - mit mäßigem Erfolg - bis 2012 für den deutschen Rennstall.
    Michael Schumacher gratuliert Sebastian Vettel zum WM-Titel 2010. Die beiden verstehen sich gut...
    ...und vertreten die deutschen Farben mehrmals gemeinsam beim Renn-Event "Race of Champions".
    2012 ist dann endgültig Schluss in der Formel 1.
    Zu Schumachers Hobbys gehört auch das Skifahren, hier im Jahr 2005. Am 29. Dezember 2013 stürzt Schumacher in Méribel und erleidet schwerste Kopfverletzungen, von denen er sich bis heute nicht erholt hat.
    Der Unfall erschüttert Fans und Kollegen auf der ganzen Welt. Lewis Hamilton sendet 2014 an seinem Auto Genesungswünsche an den Rekordchampion.
    So bleibt nur die Hoffnung, dass dieser einzigartige Rennfahrer eines Tages wieder vollständig gesund wird. Auch wenn öffentlich nicht bekannt ist, wie es "Schumi" derzeit geht.

    Michael Schumacher: Stationen einer Karriere

    Wie fast alle großen Rennfahrer beginnt auch Michael Schumacher seine Laufbahn im Kart. 1987 wird er Europameister.

    Quelle: imago


    Vorwurf: Erpressung im besonders schweren Fall

    Rechtlich wird dem in Untersuchungshaft sitzenden Vater eine versuchte Erpressung im besonders schweren Fall zur Last gelegt. Darauf droht eine Strafe zwischen einem und 15 Jahren. Seinem Sohn wird Beihilfe vorgeworfen. Die Straferwartung ist bei ihm niedriger, er ist in Freiheit.
    Gegen den Tatverdächtigen aus Wülfrath lautet die Anklage ebenfalls auf Beihilfe zum Erpressungsversuch sowie eine Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs. Dem ebenfalls in U-Haft sitzenden Mann drohe eine empfindliche Freiheitsstrafe, hieß es. Das Amtsgericht Wuppertal muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden.
    Quelle: AFP

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