Krankenkassen zahlten 2023 Rekordsumme für Medikamente
Gesetzliche Krankenkassen:Rekordsumme für Medikamente ausgegeben
|
So viel wie nie mussten die gesetzlichen Krankenkassen 2023 für Medikamente ausgeben. Die Preise haben sich innerhalb der vergangenen Jahre um 74 Prozent erhöht.
Die Preise für Medikamente sind in den vergangenen Jahren so stark gestiegen, dass die gesetzlichen Krankenkassen 2023 auf Rekordausgaben kamen.
Quelle: IMAGO
Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland haben im vergangenen Jahr so viel für Medikamente ausgeben müssen wie noch nie. Die Ausgaben erreichten laut einer Mitteilung des AOK-Bundesverbandes vom Dienstag einen Rekordwert von 54 Milliarden Euro. Damit stiegen die Kosten den Angaben zufolge innerhalb der vergangenen neun Jahre um 74 Prozent.
Haupt-Kostentreiber sind patentgeschützte Arzneimittel, bei denen es zuletzt einen besonders hohen Preissprung gab. Laut AOK entfielen im vergangenen Jahr 53 Prozent der Gesamtkosten auf patentgeschützte Arzneimittel. Diese schlagen deshalb so stark zu Buche, weil sich die Kosten hier innerhalb von neun Jahren im Schnitt mehr als verdreifachten.
Die Europäische Arzneimittelagentur hat einen neuen Wirkstoff zur Behandlung von Alzheimer zugelassen. Medizinjournalist Dr. Christoph Specht erläutert, welche genetischen Voraussetzungen für eine Behandlung erfüllt sein müssen.20.11.2024 | 5:46 min
So kostete den Angaben zufolge 2014 eine Packung eines patentgeschützten Arzneimittels durchschnittlich 190,06 Euro. 2023 betrugen die Kosten 587,72 Euro.
Medikament mit Patent ums 17-fache teurer
Die Kosten für nicht mehr patentgeschützte, sogenannte generikafähige Arzneimittel stiegen im Vergleich dazu im selben Zeitraum nur um 31 Prozent an.
Eine Arzneimittelpackung kostete 2023 hier im Schnitt 34,85 Euro, im Jahr 2014 waren es noch 26,60 Euro. Medikamente mit Patent waren 2023 damit etwa 17-mal teurer als jene ohne Patent. 2014 war es noch das Siebenfache.
Größerer Anteil von Medikamenten über 1.000 Euro
Einen immer größeren Anteil an den Gesamtkosten nehmen sehr teure Medikamente mit einem Apothekenverkaufswert von mehr als 1.000 Euro ein. Während 2014 nur etwas mehr als jeder vierte Euro (27,6 Prozent) des Gesamtumsatzes auf Arzneimittel mit Preisen von 1.000 Euro oder mehr entfiel, war es 2023 knapp jeder zweite Euro (47,6 Prozent).
Insgesamt wurden laut AOK im vergangenen Jahr mehr als 63.000 verschiedene Arzneimittel verkauft. Dabei wurden 692 Millionen einzelne, verschreibungspflichtige Medikamente ausgegeben. Nur 1,5 Prozent davon waren teurer als 1.000 Euro. Nach Angaben des GKV-Spitzenverbands sind etwa 75 Millionen Menschen in Deutschland gesetzlich versichert.
Quelle: ZDF
Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.