Versicherer: Weniger Fahrraddiebstähle, aber höhere Schäden
Bilanz der Versicherer:Weniger Fahrraddiebstähle, aber höhere Schäden
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2024 wurden laut der deutschen Versicherungswirtschaft weniger Fahrräder gestohlen, der Schaden ist jedoch gestiegen. Diebe haben vor allem hochwertige Räder im Visier.
Zwar sinkt die Zahl an Fahrraddiebstählen, doch die Schadenshöhe steigt: Organisierte Bandenkriminalität hat es gerade auf E-Bikes abgesehen – und verkaufen sie ins Ausland.30.01.2025 | 4:26 min
Fahrraddiebe haben es im vergangenen Jahr nach Angaben der Versicherungswirtschaft vor allem auf hochwertige Fahrräder und E-Bikes abgesehen. "Die Täter gehen offenbar gezielter vor", sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Der durchschnittliche Schaden liegt inzwischen bei rund 1.190 Euro - mehr als dreimal so viel wie vor 20 Jahren.
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Jörg Asmussen, GDV-Hauptgeschäftsführer
E-Bike kostet im Schnitt 2.650 Euro
Laut dem Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) kostete ein neues Fahrrad in Deutschland vergangenes Jahr im Schnitt 500 Euro, ein E-Bike 2.650 Euro. Inzwischen werden mehr E-Bikes als klassische Fahrräder verkauft.
E‑Bikes beliebter als Fahrräder im Verkauf
ZDFheute Infografik
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Insgesamt wurden im Jahr 2024 weniger versicherte Räder gestohlen: Der GDV registrierte rund 135.000 Diebstähle und damit 10.000 weniger als im Vorjahr. "Dennoch mussten die Versicherer mit 160 Millionen Euro rund 10 Millionen Euro mehr leisten als im Jahr zuvor", so Asmussen. "Das ist der höchste Stand der letzten 20 Jahre."
Kriminalstatistik: Aufklärungsquote von Fahrraddiebstahl gering
Längst nicht alle Fahrradbesitzer lassen ihr Rad versichern: Laut der jüngst vorgestellten Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2024 wurden in Deutschland rund 246.000 Fahrraddiebstähle polizeilich erfasst. Das sind etwa 6,9 Prozent weniger Fälle als im Vorjahr.
Die Nutzung von GPS-Trackern und eine bessere Sicherung könnten unter anderem Gründe für diesen Rückgang sein, heißt es. Die Aufklärungsquote ist der Statistik zufolge jedoch weiter niedrig: Nur rund 24.000 Fahrraddiebstähle und damit knapp unter 10 Prozent der Fälle konnten aufgeklärt werden.
Stiftung Warentest rät dazu, das Rad mit einer sogenannten "Eigentümer-Identifizierungsnummer" (EIN-Code) zu codieren. Die wird vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club, der Polizei und teils auch von Fahrradhändlern in den Rahmen gefräst, um ein geklautes Rad einem Eigentümer zuordnen zu können.
Gegen Diebstahl: Fahrradschloss und Versicherung
Die Versicherer empfehlen, hochwertige Schlösser zu verwenden. Und doppelt hält besser: Mit zwei Schlössern lassen sich Rahmen und Räder separat sichern. Vor allem stabile U- oder Kettenschlösser sind laut GDV empfehlenswert.
Das Fahrrad sollte immer gut sichtbar an einem festen Objekt gesichert werden, etwa an einem Fahrradständer. Belebte und gut beleuchtete Orte schrecken Diebe ab. Und: Ein registriertes Fahrrad lässt sich im Falle eines Diebstahls besser identifizieren und wiederfinden.
Der GDV rät auch, den Versicherungsschutz regelmäßig zu prüfen und eine zusätzliche Fahrradversicherung für hochwertige Räder abzuschließen. Kaufbelege und aktuelle Fotos sollten immer gut aufbewahrt werden - das kann im Schadenfall Nerven sparen.
Stiftung Warentest hat 19 unterschiedliche Fahrradschlösser geprüft – und teilweise geknackt. Diese Schlösser schnitten am besten ab.20.02.2025 | 4:39 min