Aktenzeichen XY vom 26.3.2025:Leiche im See
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Ein Mann findet am 21. September 2014 die Leiche einer Frau im Vierwaldstättersee, einem von Bergen umgebenen Alpenrandsee in der Zentralschweiz.
XY-Szenenfoto: Emiliya Emilova war zuletzt unglücklich, wollte nicht mehr als Prostituierte arbeiten.
Quelle: ZDF
Der Vierwaldstättersee ist ein von Bergen umgebener Alpenrandsee in der Zentralschweiz. Dort findet am 21. September 2014 ein Mann die Leiche einer Frau. Der Fundort befindet sich an der Uferstraße zwischen den Ortschaften Stansstad und Kehrsiten im Kanton Nidwalden.
Schnell stellt sich heraus: Die Frau wurde Opfer eines Verbrechens. Auch ihre Identität steht kurz darauf fest. Es handelt sich um die 36-jährige Emiliya Emilova. Ihr Oberkörper ist unbekleidet, mit einem Draht sind blaue Bänder an der Leiche befestigt. Es sind die Tragegriffe einer Einkaufstasche. Der Täter hatte den Beutel mit schwerem Material gefüllt und versucht, damit die Leiche im See zu versenken. Dabei waren die Griffe abgerissen.
Spur ins Rotlichtmilieu
Emiliya Emilova stammt aus Bulgarien, wohnte zuletzt in Aarburg und arbeitete auf dem Luzerner Straßenstrich im so genannten Ibach-Quartier, einem Gewerbegebiet am Rande der Stadt, Richtung Emmen. Eine Kollegin beobachtete, wie sich Emiliya Emilova am späten Abend des 20. September 2014 Hand in Hand mit einem Mann zu Fuß vom Straßenstrich entfernte.
Emiliya Emilova wurde im September 2014 ermordet.
Quelle: Kantonspolizei Nidwalden
Es ist das letzte Mal, dass sie lebend gesehen wurde. Emiliya Emilova hatte zwei Söhne, die in Bulgarien lebten. Dort wollte sie mit ihrem neuen Lebensgefährten eine Wohnung kaufen. Mit ihrer Situation in der Schweiz war sie sehr unzufrieden. Deshalb spielte sie mit dem Gedanken, so bald wie möglich nach Bulgarien zurückzukehren.
Der Fundort liegt am Vierwaldstättersee in der Zentralschweiz.
Quelle: Kantonspolizei Nidwalden
Verschwundene Gegenstände
Aus Emiliya Emilovas Besitz sind einige Gegenstände verschwunden. Dazu zählt ihre komplette Oberbekleidung, unter anderem eine dunkle Jacke oder ein dunkler Poncho, ein Paar rote Schuhe, eine Damenhandtasche und ein Handy. Ebenfalls fehlt ein kleiner, silberfarbener Ohrstecker in Form eines Rings, Durchmesser etwa 1,4 Zentimeter.
Solch ein Ohrstecker ist seit der Tat verschwunden.
Quelle: Kantonspolizei Nidwalden
Zurückgelassene Gegenstände
Die Einkaufstasche, mit der der Täter die Leiche im See versenken wollte, stammte von der Lebensmittelkette Migros und war damals in der Schweiz stark verbreitet. Sie hatte blaue Griffe und Umhängeschlaufen.
Die Einkaufstasche war mit Draht an der Leiche befestigt.
Quelle: Kantonspolizei Nidwalden
Die Tasche war mit einem grünen Gartendraht an der Leiche befestigt. Dieser war etwa 1,4 Millimeter dick. Die Polizei geht davon aus, dass der Täter beide Sachen zufällig in seinem Auto hatte.
Fragen nach Zeugen
- Wer hat in der fraglichen Nacht am Luzerner Straßenstrich und am Auffindeort der Leiche Beobachtungen gemacht, die etwas mit der Tat zu tun haben könnten? Die Leiche wurde an einer Uferstraße zwischen Stansstad und Kehrsiten gefunden. Nicht weit entfernt, noch im Ort Stansstad, hatte einige Stunden vorher eine Zeugin einen Streit zwischen einem Mann und einer Frau gehört, aber nichts gesehen.
Die Leiche wurde zwischen Stansstad und Kehrsiten gefunden.
Quelle: Google Earth / ZDF
- Wer kann Angaben zum Täter machen? Vielleicht gibt es Mitwisser, denen er sich anvertraut hat oder die etwas ahnen. Denkbar auch, dass er nach der Tat eine Wesensveränderung durchgemacht hat, weil ihn die Tat belastete. Auch das könnte in seinem Umfeld aufgefallen sein. Am Fundort konnte eine tatrelevante DNA sichergestellt werden. Sollte die Polizei also einen Tatverdächtigen finden, könnte durch einen DNA-Abgleich eine Tatbeteiligung ausgeschlossen oder nachgewiesen werden.
- Am Abend der Tat waren am Straßenstrich in Luzern zwei Männer aufgefallen. Die beiden konnten bis heute nicht ermittelt werden. Sie werden als wichtige Zeugen gesucht. Der eine hatte eine Glatze, war ca. 1,75 Meter groß, 25 bis 40 Jahre alt, muskulös und dunkel gekleidet. Er trug Ohrhörer, möglicherweise von einem Handy. Der andere Zeuge hatte dunkle, längere Haare, war etwa 1,85 Meter groß und schlank.
Phantombilder: Mit diesen beiden möglichen Zeugen möchte die Polizei unbedingt sprechen.
Quelle: Kantonspolizei Nidwalden
Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung in Höhe von 10.000 Schweizer Franken ausgesetzt.
Zuständig:
Hinweise aus Deutschland: BKA Wiesbaden, Telefon 0611 / 551 81 40
Hinweise aus der Schweiz: Kantonspolizei Nidwalden 0041 / 416 184 799
Zuständig:
Hinweise aus Deutschland: BKA Wiesbaden, Telefon 0611 / 551 81 40
Hinweise aus der Schweiz: Kantonspolizei Nidwalden 0041 / 416 184 799
Quelle: dpa
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Quelle: ZDF
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