Sechs Bücher sind in Frankfurt mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet worden - darunter auch ein Werk zu queeren Leben. Den Sonderpreis erhielt Biograf Alois Prinz.
Die Autorin Kathrin Köller (l-r), Gestalterin Michaela Binder und Illustratorin Imela Schautz wurden für "Quergestreift" in der Kategorie Bestes Sachbuch ausgezeichnet.
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Sechs Kinder- und Jugendbücher sind am Freitagabend auf der Frankfurter Buchmesse mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet worden. Den mit 12.000 Euro dotierten Sonderpreis für das Gesamtwerk erhielt der Autor Alois Prinz (65).
Mit seinen Biografien für Jugendliche und Erwachsene unter anderem zu Hannah Arendt, Ulrike Meinhof, Dietrich Bonhoeffer oder Joseph Goebbels habe er Maßstäbe gesetzt und das Genre neu definiert, erklärte die Jury.
Der Autor Alois Prinz erhält bei der Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreis den "Sonderpreis Gesamtwerk".
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Werk ohne Worte ausgezeichnet
Als bestes Bilderbuch wurde der Titel "Spinne spielt Klavier. Geräusche zum Mitmachen" (Carlsen) ausgezeichnet. Im nahezu textlosen Werk des Autors und Illustrators Benjamin Gottwald laden kräftige bunte Bilder im Comic-Stil dazu ein, beim Betrachten Töne zu produzieren.
Sieger in der Kategorie Kinderbuch ist der Comic "Boris, Babette und lauter Skelette" (Kibitz). Temporeich und mit viel Humor erzähle Tanja Esch vom Selbstfindungsweg der kuriosen Ausnahmefigur Babette, so die Jury.
Tanja Esch erhält Jugendliteraturpreis für das beste Kinderbuch "Boris, Babette und lauter Skelette".
Slowenien ist das Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse.17.10.2023 | 2:07 min
Sachbuch-Preis für Werk über queere Community
In der Sparte Jugendbuch setzte sich der Versroman "Die Sonne, so strahlend und Schwarz" (Thienemann) von Chantal-Fleur Sandjon durch. Im Mittelpunkt steht die heranwachsende Nova, deren Leben als Schwarze, queere junge Frau in Deutschland durch "Vielheiten" geprägt ist.
In der Sparte Sachbuch überzeugte das Handbuch "Queergestreift. Alles über LGBTIQA+" (Hanser) der Autorin Kathrin Köller und der Illustratorin Irmela Schautz. Es biete nicht nur queeren Jugendlichen einen sicheren Erfahrungs- und Erprobungsraum, sondern lade auch alle anderen ein, sich auf queere Themen einzulassen, so die Jury.
Sonderpreis für Debütantin Annika Büsing
Die Jugendjury zeichnete den Roman "Als die Welt uns gehörte" (Fischer KJB) aus. Das Werk der britischen Autorin Liz Kessler, übersetzt von Eva Riekert, gebe erschütternde Einblicke in die Zeiten des Nationalsozialismus, hieß es.
Den Sonderpreis "Neue Talente" gewann die Autorin Annika Büsing für ihr Debüt "Nordstadt" (Steidl). In kraftvollem Ton schildere die Autorin die Lebensgeschichte der 25-jährigen Nene, deren Kindheit und Jugend von Armut und Gewalt geprägt waren und die trotz der Kindheitswunden ihren Lebensmut und ihre Empathie nicht verliere.
ZDF-Reporter Peter Twiehaus trifft den Schriftsteller Salman Rushdie auf der Frankfurter Buchmesse. Ein Gespräch über die aktuelle Weltlage.20.10.2023 | 4:00 min
Prämierte Literatur seit 1956
Stifter des Deutschen Jugendliteraturpreises ist das Bundesjugendministerium, Ausrichter ist der Arbeitskreis für Jugendliteratur. Die Auszeichnung wird seit 1956 für herausragende Kinder- und Jugendbücher vergeben und ist mit insgesamt 72.000 Euro dotiert. Bis auf den Sonderpreis Gesamtwerk sind alle weiteren Auszeichnungen mit einem Preisgeld von 10.000 Euro verbunden.