Jens Kevin Georg: Vom Harry-Potter-Fan zum Oscar-Gewinner
Nachwuchsregisseur Georg:Vom Harry-Potter-Fan zum Oscar-Gewinner
von Alexander Eschment
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Für den Kurzfilm "Kruste" erhält Jens Kevin Georg einen Studenten-Oscar. Was der Regisseur am Filmemachen liebt und was er für die Verleihung in London extra gekauft hat.
Jens Kevin Georg ist Absolvent der "Filmuniversität Konrad Wolf" in Potsdam und hat als Regisseur für seinen Kurzfilm "Kruste" einen Studenten-Oscar gewonnen.
Quelle: Jens Kevin Georg/dpa
Dazugehören wollen und gleichzeitig sich selbst treu bleiben, seine Integrität bewahren - es ist das Lebensthema von Jens Kevin Georg. Immer wieder stößt der 30-jährige Nachwuchsregisseur darauf. Seine Familie kommt aus Siebenbürgen in Rumänien, wo nur eine kleine deutsche Minderheit lebt, von der hierzulande kaum jemand etwas weiß.
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Mit "Kruste" auf dem Weg zum Studenten-Oscar
An der Filmhochschule war Georg nach eigenen Worten eines der wenigen Arbeiterkinder und fühlte sich anfangs fremd. Und auch im Freundeskreis beschäftigte ihn diese Frage während der Pubertät, zum Beispiel weil er als einziger keinen Alkohol trinken wollte.
So fasst Georg sein Lebensthema zusammen. Darum geht es auch in seinem Kurzfilm "Kruste". Mit dem der Absolvent der "Filmuniversität Konrad Wolf" in Potsdam-Babelsberg einen Studenten-Oscar gewonnen hat. 2.683 Einreichungen aus der ganzen Welt konkurrierten in diesem Jahr um die Preise bei der "Student Academy Awards" in London. Bei der Verleihung heute in London entscheidet sich noch, ob Georg den Studenten-Oscar in Gold, Silber oder Bronze bekommt.
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Kurzfilm beschäftigt sich mit dem Erwachsenwerden
Der Kurzfilm "Kruste" dreht sich ums Erwachsenwerden und Identität. Es geht um den 12-jährigen Jungen Fabi, der als vollwertiges Familienmitglied akzeptiert werden will. Doch dazu muss er der Familie eine erste, große Wunde präsentieren, die später verkrustet. Das haben ihm sein Opa und sein Vater gesagt. Seine Schwester, die jünger ist, hat schon eine. Was soll er tun? Ist seine Familie die Schmerzen wert?
Gedreht wurde der Film auf einem Hof in Brandenburg und an einer Achterbahn im polnischen Bydgoszcz, mit Unterstützung von 3sat, wofür Georg sehr dankbar ist. "Ohne die Finanzierung des Senders und die Hilfe der wunderbaren Redaktion würde es diesen Oscar nicht geben." Die Produktion setzte das Team in 13 Tagen um.
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Bis kurz vor Drehstart stand jedoch nicht fest, ob auch die Achterbahn als Drehort zu Verfügung stehen würde. Die größte Herausforderung war aber das Drehbuch. Georg schrieb es immer wieder um. Noch während des Drehs war er unsicher über das Ende des Films.
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Harry Potter als Inspiration
Fürs Filmemachen interessiert sich Jens Kevin Georg seit seiner Jugend. Geschrieben habe er schon immer gern, aber erst die "Harry Potter"-Verfilmungen brachten ihn auf die Spur. "Ich war so arg verliebt in Emma Watson", berichtet Georg. Die britische Schauspielerin verkörpert in der Serie die Figur der Hermine Granger.
Vor allem Teil drei hatte es ihm angetan. Immer wieder habe er den Film angeschaut, insbesondere das Bonus-Material auf der DVD, die Making-of-Videos.
Ihn beschäftigte vor allem, wie es Filmemachern gelingt, ergreifende Szenen zu gestalten und Stimmungen zu erzeugen: "Ich habe damals vor allem DVDs gekauft, um mir das Making-of anschauen zu können. Stundenlang habe ich mir Bonusmaterial reingezogen." Noch heute lasse er sich durch die Arbeit anderer inspirieren.
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Arbeiten auf der Couch
"Das ist wirklich der schönste Teil meine Jobs", sagt Georg. "Jedes Mal, wenn ich mich auf die Couch haue und einen Film schaue, ist das quasi wie Arbeit, wie Vokabeln lernen." Aus seiner Sicht entstehen Filme nicht aus dem Vakuum. Immer wieder fragt er sich, warum ihn eine Szene inspiriere.
Im Laufe der Jahre habe er so schon eine kleine Werkzeugkiste angesammelt, mit der er seine eigenen Ideen umsetzen könne. "Denn am Ende kann nur ich die Geschichte so erzählen, wie sie aus mir kommt."
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Kein Kalkül, sondern Spaß
Dass er mit "Kruste" Erfolg hat, plötzlich auf einem roten Teppich steht, kann Jens Kevin Georg inzwischen genießen - auch wenn das nie sein Ziel war. Sogar einen Anzug hat er sich extra für die Preisverleihung besorgt.
Er habe den Film nicht gemacht, um zu gefallen, sondern weil das Thema ihm auf der Seele gebrannt habe. Als jemand, der Punk liebt, gehe es ihm immer um Glaubwürdigkeit: "Ich mache Dinge nicht aus Berechnung, sondern weil sie mir Spaß machen."
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Quelle: ZDF
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