Boomer, Gen Z & Co.: Was dran ist an den Vorurteilen?

    Boomer, Gen Z & Co.:Was dran ist an den Generations-Vorurteilen?

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    Boomer, Millennials, Gen Z und die Generationen Alpha und Beta: Je nach Geburtsjahr wird man einer Generation zugeteilt. Aber sagt das wirklich etwas aus?

    Baden-Württemberg, Stuttgart: Zwei junge Männer sitzen nebeneinander auf einer Bank und halten ihr Smartphones in den Händen.
    Die sogenannte Gen Z ist mit Smartphones und Social Media aufgewachsen.
    Quelle: dpa

    Seit dem 1. Januar dieses Jahres werden sie geboren - Angehörige der Generation Beta. So heißt es jedenfalls in englischsprachigen Medien, die sich wiederum auf Demografen und Soziologen berufen. Auch in Deutschland wird diese Einteilung vielfach übernommen. Die Betas sind demnach die nächste Alterskohorte bis etwa 2040. Ihre Vorgänger waren die Generationen Alpha und Z (oft Gen Z genannt). Aber wie seriös und sinnvoll sind solche Labels überhaupt?
    "Es sind schon eher populärwissenschaftliche Kategorien", sagt der Generationenforscher Rüdiger Maas, Autor des Buches "Konflikt der Generationen". Und der Soziologe und Jugendforscher Klaus Hurrelmann meint:

    Die Einteilungen haben sich in Marketing und Werbung sehr stark eingebürgert, aber auch in der Wissenschaft.

    Klaus Hurrelman, Soziologe

    Boomer und Millennials

    Ungefähr alle 15 Jahre tritt demnach eine neue Generation auf den Plan: Auf die zahlreichen und selbstbewussten Babyboomer folgte von 1965 bis 1979 die Generation X oder Generation Golf, geprägt von Zeiten hoher Arbeitslosigkeit. Dann kam die Generation Y, auch Millennials genannt, von 1980 bis 1994 oder auch je nach Einteilung bis Ende der 90er Jahre durchlaufend. Sie erlebte in ihrer prägenden Jugendphase erstmals nicht mehr den Ost-West-Konflikt, dafür aber die Terroranschläge vom 11. September 2001 und die Finanzkrise.
    Die von 1995 bis 2010 Geborenen wiederum gehören der Gen Z an, die in den letzten Jahren besonders häufig in den Schlagzeilen war - unter anderem deshalb, weil es ihr angeblich an guter deutscher Arbeitsmoral mangelt.
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    Glaube an Generationen hat was von Sternzeichen

    Natürlich haben die Einteilungen etwas Willkürliches - die Kinder, die seit dem 1. Januar geboren werden, unterscheiden sich nicht von denen, die Ende 2024 zur Welt kamen.

    Das hat eher etwas von Sternzeichen.

    Rüdiger Maas, Generationenforscher

    Auch werden mitunter Phänomene mit einer bestimmten Altersgruppe in Verbindung gebracht, die für sie im Ganzen gar nicht kennzeichnend sind. Dazu zählt Maas etwa die Gleichsetzung der Gen Z mit Fridays for Future und Nachhaltigkeit. Eine Studie seines Instituts für Generationenforschung habe gezeigt, dass sich nur etwa 15 Prozent der Jungen damit identifiziert hätten.
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    Kriege und technische Neuerungen prägen die Persönlichkeit

    Unbestritten ist aber, dass es Generationenunterschiede gibt. Das zeigen schon ganz alltägliche Dinge: Die Älteren klingeln an Haustüren, anstatt eine WhatsApp-Nachricht zu schicken: "Stehe unten." Und sie telefonieren gern und häufig - statt Sprachnachrichten zu verschicken.

    Kriege, Umwälzungen, technische Neuerungen hinterlassen Spuren in der Persönlichkeit von Menschen, und das gilt insbesondere für das Jugendalter, wenn Menschen für ihr ganzes Leben geprägt werden.

    Klaus Hurrelman, Soziologe

    Natürlich sei jeder Mensch einzigartig, aber es ließen sich eben doch auch viele Gemeinsamkeiten feststellen. So seien diejenigen, die um 2020 in der Pubertät gewesen seien, sehr stark von der Corona-Pandemie geprägt worden.

    Heutige Teenager eine Generation Corona?

    "Studien zeigen, dass das zu einer erheblichen Verunsicherung geführt hat. Man könnte geradezu von einer "Generation Corona" sprechen." Wobei man hier allerdings auch wieder beachten müsse, dass die Erfahrungen nicht für alle gleich gewesen seien.
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    Maas meint: "Man kann immer dann von einer neuen Generation sprechen, wenn sich die Lebensumstände spürbar ändern." Die berühmte Gen Z ist zum Beispiel die erste Generation, die ganz selbstverständlich mit Social Media und Cyberraum aufgewachsen ist.

    Was die sogenannte Generation Beta erleben wird

    Für diejenigen, die seit 1. Januar den Stempel "Generation Beta" aufgedrückt bekommen, erwartet Maas, dass sie in noch stärkerem Maße digitalisiert und vor allem auch von Künstlicher Intelligenz (KI) beeinflusst sein werden.
    Eine Welt auch, in der es immer schwieriger wird zu wissen, welchen Daten man vertrauen kann. Was stimmt wirklich, was ist KI-generiert und was nicht? Maas ist überzeugt: "Die Lebenswirklichkeit der heutigen Babys wird durch KI also nicht einfacher und bequemer, sondern noch wesentlich komplexer und herausfordernder."

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    Quelle: dpa

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    Quelle: dpa

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