Volunteer bei der EM 2024: Was machen die Freiwilligen?

Insgesamt 146.000 Bewerbungen hat es laut der UEFA deutschlandweit auf die verschiedenen Freiwilligenämter gegeben, 16.000 Volunteers dürfen sich schließlich zu den Glücklichen zählen. Die meisten von ihnen sollen während der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland Gäste begrüßen, Tickets kontrollieren, Akkreditierungen verteilen oder andere Aufgaben übernehmen.

Bei Begrüßungsevents in den jeweiligen EM-Städten werden die Volunteers schon Wochen vor dem Anpfiff auf ihre Aufgaben eingestimmt - und es werden "Do's" und "Don'ts" erklärt: Nicht erlaubt sind Alkohol, Drogen oder mit Medienvertretern sprechen. Gewünscht ist Pünktlichkeit, Lächeln und "Awareness".

Das Gefühl, das vermittelt wird: Ihr seid Teil von etwas Großem, ihr werdet zusammen ganz viel Spaß haben und ihr repräsentiert euer Land und eure Stadt. EM-Botschafter Patrick Esume erklärt es so: "Habe ich ein freundliches Lächeln, bin ich offen oder habe ich schlecht geschlafen? Das muss ich dann mal beiseite packen und mir dann auch mal einen Ruck geben. Wenn man das versteht, glaube ich, dann ist man hier genau richtig."

Geld erhalten die Volunteers nicht für ihren Dienst, pro Schicht, die je nach Einsatzbereich zwischen sechs und neun Stunden dauert, gibt es aber eine Mahlzeit gratis. Außerdem bekommen die Helfer kostenlose Nahverkehrstickets und sie dürfen ihre Arbeitsuniform behalten.

An wie vielen Tagen die Volunteers eingesetzt werden, hängt ebenfalls von der Position ab: Alle Spiel- und Trainingstage der jeweiligen EM-Stadt sind für die Freiwilligen Pflicht. Volunteers in den Fan-Zones sollten laut UEFA aber bis zu 18 Tage einplanen. Catering-Helfer sollten sogar an bis zu 25 Tagen verfügbar sein.

Ein zentraler Baustein des Freiwilligen-Programms ist die "Volunteer-Akademie", ein hauptsächlich digitales Bildungsangebot, vom Bundesinnenministerium mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert. Über dieses werden die Volunteers nicht nur in ihre jeweiligen Aufgaben eingearbeitet, sondern sie sollen sich darüber hinaus auch zu anderen Themen wie Abfallvermeidung, Erste Hilfe oder Fremdsprachen weiterbilden können.

Warum die UEFA den Helfern kein Geld bezahlt? Arne Wehlitz, der das Volunteer-Programm in Hamburg leitet, findet: "Weil das eine wahnsinnige Motivation ist und das dann besonders gut wird, wenn das intrinsische Motivation ist."

Dominik Kalbantner ist selbst Langzeit-Freiwilliger und Teil des Anti-Doping-Teams: Er begleitet die Sportler, die zur Kontrolle ausgewählt werden, persönlich zum Doping-Test. Auch er sieht im Ehrenamt einen Vorteil:

Erna Hepp soll bei den Ticket-Kontrollen eingesetzt werden. Anders als Dominik Kalbantner hat sie dort zwar keinen persönlichen Kontakt zu den Sportlern, dafür aber zu den Fans aus aller Welt - für sie ein Highlight: "Ich hoffe, dass es eine tolle Atmosphäre sein wird durch die ganzen Leute aus den verschiedenen Ländern, die Fans, die hier in Hamburg sein werden."

Auch bei den anderen Volunteers verfängt die positive Einstimmung. Margit Rüggeberg erzählt, sie sei schon während der Sommermärchen-WM Teil des Freiwilligen-Programms gewesen: "Mir hat 2006 sehr viel Spaß gemacht. Ich habe sehr viele Leute kennengelernt und es ist ein tolles Gefühl, ein Teil davon zu sein und einfach Spaß zu haben."

Für die Volunteers geht es schon vor dem Anpfiff los, denn für sie stehen noch die Einarbeitungen an. Für alle anderen ist es dann am 14. Juni so weit, wenn Deutschland und Schottland mit dem Eröffnungsspiel den Startschuss für die Fußball-EM geben.