Drug Checking: Diese Bundesländer planen Gratis-Drogentests

    Nach Pilotprojekt in Berlin:Diese Bundesländer planen Gratis-Drogentests

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    Welche Inhaltsstoffe stecken in gekauften Drogen und sind sie gesundheitsgefährdend? Konsumenten sollen künftig prüfen können, ob ihre Drogen mit Zusätzen gestreckt sind.

    Thomas Haustein
    Die Ecstasy-Pille Blue Punisher "hat einen unglaublich potenzierten Wirkstoffgehalt, der schnell zu einer Überdosierung führen kann", sagt Thomas Haustein, Suchtberater katholisches Hilfswerk der Caritas.28.06.2023 | 5:15 min
    Mehrere Bundesländer wollen einem Bericht zufolge kostenlose Drogen-Prüfungen einführen. Nach Pilotprojekten in Berlin und Thüringen wollen auch Hessen und Baden-Württemberg Angebote einführen.
    Dabei sollen Konsumenten die Inhaltsstoffe ihrer gekauften Drogen auf Gesundheitsgefahren untersuchen lassen können ("Drug-Checking"). Das berichtet das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) am Mittwoch unter Berufung auf eine Umfrage unter allen Bundesländern.

    Gesetz für kostenlose Drogentests

    Hintergrund ist ein neues Gesetz, das solche Angebote bundesweit ermöglichen soll. Die Länder sollen Modellvorhaben erlauben können, "wenn mit der Analyse eine Risikobewertung und gesundheitliche Aufklärung verbunden ist".
    Dies werde die Zahl der Drogentoten reduzieren, sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Das Gesetz wurde am vergangenen Freitag vom Bundestag beschlossen und geht noch abschließend in den Bundesrat.
    Ecstacy-Tablette
    Eine extrem überdosierte Sorte Ecstasy ist derzeit in Mecklenburg-Vorpommern in Umlauf. Ein Teenager ist bereits daran gestorben. Drei weitere schweben in Lebensgefahr. 28.06.2023 | 2:34 min
    Ein Teenager ist an einer extrem überdosierten Sorte Ecstasy gestorben:

    Startzeitpunkt für kostenlose Tests noch offen

    Der genaue Startzeitpunkt für entsprechende Modelle sei derzeit allerdings noch offen, teilte eine Sprecherin der Landesregierung Baden-Württemberg dem RND mit.
    Ein Sprecher des hessischen Sozial- und Integrationsministers, Kai Klose (Grüne), sagte, die Änderung auf Bundesebene übernehme in weiten Teilen die Vorschläge der hessischen Bundesratsinitiative von 2020.

    Diese Bundesländer sind gegen entsprechende Angebote

    Gegen entsprechende Angebote entschieden sich dem Bericht zufolge die Landesregierungen von:
    • Brandenburg
    • Schleswig-Holstein
    • Sachsen
    • Sachsen-Anhalt
    • Niedersachsen
    Die übrigen sieben Bundesländer - Bayern, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, NRW, Rheinland-Pfalz und das Saarland - teilten dem RND mit, noch keine abgeschlossene Meinung oder konkretere Pläne zu dem Thema zu haben.
    Die weltweite Zahl an Drogen-Konsumenten ist laut einem UN-Bericht binnen eines Jahrzehnts um fast ein Viertel gestiegen:

    Innerhalb von zehn Jahren
    :UN: Ein Viertel mehr Drogenkonsumenten

    Die Vereinten Nationen melden 296 Millionen Drogenkonsumenten - ein Viertel mehr als noch vor zehn Jahren. Sorgen macht auch das Geschäft mit synthetischen Drogen in der Ukraine.
    Berlin: Eine benutzte Spritze liegt im Gebüsch nahe des U-Bahnhofes Hallesches Tor.
    Quelle: dpa

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