Waldbrände nahe Athen schwächen sich vorerst ab

    Feuerwehr meldet Fortschritte:Brände nahe Athen schwächen sich vorerst ab

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    Die griechische Feuerwehr meldet Fortschritte im Kampf gegen die Waldbrände nahe Athen. Dank nachlassender Winde habe sich die Lage verbessert, vereinzelt gebe es noch Brandherde.

    Greece Wildfire
    Das Feuer in Griechenland geht zurück. Die Waldbrände in der Nähe von Athen hat die Feuerwehr weitgehend unter Kontrolle. Doch Entwarnung geben die Behörden noch nicht.13.08.2024 | 2:31 min
    Im Kampf gegen die schlimmen Waldbrände im Nordosten Athens hat die Feuerwehr erste Fortschritte vermeldet. "Es läuft besser an der Front", sagte der Chef des griechischen Feuerwehrverbandes, Costas Tsigkas, am Dienstag dem Sender ERT.
    Starke Winde hatten das bisher schlimmste Feuer der diesjährigen Waldbrandsaison angefacht. Immer noch gebe es Brandherde, sagte ein Feuerwehrsprecher. Es gebe aber keine "besonders besorgniserregenden" Stellen mehr.

    10.000 Hektar verbrannt, wohl erstes Todesopfer

    Das Feuer war am Sonntag in Varnavas, rund 35 Kilometer nördlich von Athen ausgebrochen und breitete sich auf die nordöstlichen Vororte Nea Penteli, Palaia Penteliaund Halandriou aus. Nach Angaben des Nationalen Observatoriums verbrannte bisher eine Fläche von 10.000 Hektar. Zahlreiche Gebäude und Autos wurden zerstört. Die griechische Regierung kündigte Hilfe und Entschädigungen für die Betroffenen des Brandes an.
    Am Dienstagmorgen wurde die Leiche einer etwa 60 Jahre alten Frau in einer abgebrannten Fabrik in Chalandri gefunden. Laut Behörden handelte es sich um eine moldauische Staatsbürgerin. Sie war möglicherweise das erste Todesopfer im Zusammenhang mit dem Feuer. Mindestens 66 Menschen wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums seit Ausbruch der Waldbrände am Sonntag wegen Verletzungen behandelt, darunter auch fünf Feuerwehrleute.
    SGS Postel Athen
    Im Kampf gegen die Waldbrände in Griechenland gibt es Fortschritte, allerdings ist noch keine Entspannung in Sicht. ZDF-Korrespondent Andreas Postel berichtet.13.08.2024 | 0:54 min

    EU-Staaten unterstützen Griechenland im Kampf gegen Waldbrand

    Insgesamt waren rund 700 Feuerwehrleute mit 200 Löschfahrzeuge und zwölf Flugzeugen im Einsatz. Zudem wurden knapp 300 zusätzliche Feuerwehrleute sowie Hubschrauber, Löschfahrzeuge und Tanklaster aus Frankreich, Italien, Tschechien, Rumänien, Serbien und der Türkei erwartet. Athen hatte zuvor um Unterstützung und vor allem um die Aktivierung des 2001 geschaffenen EU-Mechanismus gebeten.
    Ob auch Deutschland Hilfe in die Region schickt, war zunächst noch unklar. Griechenland hatte unter anderem spezielle Löschflugzeuge, Hubschrauber und mehrere Einheiten zur Brandbekämpfung am Boden angefragt, wie das Bundesinnenministerium der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Nordrhein-Westfalen habe daraufhin angeboten, eine seiner Löscheinheiten zu entsenden. Den Angaben zufolge stand eine Rückmeldung der griechischen Behörden noch aus.
    Trockenheit in Griechenland
    Große Touristenmassen verschärfen in Griechenland Probleme wie die extreme Trockenheit, die durch die Klimakrise zunimmt. Und doch sind viele Orte auf Touristen angewiesen.03.08.2024 | 2:32 min

    Tausende Menschen bei Athen evakuiert

    Tausende Menschen mussten in der Hauptstadtregion ihre Häuser verlassen. Menschen wurden in Sporthallen und Tiere in einem ehemaligen Olympiastation untergebracht. Über weiten Teilen der Hauptstadt lag den zweiten Tag in Folge beißender Rauch. Wissenschaftler warnten vor einem alarmierenden Anstieg gefährlicher Partikel in der Luft.
    Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hatte am Sonntag seinen Urlaub abgebrochen und war nach Athen zurückgekehrt, wo er für Dienstag eine Krisensitzung einberief. Bislang äußerte er sich nicht öffentlich zu den Bränden. Nachdem die Waldbrandsaison bereits im vergangenen Jahr verheerend war, kam erneut Kritik am Management der Regierung auf.




    WHO-Chef fordert globale Klimaschutzmaßnahmen

    Angesichts der Situation in Griechenland rief der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhamon Ghebreyesus, Staats- und Regierungschefs in der ganzen Welt dazu auf, Zusagen zur Bekämpfung des Klimawandels umzusetzen. "Die Brände in Griechenland bedrohen das Leben und die Gesundheit der Menschen und sind äußerst besorgniserregend", schrieb Tedros im Onlinedienst X.
    X-Post des Chefs der Weltgesundheitsorganisation
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    Nach dem wärmsten jemals aufgezeichneten Winter waren in Griechenland auch der Juni und der Juli so heiß wie noch nie seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1960.

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    :So hoch ist die Waldbrandgefahr aktuell

    Sonne, Trockenheit, Waldbrandgefahr: Der Klimawandel führt zu mehr Feuer im Forst. Wie hoch ist das Risiko aktuell, welche Regionen sind besonders gefährdet? Und was kann man tun?
    von Christine Elsner
    Waldbrand: Harz, Schierke, Sachsen-Anhalt
    Grafiken
    Quelle: AFP, Reuters

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