Waldbrände in Griechenland: Kliniken und ganze Orte evakuiert

    Feuer in Griechenland :Waldbrände: Kliniken und ganze Orte evakuiert

    |

    Die Flammen breiten sich weiter aus: Rund 700 Einsatzkräfte kämpfen in mehreren Regionen Griechenlands gegen Waldbrände - mindestens drei Krankenhäuser mussten geräumt werden.

    Feuerwehrleute versuchen einen Waldbrand in der Nähe von Athen zu löschen.
    Aufgrund von mehreren sich ausbreitenden Waldbränden gilt für halb Griechenland die höchste Feuerwarnstufe. Nordöstlich der Hauptstadt Athen wurden mehrere Ortschaften evakuiert. 12.08.2024 | 1:03 min
    Die Waldbrände in Griechenland breiten sich immer weiter aus. Mindestens elf Orte und Dörfer sowie mehrere Kliniken mussten evakuiert worden, wie die griechischen Behörden am Montag mitteilten. Häuser und Autos brannten nieder. Starke Winde aus unterschiedlichen Richtungen fachten die Brände an. An manchen Stellen loderten bis zu 25 Meter hohe Flammen. Bereits am Sonntagabend hingen dichte Rauchwolken über Athen. Die Flammen erreichten den Vorort Dionysos rund 24 Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums.
    Mittlerweile sind laut Bürgerschutzministerium knapp 700 Feuerwehrleute mit rund 200 Löschfahrzeugen im Einsatz, zudem Hunderte Freiwillige und Dutzende Flugzeuge. Wegen der dichten Rauchentwicklung wurden etliche Menschen mit Atemwegsproblemen in Krankenhäuser gebracht.

    "Feuer schnell ausgebreitet" - mehrere Krankenhäuser geräumt

    Allein zur Bekämpfung eines Feuers bei der Stadt Varnavas rund 35 nördlich von Athen waren 17 Löschflugzeuge und 15 Hubschrauber im Einsatz. Doch die Flammen breiten sich immer weiter aus. Brände gab es nun auch in der Stadt Marathon, dem Dorf Grammatiko und dem Küstenort Nea Makri.

    Trotz eines schweren Kampfs und übermenschlicher Anstrengungen über Nacht hat sich das Feuer schnell ausgebreitet und den Berg Pendeli erreicht.

    Vertreter der Feuerwehr

    In der Region nördlich von Athen mussten mindestens drei Krankenhäuser geräumt werden.
    Trockenheit in Griechenland
    Große Touristenmassen verschärfen in Griechenland Probleme wie die extreme Trockenheit, die durch die Klimakrise zunimmt. 03.08.2024 | 2:32 min

    Stadt Marathon evakuiert

    Die griechischen Behörden haben am Sonntag die Evakuierung der von Waldbränden bedrohten historischen Stadt Marathon in der Nähe von Athen angeordnet. Die Feuerwehr teilte mit, die mehr als 30.000 Einwohner der Stadt seien in die Ortschaft Nea Makri am Meer gebracht worden.
    Die Einwohner von zwölf Ortschaften seien per SMS aufgerufen worden, ihre Häuser in der Region um Marathon und Penteli zu verlassen, teilte ein Sprecher der Feuerwehr im griechischen Rundfunk mit.

    Athen in dichte Rauchschwaden gehüllt

    Im Regionalbezirk Ostattika wütete ein Feuer in der Kleinstadt Varnavas. Der Rauch des Feuers hüllte die nahegelegene Hauptstadt Athen am Sonntagnachmittag in dichte Rauchschwaden. Nach Angaben von Vathrakogiannis waren 250 Einsatzkräfte mit 67 Fahrzeugen, zwölf Löschflugzeugen und sieben Hubschraubern im Einsatz um die Flammen zu bekämpfen, die in vielen Fällen "mehr als 25 Meter hoch waren".
    Ein weiteres Feuer brach am frühen Sonntagnachmittag in Megara in der Region Westattika aus. 48 Feuerwehrleute und mehrere freiwillige Helfer waren mit 13 Fahrzeugen, zwei Flugzeugen und zwei Hubschraubern vor Ort.
    In der Region Thessaloniki war ein Brand in der Stadt Lagadas teilweise unter Kontrolle, während 20 Feuerwehrleute, zehn Fahrzeuge und ein Hubschrauber die Flammen bekämpften.
    Bilder für Heute in Europa
    Auf den Urlaubsinseln in der Ägais wird das Wasser knapp, mitverantwortlich sind die Touristen, die in Luxushotels Unmengen Wasser verbrauchen. 02.08.2024 | 2:04 min

    30 Kilometer lange Front aus Bränden

    Die stürmischen Winde in der Brandregion sollen im Laufe des Tages nicht nachlassen und heizen eine fast 30 Kilometer lange Front aus Bränden nordöstlich von Athen an. Die Situation sei extrem schwierig, sagte Bürgerschutzminister Vassilis Kikilias, der die Bürger am Vormittag über die Situation informierte. Obwohl nach dem Ausbruch des ersten Brandes am Sonntag binnen Minuten das erste Löschflugzeug im Einsatz war, sei das Feuer wegen der stürmischen Winde schnell völlig außer Kontrolle geraten.
    Die Situation sei wegen der starken Winde und auch der anhaltenden Dürre und dem unwegsamen, waldigen Gelände so herausfordernd, sagte Kikilias. Den ganzen Tag über sei weiterhin mit stürmischem Wind und Böen von bis zu 70 Kilometern pro Stunde zu rechnen, erst am Abend soll der Wind nachlassen, sagte Kikilias.
    29.07.2024, Griechenland: Feuerwehrleute und Hubschrauber versuchen, einen großen Flächenbrand im südlichen Teil der Insel Euböa unter Kontrolle zu bringen.
    Auf der griechischen Insel Euböa wurden Ende Juli mehrere Dörfer evakuiert.30.07.2024 | 0:16 min
    Griechenland hat nach dem wärmsten jemals aufgezeichneten Winter auch den heißesten Juni und Juli seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1960 erlebt und ist damit extrem anfällig für Waldbrände.




    Quelle: AFP, Reuters, dpa

    Mehr zum Thema Waldbrände