Warten auf Weihnachten: Dieses Jahr fällt der erste Adventssonntag auf den 1. Dezember.
Quelle: dpa
Weihnachtsbeleuchtung, Weihnachtslieder, Glühwein und Lebkuchen: Die Adventszeit ist für viele Menschen ein Highlight, auf das sie sich das ganze Jahr über freuen. Mit jeder brennenden Kerze am Adventskranz steigt die Vorfreude auf Weihnachten. Doch was heißt denn Advent, welche Bräuche gibt es und woher kommen sie?
Was feiern wir im Advent und seit wann?
Der lateinische Begriff "adventus" heißt übersetzt "Ankunft". Die Adventszeit wird als Wartezeit auf die Ankunft Jesu verstanden, dessen Geburt an
Weihnachten gefeiert wird. Die Adventszeit dient - ähnlich wie die Fastenzeit vor Ostern - der Vorbereitung auf ein wichtiges christliches Fest.
TerraXHistory-Doku über die historischen Ursprünge des Weihnachtsfests11.12.2023 | 44:05 min
Nachweisbar ist die Adventszeit erstmals Ende des 4. Jahrhunderts in Gallien und Spanien. Damals dauerte die Vorbereitungszeit auf Weihnachten drei Wochen - sie war geprägt von Gottesdienstbesuchen, Fasten, Buße und guten Taten. Die vier Adventswochen, wie sie heute üblich sind, gehen auf das Konzil von Trient (1545-1563) zurück.
Wann und wie lange dauert die Adventszeit?
Die Adventszeit umfasst die vier Sonntage vor Weihnachten. Da das Fest jedes Jahr auf einen anderen Wochentag fällt, ist der Advent unterschiedlich lang - zwischen 22 und 28 Tage. Der früheste Beginn der Adventszeit ist der 27. November, der späteste der 3. Dezember. Dieses Jahr ist die Adventszeit 24 Tage lang und beginnt am 1. Dezember.
Woher kommt der Adventskranz?
Die Ursprünge des
Adventskranzes reichen zurück bis ins Jahr 1839. Als Erfinder gilt der
evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern. Der erste Adventskranz war ein großes Wagenrad, auf dem Wichern 24 Kerzen - symbolisch für die Tage bis Weihnachten - befestigte.
Das Wagenrad hängte er in einem Hamburger Waisenhaus auf, um den Kindern die Wartezeit bis Weihnachten greifbarer zu machen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg hielt der Kranz Einzug in evangelische und
katholische Privathaushalte und wurde im ganzen Land populär. Die runde Form des Kranzes symbolisiert die Ewigkeit und das ewige Leben.
Florist Michael Frings zeigt kreative Ideen für Adventskränze.21.11.2024 | 8:14 min
Warum haben wir Adventskalender?
Nicht nur Kinder lieben das: jeden Tag ein Türchen vom Adventskalender aufmachen oder ein Päcken öffnen und sich überraschen lassen. Auch hier geht es darum, das Warten auf Weihnachten greifbar zu machen.
Viele basteln ihren Adventskalender selbst und füllen ihn mit Süßigkeiten oder kleinen Geschenken.
Quelle: obs
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts existiert die Tradition, die 24 Tage bis Weihnachten abzuzählen. Damals waren es beispielsweise Kreidestriche an der Wand, von denen nach und nach einer weggewischt wurde. Der Verleger Gerhard Lang druckte 1908 den ersten Adventskalender, einige Jahre danach erschien der heute bekannte Kalender mit Türchen.
Während der NS-Zeit wurde die christliche Tradition ideologisch umgeformt: Der Kalender enthielt Märchen oder nationalsozialistische Weihnachtslieder, Back- und Bastelanleitungen. Mit Schokolade gefüllte Kalender kamen erstmals 1958 auf den Markt.
Als gemeinsame Challenge starten der Schauspieler Jannik Schümann und seine Freunde einen interaktiven Adventskalender zum Nachmachen.26.11.2024 | 2:35 min
Welche Farben und Pflanzen sind für die Adventszeit typisch?
Das Grün der Tannenzweige, die Türen und Adventskränze schmücken, gilt als Symbol der Hoffnung. Eine beliebte Adventstradition ist auch das Aufhängen von Mistelzweigen - die Pflanze gilt als Glücksbringer und romantisches Symbol. Misteln waren bereits bei den Römern, Kelten und in der nordischen Mythologie bedeutsam.
Rot oder weiß: Weihnachtssterne schmücken im Advent viele Wohnungen. Ursprünglich stammt die Pflanze mit den sternförmigen Blüten aus Mittel- und Südamerika - dort wird sie "Blume der Heiligen Nacht" genannt. In den 1950er Jahren fand der Weihnachtsstern seinen Weg von Mexiko nach Europa.
Im Advent leuchtet das kräftige Rot des Weihnachtssterns in vielen Wohnungen. 24.11.2024 | 7:17 min
Wer sich am Adventskranz für
Kerzen in rosa und lila entscheidet, folgt der Idee der liturgischen Farben: Drei lila Kerzen für den ersten, zweiten und vierten Advent stehen für Umkehr, Besinnung und Buße. Auch Kirchen sind in der Adventszeit lila geschmückt. Die Kerze für den dritten Adventssonntag ist traditionell rosa, als Farbe der Vorfreude.
Kränze in Kirchen sind häufig mit lila Kerzen geschmückt.
Quelle: ZDF