Mit einer neuen Channel-Politik und editierbaren Nachrichten will WhatsApp Nutzer halten.
Quelle: epa
Nahezu Tag für Tag eine neue Ankündigung - so reagierte das Management von
Meta, zu dem neben Facebook auch der
Messengerdienst WhatsApp gehört, auf die aktuellen Absetzbewegungen. Seit gut einem Jahr müssen die WhatsApp-Verantwortlichen gegen Glaubwürdigkeitsverlust und ein schlechtes Image kämpfen.
Channels für Texte und Bilder an eine Community
So soll mit sogenannten Channels ein neuer Broadcast-Dienst eingeführt werden, bei denen die Absender Texte und Bilder an eine Community senden können. Diese Broadcast-Nachrichten sind nicht, wie private Nachrichten, Ende-zu-Ende-verschlüsselt.
Die Channels sollen getrennt von den
bisherigen Communities und der Kommunikation mit Freunden unter "Aktuelles" in einem eigenen Bereich angelegt werden. WhatsApp erhofft sich, so auch Vereinsmitglieder, die ein internes Kommunikationsmedium für ihren Verein haben wollen, als Nutzer dafür zu gewinnen.
Die Broadcast-Nachrichten in den Channels werden nach 30 Tagen gelöscht. Screenshot-Funktionen und Weiterleitungen können von den Channelbetreibern individuell verwaltet werden. Mediendienstleister sollen darüber auch kostenpflichtige Informationsangebote realisieren können. Wie das allerdings genauer aussehen soll, hat WhatsApp noch nicht bekanntgegeben.
Nachträgliche Bearbeitung von Texten soll WhatsApp attraktiver machen
Auch bei den normalen Chat-Nachrichten tut sich etwas. So sollen bereits gesendete Messenger-Texte bis zu 15 Minuten nach dem Versand nachträglich editiert werden können. Die nachträgliche Bearbeitung wird dem Empfänger angezeigt. Diese Bearbeitungsfunktion wird laut WhatsApp bereits jetzt eingeführt und noch in diesem Sommer weltweit zur Verfügung stehen.
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Außerdem können ab sofort einzelne Chats geschlossen werden. Wer auf sie zugreifen will, muss dann ein Passwort eingeben oder sich biometrisch authentifizieren. Damit soll verhindert werden, dass private Mitteilungen und Informationen von Unbefugten gelesen werden können, denen das Smartphone fürs kurzzeitige Telefonieren ausgeliehen wurde.
Weitere Funktionen zur Verschlüsselung angekündigt
Noch in diesem Jahr sollen weitere Verschlüsselungsfunktionen für Chats hinzukommen. WhatsApp hatte erst kürzlich die Möglichkeit geschaffen, ein Konto des Messengerdienstes auf bis zu vier Endgeräten zu nutzen. Anwender müssen sich also nicht mehr vom Konto abmelden, um auf ein anderes Smartphone wechseln zu können.
Mit dieser Maßnahme will WhatsApp vor allen Dingen für Kleinunternehmer mit wenigen Mitarbeitern attraktiver werden, die dann gemeinsam zum Beispiel ihre Kommunikation mit Kunden über ein Konto abwickeln können.
Bereits vor zwei Jahren hatte WhatsApp eine Erweiterung in einem Pilotprojekt getestet, bei dem ein Konto neben dem Smartphone auch auf Endgeräten ohne Telefonfunktion zeitgleich genutzt werden konnte. Die jetzt beschriebenen Verknüpfungen sind aus diesem Projekt entstanden.
Linda hat ein paar Tipps für euch, wie ihr WhatsApp am besten nutzt.18.01.2023 | 5:39 min
Mit neuer Funktion soll Smartphone-Nummer versteckt werden
Außerdem soll WhatsApp an einer Funktion arbeiten, mit der die Smartphone-Nummer versteckt werden kann. Bisher wird die Telefonnummer immer angezeigt, lediglich Name und Statusinformationen lassen sich editieren und damit ein Pseudonym verwenden.
Die Telefonnummer aber ließ sich bislang nicht verbergen. WhatsApp hatte einige Nutzer an Threema und Telegram verloren, weil diese Messengerdienste genau diese Art der Anonymität durch Verbergen der Handynummer bieten.
Ob WhatsApp Marktanteile sichern oder gar zu gewinnen kann, weil die neuen Funktionen Anwenderinnen und Nutzer überzeugen, wird in den nächsten Wochen und Monaten spannend zu beobachten sein.
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