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Update am Abend:Spionage-Thriller um Marsalek
von Anna Grösch
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Guten Abend,
der österreichische Top-Manager eines großen deutschen Finanzunternehmens entpuppt sich als gerissener Wirtschaftskrimineller, flieht, als die Machenschaften des Unternehmens auffliegen, und wird zu einer der meistgesuchten Personen in ganz Europa. Doch es kommt noch dicker: Aus dem Manager wird der Drahtzieher eines Spionagenetzwerks, der für das autokratisch-regierte Land in dem er Unterschlupf gefunden hat, spioniert.
Fast schon etwas zu abwegig für einen guten Thriller, oder? Die besten Geschichten schreibt eben immer noch das Leben selbst. Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek wird nämlich all dessen beschuldigt, muss sich eigentlich vor dem Landgericht München wegen Bilanzfälschung und Marktmanipulation verantworten. Nur: Marsalek ist nicht da. Der Hauptverdächtige eines der größten Wirtschaftsstrafverfahren Deutschlands ist geflohen. Sein Aufenthaltsort wird in Russland vermutet.
Knapp zwei Milliarden Euro sind verschollen, Marsalek verantwortet sich zwar nicht vor Gericht, meldet sich per Brief und weist Vorwürfe von sich. Und ein Spion soll er nun auch noch sein. Diesen Verdacht hat heute die britische Staatsanwaltschaft öffentlich gemacht. Es geht um eine Gruppe aus zwei Bulgarinnen und drei Bulgaren, die gemeinsam mit Marsalek für Russland spioniert haben sollen. Er selbst wurde nicht angeklagt, soll ihnen aber Anweisungen gegeben haben. Laut Anklage hat das Netzwerk in Großbritannien und darüber hinaus operiert. Marsalek und seine Anwälte haben sich bisher nicht dazu geäußert.
Eigentlich ist der Kalte Krieg zu Ende, auch wenn man sich aufgrund der Ereignisse der vergangenen Zeit manchmal gar nicht mehr so sicher ist. Doch die Geschichten um Spione des KGB und des Westens, die sich gegenseitig austricksen, unter Decknamen agieren und ihre Netze spinnen, ziehen noch immer in den Bann. Die Story um den gefeierten Finanzvorstand gone bad würde auf jeden Fall Stoff für einen Dreiteiler hergeben. Und sie ist noch nicht auserzählt.
Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist
Selenskyj gibt sich zuversichtlich: Nachdem die Ukraine US-amerikanische Abrams-Panzer erhalten hat, sei man zuversichtlich, dass man auch weitere erwünschte Militärhilfe erhalte:
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was darüber hinaus wichtig ist
14-Jähriger festgenommen: Mitte September war in Mecklenburg-Vorpommern ein Sechsjähriger mit Messerstichen getötet worden. Nun hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen, der erst 14 Jahre alt ist. Der Jugendliche habe den Sechsjährigen als Letzter gesehen und sich bei Befragungen in Widersprüche verstrickt, wie die Polizei mitteilt. Er wurde bereits einem Haftrichter vorgeführt, bei dem er bislang keine Angaben zur Tat gemacht habe.
Explosion von Treibstofflager in Bergkarabach: Mindestens 20 Menschen sind bei der Explosion nahe Stepanakert ums Leben gekommen, weitere 290 sollen verletzt worden sein. Zum Zeitpunkt der Explosion sollen viele Menschen an dem Treibstofflager angestanden haben, um ihre Autos zu betanken und nach Armenien auszureisen. Seit Aserbaidschan die Kontrolle über die von Separatisten verwaltete Region übernommen hat, machen sich viele ethnische Armenierinnen und Armenier auf den Weg, um sie zu verlassen.
Thüringer Landesregierung will klagen: Mit den Stimmen der AfD haben CDU und FDP die stark kritisierte Senkung der Grunderwerbssteuer im Thüringer Landtag durchgedrückt. Die rot-rot-grüne Regierung sieht nun aber rechtliche Bedenken bei der Gesetzgebungskompetenz des Landes und will vor Gericht ziehen. Der CDU-Fraktionsvorsitzender in Thüringen, Mario Voigt, nennt das "scheinheilig".
Weitere Schlagzeilen
- Streit um BPA und Pestizide: Umgang mit Weichmachern und Glyphosat
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- Faeser kündigt Grenzkontrollen an: Und bleibt dennoch skeptisch
Ein Lichtblick
Die Pazifik-Insel Niue sucht Patinnen und Paten für ihr Meer. Der Inselstaat leidet unter den Folgen des Klimawandels und hat nun eine Spendenaktion für ein Meeresschutzgebiet vor der Küste gestartet. Für rund 140 Euro gibts die Patenschaft für einen Quadratkilometer.
Bild des Tages
Bei dem Namen "Dumbo" denken die meisten wohl erst einmal an einen Elefant, nicht an einen Oktopus. Doch bei einer Tiefsee-Expedition im Pazifischen Ozean hat der "Dumbo-Oktopus" sich Forschenden gezeigt. Das Tier ist wegen seiner flatternden Flossen, die an Elefanten-Ohren erinnern, nach der Disney-Zeichentrickfigur benannt.
Quelle: Ocean Exploration Trust/NOAA
Zahlen des Tages
Nun, nach einigen Maß Bier kann schon einmal etwas verloren gehen. Das Münchner Oktoberfest ist seit zehn Tagen in vollem Gange und im Wiesn-Fundbüro hat sich bereits einiges angesammelt:
Quelle: dpa
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Streaming-Tipps für den Feierabend
In bunten Gewändern und mit Masken verhüllt wird der Vorstand der Schellengeister Narrenzunft, Werner Eberle, zu Grabe getragen. Bei der Trauerfeier kommt es zu einem Eklat - und am nächsten Morgen wird eine Frau tot in einem Brunnen gefunden. Ein neuer Fall für Robert Anders und sein Ermittlerteam. In einer neuen Folge von "Der Kommissar und der See" geht er dem Todesfall nach - denn er kannte die verstorbene Kaja Johansen. (89 Minuten)
Wer Schottland hört, denkt an malerische Küsten und Landschaften mit Seen und Mooren. Natürlich auch an die Highlands, was wären die ohne die Menschen, die hier leben und arbeiten? Die Doku "Unterwegs in Schottland" zeigt die faszinierende Natur des Landes und seine Bewohnerinnen und Bewohner, wie die Londoner Mediengestalterin Kate Fieldhouse, die mit anderen jungen Menschen bei einem der zahlreichen Wiederaufforstungsprojekte Schottlands mitarbeitet. (42 Minuten)
21.12.2022 | 42:30 min
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