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Update am Abend:München: Genug Hinterzimmer für Ballons
von Thorsten Duin
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Guten Abend,
Flaute am grauen Himmel über München, Warnstreiks legen auch dort den Flugbetrieb weitgehend lahm. Regierungsmaschinen dürfen durch, wer aber weniger exklusiv anreist, muss zusehen, wie er oder sie zur Sicherheitskonferenz gelangt. Von Ballonflügen über München ist aktuell nichts überliefert. Aber wer weiß das schon.
Drinnen, im "Bayerischen Hof", geht es an diesem Wochenende vor allem um den Ukraine-Krieg. Aber auch über einiges andere wird gesprochen werden, nicht zuletzt in den Salons und Hinterzimmern des verwinkelten Hotels. So wird mit Spannung erwartet, ob es am Rande zu einem Treffen zwischen US-Vizepräsidentin Kamala Harris oder US-Außenminister Antony Blinken mit Chinas Top-Außenpolitiker und Politbüromitglied Wang Yi kommt. Im Streit über den Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons über den USA zum Beispiel gäbe es einiges zu bereden.
"Ich entschuldige mich nicht für den Abschuss dieses Ballons", hatte US-Präsident Biden erst am Donnerstag erklärt. Washington wirft Peking vor, das Flugobjekt gehöre zu einer ganzen Flotte von Spionageballons, die China weltweit einsetze. Biden fügte aber hinzu: "Unsere Diplomaten werden sich weiter engagieren, und ich werde mit Präsident Xi in Kontakt bleiben."
Peking weist die Vorwürfe zurück und reagiert kühl auf die Gesprächsofferte. Kommunikation und Dialog fordern und gleichzeitig Differenzen verschärfen - das sei unvereinbar, befand ein Außenamtssprecher. Befragt nach möglichen Gesprächen Blinkens und Wangs am Rande der Sicherheitskonferenz sagte er, es gebe dazu nichts zu verkünden. Aber so hoch Ballons auch fliegen, so lang und verwinkelt sind auch die Flure in München.
Was zum Thema Ukraine-Krieg passiert
Scholz drängt Partner zur Lieferung von Kampfpanzern: Zum Auftakt der Münchner Sicherheitskonferenz ruft Bundeskanzler Scholz Deutschlands Partner dazu auf, Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern. Es gelte aber weiter, jeden neuen Schritt der Waffenhilfe unter den Verbündeten abzustimmen. Scholz betonte den westlichen Schulterschluss. ZDF-Korrespondent Thomas Reichart berichtet, es gehe in München darum, dass die Welt sich gegenüber Putin sortiert:
"Goliath muss verlieren": Per Videoansprache auf der Sicherheitskonferenz mahnt der ukrainische Präsident Selenskyj bei der Waffenhilfe zur Eile. Putin dürfe keine Chance bekommen. Mit Blick auf die biblische Geschichte von David, der den übermächtigen Riesen Goliath mit einer Steinschleuder besiegt, sagt Selenskyj: "Goliath wird auf jeden Fall dieses Jahr fallen."
Einwohner sollen Bachmut verlassen: Wegen schwerer Kämpfe ruft die ukrainische Vize-Regierungschefin die verbliebenen Einwohner im umkämpften Bachmut auf, die Stadt zu verlassen. Dort leben derzeit noch 5.000 bis 6.000 Menschen.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was darüber hinaus wichtig ist
Warnstreiks legen Flugbetrieb lahm: Kaum Starts und Landungen - an sieben deutschen Flughäfen geht heute fast nichts mehr. Die Gewerkschaft Verdi rief zu Warnstreiks auf. Die Folge: Laut Schätzungen fallen mehr als 2.300 Verbindungen aus, knapp 300.000 Passagiere dürften davon betroffen sein.
17.02.2023 | 2:11 min
Ist das Silicon Valley am Ende? Meta, Alphabet oder Amazon galten bisher als sichere Aktien-Investments. Nun stören Massenentlassungen das Paradies im Tech-Tal.
Bruce Willis an Demenz erkrankt: Hollywood war geschockt, als Bruce Willis im letzten Jahr seine Filmkarriere wegen gesundheitlicher Probleme beendete. Jetzt ist klar: Er leidet an einer Demenzerkrankung.
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Zahl des Tages
Seinen 60. Geburtstag - den feiert Basketball-Legende Michael Jordan. Durch Amerikas Arenen flog er wie kein Zweiter. "Es gibt Michael Jordan - und es gibt den Rest von uns", lobte ihn einst "Magic" Johnson, ebenfalls Basketball-Legende.
Gesagt
Von Kapstadt aus über 12.750 Seemeilen ins brasilianische Itajaí: Bei der Weltumseglung Ocean Race steht die Monster-Etappe an. Das Team Malizia mit Skipper Boris Herrmann liegt aktuell auf Rang vier. Damit es klappt mit der Aufholjagd, wird seine Rennjacht gerade komplett durchgecheckt.
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