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Update am Morgen:Schweizer Pragmatismus
von Susanne Biedenkopf
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Guten Morgen,
unsere Schweizer Nachbarn erinnern heute an die Gründung ihres Landes. Es ist ein Nationalfeiertag ohne Pomp und Militärparade, denn das liegt den Eidgenossen nicht. Sie feiern ihre Heimat am 1. August nicht mit einem großen, sondern mit unzähligen kleinen Festen, in Städten und Kommunen.
Jedes Alphorn, jede Dorfkapelle und jeder Jodelchor dürfte heute im Einsatz sein. An Seeufern, auf Dorfplätzen, auf Bergplateaus wird gesungen und getanzt, es gibt Raclette und Bratwurst und natürlich jede Menge Ansprachen - die Terminkalender der kantonalen wie der nationalen Politiker und Politikerinnen sind lückenlos gefüllt. Am Abend ziehen die Kinder mit Lampions durch die Straßen.
Und dann der Schweizerpsalm, die aktuelle Nationalhymne. Bekannt vor allem, weil sie niemand so richtig kennt. Der Text wird mit den offiziellen Einladungen verschickt oder am Abend verteilt. Eher eine Pflichtübung. Anders ist es mit der Schweizer Fahne. Sie ist das Symbol nationaler Einheit. Die Schweizer sind stolz darauf. Nicht nur am 1. August weht das weiße Kreuz auf rotem Grund in vielen Gärten und Häusern.
Jeder Ort pflegt seine eigenen Traditionen. Die Heimat, das ist für viele Schweizer der Ort, wo sie geboren sind. Jenseits der Ortsgrenzen wird es schon komplizierter. Vier Amtssprachen, unterschiedliche Mentalitäten der Kantone, die Sprachgrenze - der sogenannte Röstigraben. Spricht man mit Schweizern über ihr Land, geht es vor allem um die Unterschiede. Zwischen Romandie und Deutschschweiz, Stadt und Land - Dorf und Nachbardorf.
Es entspricht wohl dem Pragmatismus der Schweizer, dass sie ihre Unterschiedlichkeit zum wichtigen Element der nationalen Einheit und Identität erklärt haben. Dazu gehört die Bereitschaft, einander zuzuhören, unterschiedliche Perspektiven und Meinungen zu akzeptieren, im Dialog zu bleiben. In dieser Hinsicht können wir uns von unseren Nachbarn einiges abschauen.
Seit 1994 ist der 1. August schweizweit ein arbeitsfreier Feiertag. Davor - auch das ist sehr schweizerisch - war er in manchen Kantonen ein ganzer, in anderen ein halber oder gar kein Feiertag. Geändert wurde das - wie auch sonst - mit der Volksinitiative "für einen arbeitsfreien Bundesfeiertag". Sie wurde mit 83,9 Prozent der Stimmen angenommen. Selten war sich das Stimmvolk so einig.
Einen guten Tag wünscht Ihnen
Susanne Biedenkopf, Leiterin der ZDF-Redaktion für Wirtschaft, Recht, Service, Soziales und Umwelt
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Warum Saudi-Arabien in der Ukraine vermittelt: In Dschidda soll eine Konferenz zum Ukraine-Krieg stattfinden - ohne Russland, aber mit Hintergedanken. Was steckt hinter dem Plan von Kronprinz Mohammed bin Salman und kann er Kiew helfen?
Selenskyj fordert, Sanktionslücken zu schließen: "Der weltweite Sanktionsdruck gegen Russland verdient eine deutliche Steigerung", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. Insbesondere müssten Sanktionslücken geschlossen werden, mithilfe derer Russland seine Waffenproduktion am Laufen halte.
Tote und Verletzte durch russischen Beschuss in der Südukraine: Russland hatte zuvor im Süden der Ukraine neben Krywyj Rih auch die Stadt Cherson angegriffen. In Krywyj Rih schlugen zwei russische Raketen in ein neunstöckiges Wohnhaus und ein Gebäude der Universität ein. Zuletzt war von sechs Toten und 75 Verletzten die Rede, darunter auch mehrere Kinder. In Cherson starben offiziellen Angaben zufolge vier Zivilisten, 17 weitere wurden verletzt.
Moskau: Wieder Drohnenangriffe abgewehrt: Die russische Hauptstadt wurde nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin erneut Ziel eines feindlichen Drohnenangriffs. Mehrere Drohnen seien in der Nacht beim Versuch nach Moskau zu fliegen, mithilfe von Luftverteidigungssystemen abgeschossen worden, teilte Sobjanin bei Telegram mit. Eine Drohne habe die Fassade eines Hochhauses beschädigt. Informationen über Verletzte gebe es nicht.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Arbeitsmarktbericht für Juli 2023 wird erwartet: Die Agentur für Arbeit legt die Zahlen zum deutschen Arbeitsmarkt vor. Die Zahl der Arbeitslosen war im Juni leicht gestiegen - nun wird sich zeigen, ob sich der Trend fortsetzt.
Weltjugendtag der katholischen Kirche beginnt: In Lissabon kommen ab heute bis zum 6. August junge Gläubige aus der ganzen Welt zusammen. Auch der Papst wird bei dem Treffen ab Mittwoch erwartet.
Was heute bei der WM in Australien passiert
Titelverteidiger USA darf sich bei der Frauenfußball-WM im Gruppenfinale gegen Portugal (um 9 Uhr MESZ hier im Livestream) keine Niederlage leisten. Im zweiten Spiel der Gruppe E hat die Niederlande gegen Vietnam (ebenfalls 9 Uhr im Livestream) nämlich eine deutlich leichtere Aufgabe und könnte mit einem Dreier gemeinsam mit siegreichen Portugiesinnen ins Achtelfinale ziehen.
In Gruppe D hat Europameister England gegen China (13 Uhr live im ZDF) die besten Karten im Rennen um das Achtelfinale. Hoffnung macht sich auch noch Dänemark, das um 13 Uhr im ZDF gegen Schlusslicht Haiti antritt und auf einen Punktverlust der Chinesinnen hoffen dürfte. Mit einem Erfolg gegen Haiti könnten die Däninnen zumindest als Gruppenzweite hinter England weiterkommen.
Alle WM-Highlights und Live-Streams gibt es bei uns:
Grafik des Tages
Keine Leuchtstoffröhren mehr, die Frist für die Steuererklärung 2021 läuft aus und die Sommerferien enden. Das ändert sich im August:
Zahl des Tages
Rund 357.000 Kilometer liegen heute zwischen der Erde und dem Mond und damit weniger als im Durchschnitt. Deshalb wird heute aufgrund seiner Nähe zur Erde ein besonders großer Vollmond am Abendhimmel zu sehen sein - wenn er nicht von Wolken verdeckt wird.
Gesagt
Wenige Sätze sind in Deutschland so sehr ins kollektive Gedächtnis eingegangen, wie dieser Satz des früheren DDR-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht. Heute vor 50 Jahren ist Ulbricht gestorben.
Weitere Schlagzeilen
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Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:54 min
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So wird das Wetter heute
Am Dienstag wird es südlich des Mains teils länger und kräftig regnen. Sonst gibt es einen Mix aus vielen Wolken und etwas Sonne mit Schauern und Gewittern. Bei einem starken Westwind werden 17 bis 22 Grad erwartet.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Anna Grösch
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