Update am Abend: Schuldzuweisungen und biblische Warnungen

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    Update am Abend:Schuldzuweisungen und biblische Warnungen

    von Jan Schneider
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    ZDFheute Update - Jan Schneider

    Guten Abend,

    die Abstimmung über einen Gesetzentwurf zur Migrationspolitik im Bundestag artete zu einer angespannten politischen Konfrontation aus. Auch heute gab es wieder jede Menge Schuldzuweisungen, biblische Warnungen und stundenlange Krisengespräche. Die Union hielt trotzdem weiter an der Abstimmung über ihr Zustrombegrenzungsgesetz fest - und die Parlamentarier lehnten es mehrheitlich ab.
    Alle Entwicklungen können Sie in unserem Liveblog nachlesen.
    Wie viel AfD steckt eigentlich im Fünf-Punkte-Plan von Friedrich Merz? AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel hat bereits mehrfach behauptet, die Union habe die Forderungen bei der AfD "abgeschrieben". Mein Kollege Nils Metzger hat sich die Sache genauer angeschaut:
    Und wie ist überhaupt die tatsächliche Situation an den deutschen Außengrenzen? Zeigen Grenzkontrollen und Zurückweisungen eine Wirkung? Mein Kollege Oliver Klein hat aktuelle Zahlen der Bundespolizei ausgewertet:

    Fünf Jahre nach dem Brexit

    Heute vor fünf Jahren ist Großbritannien aus der EU ausgetreten. Mittlerweile zeigt sich ein komplexes Bild der Veränderungen im Land und im Verhältnis zum Rest von Europa. Die wirtschaftlichen Folgen sind weitreichend: Handelsbarrieren haben die Kosten für Unternehmen erhöht und die Produktivität gedrosselt. Besonders kleine und mittlere Unternehmen leiden unter den neuen Rahmenbedingungen, während große Konzerne sich besser anpassen konnten. Die Lebensmittelpreise sind um 25 Prozent gestiegen, wobei etwa 8 Prozent direkt auf den Brexit zurückzuführen sind.
    Mehr Hürden für den Lebensmittel-Handel
    Quelle: ZDF

    Die öffentliche Meinung hat sich deutlich gewandelt. Mittlerweile halten nur noch 30 Prozent der Briten den EU-Austritt für richtig, während 55 Prozent ihn als Fehler bewerten. Trotz dieser Skepsis scheint die Debatte weitgehend abgeschlossen zu sein - die Mehrheit der Bevölkerung hat sich mit der neuen Situation arrangiert.
    Eine detaillierte Billanz der letzten fünf Jahre hat unser Korrespondet Wolf-Christian Ulrich aus dem ZDF-Studio London:

    Kritik an Dividendenausschüttung bei Thyssenkrupp

    Der Industriekonzern Thyssenkrupp plant eine Dividendenausschüttung von 93 Millionen Euro an seine Aktionäre - und das mitten in einer Phase drastischer Umstrukturierungen. Besonders brisant: Zeitgleich sollen bei der Stahltochter Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) Tausende Stellen wegfallen.
    Die Pläne des Managements sehen vor, die Belegschaft von derzeit 27.000 auf 16.000 Mitarbeiter zu reduzieren. Dabei sollen 5.000 Arbeitsplätze gestrichen und weitere 6.000 ausgelagert werden. Auch die Stahlproduktion in Duisburg wird von 11,5 auf etwa 9 Millionen Tonnen zurückgefahren. Besonders hart trifft es das Werk in Kreuztal-Eichen, das Mitte 2026 komplett geschlossen werden soll - 600 Arbeitsplätze sind dort betroffen.
    Die geplante Dividendenzahlung von 15 Cent pro Aktie stößt aber nicht nur bei der Belegschaft auf heftige Kritik, sondern auch bei Aktionärsvertretern. Der Dachverband Kritischer Aktionärinnen und Aktionäre fordert, das Geld stattdessen in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und den Erhalt von Arbeitsplätzen zu investieren.
    Wie erfahren die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Stahl-Branche im Widerstand gegen Werksschließungen und Jobverluste sind, beschreibt Thadeus Parade aus unserem ZDF-Landesstudio Nordrhein-Westfalen und blickt zurück auf den längsten und härtesten Arbeitskampf in der deutschen Nachkriegsgeschichte:
    Stahlkocher protestieren in Duisburg am 10.12.1987
    02.12.2024 | 2:19 min
    Knapp drei Millionen Arbeitslose in Deutschland
    Gut drei Wochen vor der Bundestagswahl ist die Arbeitslosenzahl in Deutschland auf knapp drei Millionen gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt im Januar bei 6,4 Prozent - das ist der höchste Stand seit fast zehn Jahren. Ein kräftiger Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist für die Jahreszeit allerdings typisch, da viele befristete Arbeitsverhältnisse zum Jahreswechsel enden und gleichzeitig wetterabhängige Jobs, etwa auf dem Bau, wegfallen.

    Was darüber hinaus wichtig ist

    Das ändert sich im Februar: Weniger Geld für Solarstrom, neue KI-Regeln greifen, Deutschland wählt einen neuen Bundestag.

    Weitere Schlagzeilen

    Zahl des Tages

    Bei einer Vorbesichtigung vor einer Auktion von persönlichen Gegenständen des 2014 gestorbenen Sängers Udo Jürgens wird ein Bademantel mit den Unterschriften von Spielern der Fußball-Nationalmannschaft von 2014 gezeigt.
    Quelle: dpa

    26.400 Euro. So viel wurde für einen Bademantel des verstorbenen Musikers Udo Jürgens bei einer Versteigerung des Auktionshaus Sotheby's bezahlt. Schätzpreis des Bademantels, der möglicherweise von der Fußball-Nationalmannschaft von 2014 signiert wurde, waren nur 150 Euro. Insgesamt kamen bei der Auktion rund 1,7 Millionen Euro zusammen. Das Geld geht nun an John und Jenny Jürgens. Einen Teil davon wollen sie einer nach ihrem Vater benannten Stiftung zukommen lassen, so Sotheby's.
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    Streaming-Tipps für den Feierabend

    Eine geschwollene Lippe, zwei abgebrochene Schneidezähne - das Resultat eines Zwistes unter Elfjährigen. Dass die Sache ein Nachspiel hat, dafür sorgen ihre Eltern. Nancy und Alan Cowan finden sich in der New Yorker Wohnung der Longstreets ein, um die Angelegenheit zu klären. Es dauert nicht lange, bis sich der höfliche Small Talk in einen - nicht nur verbalen - Krieg der Eitelkeiten verwandelt. In "Gott des Gemetzels" glänzen Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz und John C. Reilly mit fulminanten Dialogduellen und Wortgefechten. (76 min, verfügbar bis 01.03.2025)
    Steigende Preise belasten Familien und Unternehmen in Deutschland. Das drückt auf die Stimmung und macht gerade den Ärmeren das Leben schwer. Im Jahr 2024 stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland um "nur" 2,2 Prozent. Zusammen mit den teils hohen Raten der Vorjahre aber ergibt sich ein Kaufkraftverlust von fast 15 Prozent in den letzten fünf Jahren. Die ZDF.reportage war unterwegs zu Menschen, denen die Inflation die Luft zum Atmen nimmt. (30 min)
    Montage: Eine Frau hält ein Kind auf dem Arm und blickt ernst in die Kamera. Im Hintergrund stehen, nur unscharf zu erkennen, Supermarktregale.
    02.02.2025 | 30:07 min

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    Jan Schneider und das gesamte ZDFheute-Team
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