Update am Abend: Zu viele offene Wunden im Nahost-Konflkt

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    Update am Abend:Zu viele unverheilte Wunden

    Jan Schneider
    von Jan Schneider
    |
    ZDFheute Update

    Guten Abend,

    manchmal sind es nur kleine Randnotizen oder Äußerungen, die einem das Ausmaß eines Themas oder Konflikts nochmal in einer anderen Deutlichkeit vor Augen führen. Für mich war das heute ein Satz, den Israels Ex-Botschafter Shimon Stein gesagt hat:

    Ein Krieg inmitten einer Stadt ist schwierig. Ich habe das als Soldat 1967 selbst erlebt, als ich in Gaza war. Es war verdammt blutig.

    Shimon Stein

    Er spricht damit die mögliche Bodenoffensive Israels in den Gazastreifen an. Die entscheidende Information ist für mich allerdings die Jahreszahl. Der militärische Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern dauert schon so lange, dass meine Eltern noch Kinder waren, als Stein als Soldat in blutige Kämpfe in Gaza verwickelt war. Damals kam es zum Sechstagekrieg zwischen Israel und den arabischen Staaten Ägypten, Jordanien und Syrien, in dessen Verlauf Israel die Kontrolle über den Gazastreifen erlangt hat.
    Seitdem gab es immer wieder Kriege, Friedensabkommen, Aufstände, Raketenbeschuss und Luftangriffe. Es ist genau diese lange Historie von Angriffen und Gegenangriffen, die eine Lösung für den Nahost-Konflikt für viele als unerreichbare Utopie erscheinen lässt.
    Und es ist auch der Grund, warum es Vertretern der Palästinenser so schwerfällt, sich von den grausamen Terrorangriffen auf israelische Zivilisten am 7. Oktober zu distanzieren.

    Die Chronik der Ereignisse hat nicht am 7. Oktober begonnen. Für uns dauert der Konflikt zwischen Israel und uns seit 75 Jahren an.

    Mohammad Schtajjeh, palästinensischer Ministerpräsident

    Damals, am 14. Mai 1948 wurde der Staat Israel gegründet - für die Palästinenser war das der Beginn des Nahost-Konflikts. Der palästinensische Ministerpräsident Schtajjeh fordert im ZDF-Interview nun, dass die internationale Gemeinschaft Israel dazu auffordert, keine Bodenoffensive zu starten, da diese nur "zusätzliches Blutvergießen" bedeuten würde.
    Mohammad Schtajjeh
    23.10.2023 | 7:19 min
    Die Vereinten Nationen haben tatsächlich einen Vorschlag in diese Richtung vorgebracht und wollen einen humanitären Waffenstillstand für den Gazastreifen erreichen. Eine Forderung, die ausgerechnet von der grünen Außenministerin in Deutschland nicht mitgetragen wird.
    Es gibt wohl wenige Konflikte mit so vielen unverheilten alten Wunden. Der einzig versöhnliche Gedanke bleibt, dass sowohl Ex-Botschafter Stein als auch Ministerpräsident Schtajjeh grundsätzlich lieber miteinander sprechen als kämpfen wollen, sie müssen nur noch einen Weg finden, wie.

    Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist

    Kriegsausgaben belasten Russlands Wirtschaft: Der russische Staat gibt immense Summen für die Kriegsfinanzierung aus. Das dürfte den Druck auf Russlands Wirtschaft weiter erhöhen, so das britische Verteidigungsministerium.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was darüber hinaus wichtig ist

    Wagenknecht verlässt Linke und gründet Partei: Sahra Wagenknecht tritt aus der Linken aus und gründet 2024 eine neue Partei. Neun weitere Abgeordneten folgen ihr. Das wird für die Linke im Bundestag massive Konsequenzen haben. Wagenknechts politisches Projekt ist "eine Kampfansage an die Linke", schreibt unser Hauptstadt-Korrespondent Dominik Rzepka.
    Faeser will schneller abschieben: Die Innenministerin will das Tempo bei der Abschiebung abgelehnter Asylbewerber anziehen. Ein entsprechendes Maßnahmenpaket soll in dieser Woche vom Kabinett beschlossen werden.
    Vier Erkenntnisse nach der Schweiz-Wahl: Die Schweiz hat ein neues Parlament gewählt. Die Rechtspopulisten haben gewonnen, die Grünen verloren. Was sagt das Ergebnis über die Schweizer? Eine Analyse.

    Ausführlich informiert

    ZDFheute live: Wem macht Wagenknecht Konkurrenz? (25 min)

    Weitere Schlagzeilen

    • Christiane Benner ist neue Chefin der IG Metall: Zum ersten Mal in der mehr als 130-jährigen Geschichte der IG Metall steht eine Frau an der Spitze.
    • Entwarnung nach Bombendrohung gegen ZDF: Bei der Polizei war am Morgen eine Bombenwarnung für den Standort in Mainz eingegangen.
    • Tesla weist Umweltbedenken zurück: Seit Eröffnung gab es bei der "Gigafactory" im brandenburgischen Grünheide mehrere Umweltunfälle.

    Gesagt

    Ich glaube nicht, dass diese neue Partei 2025 in den Bundestag einziehen wird.

    Gregor Gysi

    Nach monatelangen Spekulationen hat die ehemalige Fraktionschefin der Linken am Montag ihren Verein "Bündnis Sahra Wagenknecht" vorgestellt, der später zur Partei werden soll. Auch Gregor Gysi konnte Sahra Wagenknecht nicht davon abhalten, eigene Wege zu gehen. Mit ZDFheute sprach das Linken-Original über die größte Krise seiner Partei.

    Service & Ratgeber

    Wie viel Mehrarbeit erlaubt ist: Überstunden gehören für viele Arbeitnehmer in Deutschland zu ihrem Alltag im Job. Was das Arbeitsrecht erlaubt - und wo es Grenzen setzt.
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    Streaming-Tipps für den Feierabend

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