Update am Abend: Ohne Graichen

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    Update am Abend:Ohne Graichen

    von Thorsten Duin
    |
    ZDFheute Update

    Guten Abend,

    von Reißleinen und Notbremsen ist heute viel die Rede, also davon, ziemlich schnell Tempo aus einer unliebsamen Sache rauszunehmen. Etwa der Affäre um Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Graichen.
    Der war zunächst in die Kritik geraten, weil er an der Vergabe eines Spitzenpostens an seinen Trauzeugen beteiligt war. Hinzu kamen familiäre Verbindungen zum Öko-Institut, das vom Ministerium immer mal wieder Studienaufträge bekam. Und bei internen Untersuchungen im Ministerium kam nun noch ans Tageslicht, dass Graichen ein Projekt des BUND-Landesverbands Berlin als förderungswürdig billigte - in dessen Vorstand sitzt seine Schwester. Es war "der eine Fehler zu viel", begründet sein Chef Robert Habeck heute Graichens Rauswurf.
    Auf dem Bild ist der ehemalige Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Graichen zu sehen.
    17.05.2023 | 3:55 min
    Und für Habeck war es besagte "Notbremse", um selbst im Amt nicht weiter beschädigt zu werden, wie ZDF-Hauptstadtkorrespondent Karl Hinterleitner erläutert. Sein Kollege Matthis Feldhoff spricht von einer "Art Befreiungsschlag" für Habeck - und seine Wärmewende. Denn die Causa Graichen hatte den geplanten Umbau in den Heizungskellern deutlich überschattet.
    Graichen indes gilt als Architekt der Novelle. Ausgerechnet jetzt, da das Projekt Fahrt aufnehmen soll, muss also schnell Ersatz her. Beim Koalitionspartner FDP werden wegen eines "Machtvakuums" in der Ministeriumsspitze schon Forderungen laut, den Zeitplan für das Gesetz zu überdenken. Bis zur Sommerpause soll nun ein Nachfolger im Amt sein, sagt Habeck. Noch eine Notbremse oder Reißleine - das wäre wohl kaum in seinem Sinne.

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    Getreideabkommen laut Erdogan verlängert: Am Donnerstag wäre das Abkommen zwischen Russland und der Ukraine ausgelaufen. Jetzt haben sich beide Länder auf eine Verlängerung geeinigt, so der türkische Präsident Erdogan.
    Warum reden alle wieder über Kampfjets? Die Ukraine möchte sie unbedingt: Kampfjets. Bislang gibt es nur vage Andeutungen von einigen Nato-Ländern. Deutschland hält sich bisher raus. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
    Auf dem Bild ist der Moderator mit dem Reporter Neuhann aus Brüssel in einem Schaltgespräch zu sehen.
    17.05.2023 | 2:07 min
    Wie Europa mit Russland abrechnen will: Der Europarat will die Zerstörungen in der Ukraine systematisch erfassen. Eine Mehrheit der 46 Mitglieder des Rats beschloss auf einem Gipfel in Reykjavik die Einrichtung eines entsprechenden Schadensregisters. Mehrere Länder, darunter Ungarn, die Türkei und Serbien, lehnen eine Beteiligung ab. Wie die Pläne genau aussehen - mehr dazu in unserem FAQ. Bundeskanzler Scholz ruft in Reykjavik derweil dazu auf, den Kontakt zu Russen jenseits der Regierung Putin nicht abreißen zu lassen.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was darüber hinaus wichtig ist

    Prozess gegen "Vereinte Patrioten" gestartet: Sie sollen die Entführung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach geplant und "bürgerkriegsähnliche Zustände" angestrebt haben. In Koblenz hat der Prozess gegen fünf mutmaßliche Reichsbürger begonnen. Die Anklage wirft ihnen die Gründung einer terroristischen Vereinigung vor. Sie sollen bereit gewesen sein, zu morden, um einen Umsturz herbeizuführen. Das klinge wahnhaft und absurd, mache es "aber nicht weniger gefährlich", berichtet ZDF-Rechtsexpertin Sarah Tacke.
    Wie ein AfD-Gremium zum Kreml-Helfer wird: Ein AfD-Arbeitskreis verfasst russlandfreundliche Anträge, über die kremlnahe Medien gerne berichten. In der Partei regt sich Kritik an "Landesverrätern" in den eigenen Reihen.
    Streik bei der Bahn bleibt laut EVG "letztes Mittel": Die Bahn und die Gewerkschaft EVG wollen in der kommenden Woche zwar weiter verhandeln. Ein möglicher Streik - zuletzt per Gerichtsvergleich noch gestoppt - schwebt aber weiter über dem Tarifkonflikt. "Wenn wir am Verhandlungstisch nicht weiterkommen, müssen wir streiken", sagte EVG-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay im ZDF-Morgenmagazin.
    Cosima Ingenschay | stellv. Vorsitzende EVG
    17.05.2023 | 5:12 min
    Vorgezogenes Finale in der Champions League: Für viele steigt heute in Manchester das eigentliche Finale: Im Halbfinal-Rückspiel treffen die Citizens auf den Titelverteidiger Real Madrid. Der englische Meister geht mit einer Erfolgsserie in die Partie. Wie es ausgeht? ZDF-Reporter Thomas Skulski erwartet "schlicht eines der besten Fußballspiele der Saison".
    Thomas Skulski
    17.05.2023 | 3:03 min
    Manchester City gegen Real Madrid - hier können Sie um 23 Uhr die Zusammenfassung sehen.

    Grafik des Tages

    Infografik: Immer mehr alleinerziehende Väter in Deutschland

    Weitere Schlagzeilen

    Zahl des Tages

    27 Mal hat der nepalesische Sherpa Kami Rita den Mount Everest erklommen - Weltrekord. Sein Ziel seien derlei Rekorde aber nie gewesen, wie er sagt, "sie haben sich während meiner Arbeit als Guide ergeben".
    Der 47-jährige Bergführer Kami Rita Sherpa.
    Quelle: Deepak Adhikari/-/dpa

    Gesagt

    Vielleicht hat es sich in der Storchenwelt herumgesprochen, dass es sich in Uehlfeld gut lebt?

    Gerhard Bärtlein, Uehlfeld

    Fünf Storchenpaare brüten allein auf den Dächern von Gerhard Bärtlein. Er lebt im Storchendorf Uehlfeld im Norden Bayerns. Am Ortseingang warnt ein Schild: "Achtung! Störche im Tiefflug!" Das ist mit Blick auf Adebar-Touristen zwar ein bisschen scherzhaft gemeint, tatsächlich zählt der Ort aktuell mehr als 50 Nester. Under ist kein Einzelfall. Warum es bundesweit derzeit so viele Störche gibt? Experten vermuten dahinter auch ein verändertes Zugverhalten.
    "Achtung! Störche im Tiefflug!" steht auf einem Schild am Ortseingang, aufgenommen am 10.05.2023 in Uehlfeld
    Quelle: dpa

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    Streaming-Tipps für den Feierabend

    Im Oktober 1991 entkommen vier Schwerverbrecher auf spektakuläre Weise aus der Justizvollzugsanstalt in Celle. Sie flüchten quer durch Deutschland und werden schließlich in Karlsruhe gestellt. Die Doku-Reihe Die Jagd nach den Ausbrechern zeichnet eine Flucht und Geiselnahme nach, die die Polizei in ganz Deutschland tagelang in Atem hält. (Drei Folgen à ca. 20 Minuten)
    Zeichnung zeigt Justizbeamten in Rückenansicht mit verschränkten Händen hinter dem Rücken, der auf einen Gefängnishof schaut, auf dem sich mehrere Gefangene befinden. Zum Teil sitzend, zum Teil laufend.
    18.05.2023 | 18:19 min
    Klein, aber fein: In der Kurz-Doku Bier, Blech, Bavaria fährt Stefan Leifert mit dem Motorroller durch Franken. Mehr als 300 Brauereien lassen dort die Herzen der Bierliebhaber höherschlagen. Egal ob im kleinsten Dorf oder in den Städten - die nächste Brauerei ist nie weit entfernt. (13 Minuten)
    Nahaufnahme Bierzapfen
    18.05.2023 | 13:56 min

    Genießen Sie Ihren Abend!

    Thorsten Duin und das gesamte ZDFheute-Team
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