Das Gute zum Wochenende: Erfolg beim Schutz der Natur

    Update

    Umwelt:Erfolg im Kampf gegen Umweltzerstörung

    Clemens von Cramon-Taubadel
    von Clemens von Cramon
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    ZDFheute Good News

    Guten Tag,

    nach langem Hin und Her haben nun endlich die EU-Staaten in dieser Woche dem umstrittenen Renaturierungsgesetz zugestimmt. Zwar musste es im Verhandlungsprozess abgeschwächt werden, um die notwendige Mehrheit zu erreichen, und doch ist es ein wichtiger Schritt: Bis 2030 müssen 20 Prozent der intensiv genutzten Land- und Meeresgebiete renaturiert werden. Das bedeutet, dass zerstörte Landschaften wie Moore, Wälder und Auenlandschaften wiederhergestellt werden müssen.
    Zustimmung EU Naturschutzgesetz
    Mit dem neuen Gesetz sollen unter anderem Wälder aufgeforstet werden. Der Gesetzesvorschlag galt als umstritten. Nun wurde ihm zugestimmt. 17.06.2024 | 2:36 min
    Solche intakten Landschaften und Ökosysteme sind unverzichtbar, um den Klimawandel und seine Folgen zu bremsen. Bei Starkregen-Ereignissen wie jüngst in Bayern und Baden-Württemberg helfen Auenlandschaften, Wasser aufzunehmen und das Hochwasser-Risiko zu verringern.
    Moore bilden zwar nur drei Prozent der weltweiten Landfläche, speichern aber doppelt so viel Kohlenstoffdioxid wie alle Wälder der Welt zusammen.
    Finnland ist das Land der Seen und Moore. Nirgendwo sonst in Europa gibt es davon eine so große Fläche.
    Klimarettung aus den Sümpfen14.12.2023 | 29:47 min
    Der finnische Klimatologe Tero Mustonen setzt sich schon seit Jahren dafür ein, Moore zu erhalten und zu renaturieren. In seiner Heimat Nordkarelien wurde das Linnunsuo-Moor jahrzehntelang zerstört, um dort Torf abzubauen. Mustonens Organisation Snowchange half der lokalen Bevölkerung, den verantwortlichen Energiekonzern zu verklagen und erhielt Recht.
    Der Torfabbau musste beendet werden - zum ersten Mal in der finnischen Geschichte. Mittlerweile ist das Moor wieder ein Rückzugsort für zahlreiche Vogel- und Säugetierarten geworden.
    Stempel mit Druck "CO2-neutral"
    Immer mehr Unternehmen werben mit "klimaneutralen" Produkten. Doch viele Angebote entpuppen sich als Mogelpackungen ohne Umweltnutzen. Klimaschutz per Etikett - was ist dran? 26.05.2023 | 17:00 min
    Ähnlich wie Moore sind auch Mangrovenwälder Feuchtgebiete, die riesige Mengen CO2 speichern. Ihr Erhalt und ihre Renaturierung müssen ebenfalls oft gegen mächtige Firmen und Politiker erkämpft werden. Die junge Angolanerin Fernanda Samuel wuchs an der Küste auf und beobachtete, wie dort die Flamingos immer weniger wurden, je mehr die Mangrovenwälder abgeholzt wurden.
    Das alarmierte sie und sie entschloss, sich für ihren Erhalt und ihre Wiederaufforstung einzusetzen. Die von ihr mitgegründete Organisation Otchiva arbeitet zusammen mit örtlichen Fischerdörfern, die von gesunden Mangrovenwäldern abhängig sind, um die Fischpopulation zu erhalten. Trotz wiederholter Bedrohungen ist es Samuel gelungen, Tausende Hektar Mangrovenwälder zu renaturieren und noch deutlich mehr vor der Abholzung zu bewahren.
    Diese Beispiele zeigen einmal mehr, dass der Erhalt unserer Natur eines der wichtigsten Güter ist. Dass diese Erkenntnis auch in der Politik praktisch umgesetzt wird, bietet Anlass zur Zuversicht.
    Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
    Clemens von Cramon, Online-Redakteur plan b

    Was noch gut war diese Woche

    Ehe für alle in Thailand: Mit großer Mehrheit hat der thailändische Senat ein Gesetz zur Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe verabschiedet. König Maha Vajiralongkorn muss dem Gesetz noch zustimmen. Dann wäre Thailand das erste südostasiatische Land, das die Ehe für alle erlaubt.
    Dänisches Nationalteam verzichtet auf Gehalt: Dänemarks Männer-Fußballnationalmannschaft lehnt eine Erhöhung ihrer Prämien ab. Das Geld kommt stattdessen der Frauen-Mannschaft zugute. Die Spielerinnen erhalten fortan die gleiche Grundvergütung wie ihre männlichen Kollegen.
    Massenamnestie in Maryland: Der Gouverneur des US-Bundesstaats Maryland, Wes Moore, hat 175.000 Menschen begnadigt, die in der Vergangenheit wegen geringfügiger Delikte im Zusammenhang mit Marihuana verurteilt wurden. Die Droge ist seit dem letzten Jahr in Maryland legalisiert.
    Zusammengestellt von Clemens von Cramon