Das Gute zum Wochenende: Klimaschonend europaweit unterwegs

es gibt sie also doch noch, die guten Nachrichten für Reisefreudige und Bahnfans. Mit der neuen Fahrplanänderung vom 10. Dezember steht fest: In Berlin einschlafen und in Paris aufwachen - das geht wieder. Seit vergangenem Montag rollen erstmals seit 2014 wieder Nachtzüge mit Schlafwagen vom Berliner Hauptbahnhof in Richtung der französischen Hauptstadt. Gehalten wird in Halle, Erfurt, Frankfurt und Straßburg. Neu auf dem Fahrplan ist auch eine Verbindung von Berlin nach Brüssel.

Möglich wird das durch die Kooperation mit der österreichischen ÖBB, der belgischen Bahn SNCB und dem französischen Pendant SNCF. Die ÖBB hatte 2016 bereits Teile des deutlich reduzierten Nachtzugangebots der Deutschen Bahn übernommen. Diese Zusammenarbeit wird nun fortgesetzt und intensiviert.

Ob mit einer Flasche Rotwein, dem Lieblingspodcast oder schlicht den eigenen Gedankenspielen: Bahnfahren soll gemütlicher und attraktiver werden. Statt mitternächtlichem Umsteigen am verlassenen Bahnsteig, verpassten Anschlusszügen und übermüdetem Ankommen im Urlaubsziel schätzen Nostalgiker*innen die Schlafwagenromantik. Wer um 20:18 Uhr in Berlin einsteigt, erreicht dem Fahrplan zufolge, um 10:24 Uhr des nächsten Morgens den Gare de l’Est in Paris - und ist bestenfalls ausgeschlafen.

Hamburg - Zürich; Stuttgart - Budapest; München - Rom und weitere Destinationen: Die Möglichkeiten auf Urlaub mit dem Nachtzug sind vielfältig und werden nun weiter aufgestockt. ÖBB und DB planen, die Fahrgastzahlen ihrer Nachtzugflotte zu verdoppeln. Die Message ist eindeutig: Trotz stetiger Negativ-Schlagzeilen an Attraktivität gewinnen und mehr Kundschaft aus dem Flugverkehr für die Schiene begeistern. Wenn das gelingt, dürfte das auch Klima und Umwelt erfreuen. Denn der Zug ist und bleibt die umweltfreundlichere Alternative zu Flugzeug und Auto.

Nachtzüge sind immer reservierungspflichtig. Bei der Buchung kann zwischen Sitz-, Liege- und den beliebten Schlafwägen ausgewählt werden. Für Frauen gibt es auch gesonderte Damenabteile. Die Deutsche Bahn ließ verlauten, dass das Nachtzugkontingent über die Feiertage bereits nahezu ausgebucht sei.

Für wen die Reise mit dem Nachtzug trotz aller Gemütlichkeit zu teuer, zu voll oder Paris, Rom und Budapest schlicht zu weit weg sind, wird auf der Suche nach dem nächsten Urlaubsziel auch direkt vor der eigenen Haustür fündig. Das Projekt "Katzensprung 2.0" will klimaschonenden Tourismus in Deutschland fördern und Angebote im ganzen Land sichtbar machen.

Auf der Plattform des Verbundprojekts finden sich zahlreiche Unterkünfte, Restaurants und Erlebnis-Inspirationen in allen Regionen der Republik. Ostseegenuss im Schlafstrandkorb, Bauernhofflair im Schwarzwald oder luxuriöses Glamping im Saarland - auch hier will man den Reiz des Fliegens mindern und umweltfreundliches Reisen attraktiver machen.

Wer für die Weihnachtferien also noch auf der Suche ist, hat reichlich Auswahl. Für den Urlaub in der Nähe tut's voraussichtlich sogar der normale Regionalexpress.

Gegen Vereinsamung und soziale Isolation von Menschen vorgehen: Mehr Investitionen in die Forschung zu den gesundheitlichen, gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen von Einsamkeit sollen gefördert werden, auch der Aufbau von universitären Lehrstühlen zum Thema Einsamkeit wird geprüft. Modellprojekte in den Kommunen und kürzere Wartezeiten für Therapieplätze sind ebenfalls Teil des Maßnahmenpakets. Einsamkeit ist eine Herausforderung an die gesamte Gesellschaft, denn sie hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen und das soziale Miteinander.

Besserer Schutz für Mensch und Natur: Mit dem EU-Lieferkettengesetz sollen große Unternehmen in Zukunft zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie in ihren Lieferketten Menschenrechte und Umweltstandards nicht einhalten. Außerdem müssen sie regeln, dass ihr Geschäftsmodell und ihre Strategie mit dem Pariser Abkommen zum Klimawandel vereinbar sind. Die Einigung muss vom Parlament und den EU-Staaten noch bestätigt werden, das ist normalerweise aber Formsache.

Mehr Rechte für Arbeitnehmende: In der EU sollen Beschäftigte sogenannter Plattformfirmen in Zukunft mehr Rechte erhalten. Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten setzen sich dafür ein, dass Betroffene besser gegen Scheinselbstständigkeit geschützt werden. Demnach könnten mindestens 5,5 Millionen Menschen fälschlicherweise als selbstständig eingestuft sein. Auch der Datenschutz soll verbessert werden.

Vom Urlaub in der Nähe profitieren nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch ländliche Regionen, die zum Tourismusziel werden. Allerdings reicht das oft nicht, um Abwanderung und Stillstand zu stoppen. Zu oft fehlt es an kulturellem Angebot, Arbeitsplätzen und ärztlichem Personal. Die plan b-Dokumentation "Power für die Provinz" begleitet Menschen, die sich damit nicht abfinden wollen.