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Update am Morgen:Wen Putin stärkt
von Wulf Schmiese
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Guten Morgen,
der geschwächte Putin ist tatsächlich unglaublich stärkend - unfreiwillig. Er hat die Ukraine zu einem Nationalstaat gemacht, wie sie es noch nie war. Und er hat die Europäische Union zu einem eisernen Wertebündnis geschmiedet. Beides werden wir heute wieder sehen.
Während in der Ukraine die Offensive gegen den Angreifer Russland weitergeht, um geraubtes Land zurückzugewinnen, werden sich die 27 Regierungschefs der EU in Brüssel treffen. Die Gipfelrunde wird beim Mittagessen mit dem Generalsekretär der Nato, Jens Stoltenberg, über die zwei Themen reden, die im Kern ein und dasselbe sind: die Verteidigung der Ukraine und die der EU.
Danach treffen sich die Staats- und Regierungschefs unter sich. Wahrscheinlich wird es da dann klare Zusagen für weitere Waffen und frisches Geld für die Ukraine geben. Auch über die Staudammsprengung werden sie sprechen. Und Möglichkeiten für Frieden ausloten - was nach Phrase klingt, aber angesichts des vom Putschversuch angesengten Putins realistischer ist als zuvor.
Zudem soll darüber beraten werden, wie das Vermögen russischer Oligarchen für den Wiederaufbau der Ukraine verwendet werden kann. Manche, die sich aus Angst vor der Wagner-Truppe am Wochenende bereits per Privatjet aus dem Straub gemacht haben, sollen zuvor ihre Vermögen ja noch transferiert haben. Das könnte am Ende den Überblick erleichtern.
Außerdem plant die EU-Kommission, wie man wirtschaftlich unabhängiger von Drittstaaten wie China und insgesamt wettbewerbsfähiger werden kann. Die Runde will auch über das jüngste Flüchtlingsdrama vor Griechenlands Küste sprechen und eine engere Zusammenarbeit mit Tunesien beim Kampf gegen Schlepperbanden vorbereiten.
Es beginnt also ein voller Tag in Brüssel, an dessen Ende gewiss keines der gewaltigen Probleme gelöst sein wird. Natürlich dürfte auch hier und da gestritten werden. Ungarn etwa pocht ja besonders laut auf eigene nationale Interessen, die - wie Victor Orban glauben machen will - mit dem Schicksal der Ukraine nichts zu tun hätten. Mit dieser Meinung steht er aber allein. Die riesengroße Mehrheit in der EU sieht das geschlossen anders.
Wie gesagt: Dank Putin!
Wir werden berichten und wünschen einen guten Tag!
Wulf Schmiese, Leiter des ZDF heute journal
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Pistorius in den USA: Beim Besuch des deutschen Verteidigungsministers ging es unter anderem um Deutschlands Beitrag zur Nato, den Schutz der Ostflanke und den Beitritt der Ukraine in das Militärbündnis.
Zahl der Opfer in Kramatorsk weiter gestiegen: Dort war am Dienstag bei einem Raketenangriff eine Pizzeria getroffen worden. Jüngsten Angaben zufolge wurden mindestens elf Menschen getötet - darunter auch Kinder, mehr als 60 Menschen wurden verletzt. Noch immer wird nach möglichen Verschütteten gesucht.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
EVG entscheidet über Warnstreiks bei der Bahn: Die Gewerkschaft trifft sich heute zu einer Vorstandssitzung, bei der "Streikziele neu beschlossen werden" sollen, hieß es aus Gewerkschaftskreisen. Inwiefern der Vorschlag der Bahn zu einer Schlichtung berücksichtigt wird, ist noch unklar.
Inflationsrate für Juni 2023: Das Statistische Bundesamt gibt heute die Inflationsrate für Juni bekannt (vorläufige Daten). Volkswirte rechnen mit einer Teuerung von etwa 6,3 Prozent.
Abschlussbericht zu Muslimfeindlichkeit wird vorgestellt: Der Unabhängige Expertenkreis Muslimfeindlichkeit, den das Innenministerium 2020 berufen hatte, stellt heute seinen Abschlussbericht vor. Das Gremium hat die Erscheinungsformen von anti-muslimischen Ressentiments in Deutschland analysiert.
Zahl des Tages
Auf rund 2.850 Kilometern durchfließt die Donau zehn Länder. Am heutigen Donau-Tag wird der Fluss in ganz Europa gefeiert. Doch das hat einen ernsten Hintergrund: Es soll auch daran erinnert werden, die Donau zu schützen und auf eine nachhaltige Nutzung des Wassers zu achten. 2004 wurde der Donau-Tag anlässlich des 10. Jahrestags der Unterzeichnung des Donauschutzübereinkommens ins Leben gerufen.
Quelle: dpa
Gesagt
Im größten Reitstadion der Welt wird es heute Abend wahrscheinlich emotional. In Aachen verabschiedet Reiterin Simone Blum ihr Erfolgspferd Alice aus dem Sport. 2018 wurde Blum mit ihr sogar Weltmeisterin im Springreiten. So ein Erfolgspferd ist auch aus finanzieller Sicht wertvoll - doch dazu sagte Reiterin Blum in der Vergangenheit nur:
Weitere Schlagzeilen
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Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:54 min
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So wird das Wetter heute
Am Donnerstag ist es in der Nordwesthälfte bewölkt mit nur wenigen sonnigen Momenten. Dazu gibt es schon ab dem Morgen leichten Regen. Nachmittags kommen teils kräftige Schauer und Gewitter mit Starkregen auf. Im Osten und Süden bleibt es trocken und oft sonnig. Die Höchstwerte liegen zwischen 23 Grad an der Nordsee und 30 Grad im Rhein-Main-Gebiet.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Anna Grösch
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