Update am Abend: Hanf-Zäsur und halbe Sachen

"gebt das Hanf frei" - der Ausruf von Hans-Christian Ströbele ist Legende, musikalisch vertont ein Teil der Popkultur. Der Grünen-Politiker starb vor anderthalb Jahren, posthum aber dürfte sein Appell in wenigen Tagen Realität werden: Das Cannabis-Gesetz der Ampel passiert heute den Bundesrat, fehlt nur noch die Unterschrift des Bundespräsidenten. Dann werden Konsum, Anbau und Besitz für Erwachsene ab April teilweise und mit zahlreichen Vorgaben legal. Eine Zäsur in der Drogenpolitik nach Jahrzehnten der Diskussion. Was im Einzelnen gelten soll, haben wir hier zusammengetragen:

Die Befürworter argumentieren, das bisherige Verbot habe wenig gebracht, Cannabis sei trotzdem weit verbreitet. Gesundheitsminister Karl Lauterbach setzt darauf, Risiken zu begrenzen, den Schwarzmarkt zurückzudrängen und auch auf mehr Aufklärung besonders für Jüngere. Kritiker sprechen dagegen von einer "Büchse der Pandora", verweisen auf die ablehnende Haltung unter anderem von Ärzteverbänden und warnen vor einem massiven Verwaltungs- und Vollzugsaufwand. Entsprechend offen war bis zuletzt, ob das Gesetz die Länderkammer passiert. Ein Vermittlungsverfahren hätte es deutlich ausgebremst. Einen ausführlichen Blick auf die Debatte wirft ZDFheute live:

Nach ebenfalls heftigem Ringen im Bundesrat beschlossen: das sogenannte Wachstumschancengesetz der Ampel. Es sieht Steuerentlastungen und Bürokratieabbau für Unternehmen vor. Das Paket war im Vermittlungsausausschuss gelandet, weil die Länder hohe Einnahmeausfälle befürchteten. Herausgekommen ist eine Light-Variante: Das geplante Volumen von sieben Milliarden Euro wurde auf weniger als die Hälfte zusammengestrichen, Prämien für Klimaschutz-Investitionen fielen unter den Tisch.

Die Union verknüpfte ihre Zustimmung zudem mit der Rücknahme des Förderstopps beim Agrardiesel - vergebens. In einer Protokollnotiz erklärt die Ampel kurz vor der Sitzung aber, weitere Entlastungen für Landwirte "zügig" umsetzen zu wollen.

Wirtschaftsvertreter äußern sich erleichtert, dass das Hickhack nun vorbei ist, rügen aber den deutlich geschrumpften Umfang. Finanzminister Christian Lindner spricht nur Minuten nach dem Bundesratsbeschluss von einem wichtigen Signal, beklagt aber auch, dass das Volumen "wesentlich kleiner" sei als "ursprünglich von mir geplant".

Um Geschlossenheit zu signalisieren, ist man sich auf dem EU-Gipfel in Brüssel ungewöhnlich schnell einig - zumindest grundsätzlich: Zinserträge aus eingefrorenem russischem Vermögen sollen für die Ukraine verwendet werden. Die Dringlichkeit weiterer Unterstützung sei allen klar, berichtet Kollegin Isabelle Schaefers aus Brüssel. Und wie steht es ums Tempo? Über die Details wird noch weiterverhandelt.

Mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine wachsen auch im Baltikum die Sorgen noch einmal erheblich. Russland rüstet massiv auf, seit Jahren warnen Estland, Lettland und Litauen vor einer Gefahr aus Russland. Ex-Präsident Medwedew nennt es abfällig "unsere Provinzen". Kommt es hier irgendwann zu einem Krieg Russlands gegen die Nato? Der Frage gehen wir hier nach:

Im Weltsicherheitsrat scheitert die Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe im Gazastreifen am Widerstand Russlands und Chinas. Die USA hatten die Resolution eingebracht. Ron Prosor, Israels Botschafter in Deutschland, macht zuvor im ZDF-Morgenmagazin noch einmal deutlich: Notwendige Bedingung für einen Waffenstillstand sei die Freilassung der Geiseln. Andernfalls sei ein Waffenstillstand eine "Belohnung" für die radikal-islamische Hamas.

Im aktuellen ZDF-Politbarometer hält eine Mehrheit der Befragten das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen angesichts der vielen zivilen Opfer nicht für gerechtfertigt. Dieses und weitere Umfrageergebnisse finden Sie hier:

Trockene Haut? Gesichtscremes versprechen Abhilfe. Stiftung Warentest hat 14 Produkte für trockene Haut unter die Lupe genommen. Die gute Nachricht: Das Fazit fällt insgesamt erfreulich aus. Die noch bessere Nachricht für den Geldbeutel: Vor allem die günstigen Produkte überzeugen.

Der SC Freiburg bleibt sich treu: Es wird eine interne Lösung. Ex-Kapitän Julian Schuster tritt wie erwartet ab Sommer die Nachfolge von Langzeit-Trainer Christian Streich an. Als Chefcoach hat der 38-Jährige zwar noch nicht gearbeitet, ist bei den Breisgauern aber Verbindungstrainer zwischen Profis und Jugend. Eine "Herzensangelegenheit und Herausforderung zugleich", sagt Schuster über seinen künftigen Job.

Sportlich nur noch Mittelmaß und finanziell unter Druck: Der größte Fußball-Verband der Welt im Krisenmodus. Ist die EM 2024 für den DFB die letzte Chance für einen Neustart? Millionenspiel EM: Letzte Chance für den DFB? Die sportstudio reportage. (20 Minuten)

Die Maya zählen zu den faszinierendsten Kulturen der Menschheit, ihre Wissenschaft ist bemerkenswert. Doch die Ursprünge und der Untergang ihrer Zivilisation geben bis heute Rätsel auf. Vom ersten Bauwerk bis zu ihrem Vermächtnis - die Doku-Reihe Die großen Geheimnisse der Maya begibt sich auf Spurensuche. (vier Folgen à ca. 44 Minuten)

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