Hohe russische Verluste - aber reicht Kiews Munition?
Der Nato-Ukraine-Rat berät in Brüssel über die weitere Unterstützung für Kiew – vor allem im Bereich der Luftverteidigung. Hintergrund sind die massiven russischen Angriffe mit Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen auf ukrainische Städte und Ortschaften rund um den Jahreswechsel. Die Armee muss inzwischen offenbar priorisieren, welche russischen Raketen sie abfangen kann – und welche nicht. Doch auch an der Front wird Nachschub immer dringender. Denn: Der Ukraine geht die Munition aus.
Laut dem Institute for the Study of War (ISW) zieht die russische Armee nahe Kupjansk im Osten der Ukraine Einheiten zusammen. Experten vermuteten zuletzt einen möglichen Angriffsversuch Russlands in der Region Charkiw. Der ist bislang aber ausgeblieben. So verliert Putins Armee immer mehr Soldaten und Panzer an der Front bei Charkiw und im Donbass, ohne größere Geländegewinne zu erzielen.
Scheitert Putins Winteroffensive? Wie lange reicht die Munition für die ukrainische Armee? Und auf welche westliche Unterstützung kann die Ukraine noch hoffen? Darüber spricht ZDFheute live mit dem Militärexperten Dr. Christian Mölling, ZDF-Korrespondent Ulf Röller in Brüssel und ZDF-Reporterin Alica Jung in Kiew.
Schwere Kämpfe und intensive russische Angriffe
Landesweiter Luftalarm: Auch in dieser Woche wird die Ukraine von mehreren schweren Luftangriffen der russischen Armee erschüttert. Alle seien abgewehrt worden, teilt der ukrainische Generalstab mit. Doch die Berichte über eine Überlastung der ukrainischen Luftverteidigung häufen sich. Der Mangel an Flugabwehrraketen wird immer mehr zu Herausforderung. Auch an der weiterhin heftig umkämpften Front fehle es an Munition, berichten Soldaten.
Und auch Russland hat Probleme: Zwar greifen Putins Truppen weiter an, größere Erfolge bleiben aber aus. In Bachmut und Awdijiwka gelang es der russischen Armee nicht, vorzurücken. Bei Krynky in der Region Cherson starteten die russischen Truppen mehrere erfolglose Gegenangriffe auf ukrainische Stellungen am Südufer des Flusses Dnipro.
Vorrücken konnten die russischen Truppen dagegen in Richtung Kupjansk im Gebiet Charkiw. Auch die Kleinstadt Marjinka im Gebiet Donezk befindet sich nun vollständig unter russischer Kontrolle.
Die Verluste an Personal und Ausrüstung sind auf beiden Seiten weiterhin extrem hoch.
Mit Material von dpa, AFP & ZDF.
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