Wie könnte die politische Zukunft im Gazastreifen aussehen, wenn die Terrororganisation Hamas dort zerschlagen werden sollte? Am Tag des Friedensgipfels in Kairo hatte Nahost-Korrespondent Michael Bewerunge die Gelegenheit, Mohammad Schtajjeh in Ramallah zu interviewen.
Sehen Sie eine gekürzte Fassung des Interviews oben im Video.
Schtajjeh ist Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiebehörde unter Präsident Mahmud Abbas. Wie Abbas gehört Schtajjeh zur Fatah-Bewegung, die mit der radikalislamischen Terrororganisation Hamas um die Führung der Palästinenser konkurriert.
Fatah ist Partner des Westens
Im Gegensatz zu Hamas wird die von der Fatah geführte Autonomiebehörde von der westlichen Welt und Israel als Partner gesehen. Offiziell lehnt die Fatah Akte des Terrorismus ab, unterstützt aber auf der anderen Seite inhaftierte Terroristen und deren Familien mit Hilfsgeldern. Deutschland betont, dass es keine direkten Gelder in den Haushalt der Autonomiebehörde gibt, sondern nur indirekt Unterstützung über staatliche Entwicklungszusammenarbeit mit der palästinensischen Autonomiebehörde. Die EU wiederum unterstützt die Autonomiebehörde mit Hilfsgeldern und wird dafür immer wieder kritisiert.
Wie viele arabische Staaten hat sich auch die Autonomiebehörde nicht eindeutig vom brutalen Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober distanziert. Ganz im Gegenteil: Die palästinensische Führung relativiert die Taten der Hamas.
Stillstand im Friedensprozess
Der Friedensprozess ist schon länger ins Stocken geraten. Gespräche zur Fortführung hat Israel in den letzten Jahren abgelehnt. Stattdessen wurde der Ausbau der Siedlungen ausgeweitet.
Wie also kann eine Lösung des Konflikts aussehen?
Mit Schtajjeh stellt sich erstmals ein ranghoher palästinensischer Politiker den kritischen Fragen eines deutschen Mediums zu den Ereignissen rund um das Massaker vom 7. Oktober.
Das Interview führte ZDF-Korrespondent Michael Bewerunge.