Marlehn Thieme ist gebürtige Lübeckerin. Die studierte Juristin startete ihre berufliche Karriere als Trainee bei der Deutschen Bank. Nach Stationen in der Zentrale der Deutschen Bank wurde sie 1995 Geschäftsführerin der Deutsche Bank Stiftung Alfred Herrhausen „Hilfe zur Selbsthilfe“. Es folgten weitere Führungspositionen im Konzern. 2015 wurde sie Aufsichtsratsvorsitzende der Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank.
Die Christin hat sich zugleich immer ehrenamtlich engagiert, in ihrer Gemeinde und als Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Als Präsidentin der Welthungerhilfe setzt sie sich für eine Welt ein, in der alle Menschen frei von Hunger und Armut leben können.
Bunter, weiblicher, transparenter
Bereits seit 2004 gehört sie dem ZDF-Fernsehrat an, im Juli 2016 wurde sie zur Vorsitzenden gewählt. In ihrer Amtszeit wirkte sie nach dem Karlsruher ZDF-Urteil an der Neuausrichtung des Gremiums mit – es war fortan kleiner, weiblicher, bunter und zivilgesellschaftlicher geprägt. Sie selbst sagte einmal in einem Interview über sich, sie versuche stets, ein offenes, transparentes Verhältnis zu Menschen zu haben und auch bei den Dingen, die nicht einfach gelingen, gemeinsame Lösungen zu finden. Diese Offenheit und Transparenz war ihr auch in der Arbeit des Fernsehrates sehr wichtig – so etablierte sie während ihrer Amtszeit im Jahr 2020 einen Newsletter, der die Themen der Sitzungen aus der Perspektive einzelner Fernsehratsmitglieder vorbereitet, die Diskussionen aufnimmt und mittlerweile über 5.000 Abonnentinnen und Abonnenten hat. Als Vorsitzende des Fernsehrates beteiligte sie sich aktiv an den medienpolitischen Diskussionen – so bei Veranstaltungen des Grimme Instituts und auf Medienkongressen des Landes.
Mit 67 Jahren endet nun ihre Amtszeit als Vorsitzende des ZDF-Fernsehrat. Auch hier hinterlässt sie einen bleibenden Eindruck.