Beachvolleyballer Ehlers/Wickler verlieren Finale
Die Beachvolleyballer Nils Ehlers und Clemens Wickler haben im Olympia-Finale den Gold-Coup nicht geschafft. Im Stadion unter dem funkelnden Eiffelturm verloren die Hamburger gegen die Turnierfavoriten David Ahman/Jonatan Hellvig aus Schweden mit 0:2 (10:21, 13:21).
Der Gewinn der Silbermedaille ist aber für das Duo trotzdem der größte Erfolg der Karriere. Im Finale fanden die Deutschen kein Mittel, um den Gegner in Bedrängnis zu bringen.
US-Basketball-Stars ringen Frankreich nieder
Das "Dream Team 2.0" der US-Basketballer hat sich in Paris ohne die ganz große Show die Goldmedaille geholt. In einem teils hitzigen Finale gegen Gastgeber Frankreich um Wunderknabe Victor Wembanyama siegten die "Basketball-Avengers" mit 98:87 (49:41). Nach den Erfolgen von Peking, London, Rio und Tokio holten sich die US-Stars damit zum fünften Mal in Folge Gold, insgesamt sind die Amerikaner zum 17. Mal Olympiasieger.
Kevin Durant ist mit nun vier Goldmedaillen der erfolgreichste Basketballer bei Olympischen Spielen. Stephen Curry kam auf 24 Zähler, besonders in der Schlussphase glänzte der Dreierspezialist. Bester Werfer der Partie war Wembanyana mit 26 Punkten.
Deutsche Basketballer gehen leer aus
Die deutschen Basketballer haben dagegen eine Olympia-Medaille verpasst. Der Weltmeister verlor in Paris das Spiel um Bronze gegen Serbien mit 83:93 (38:46) und beendete die Sommerspiele damit auf einem enttäuschenden vierten Platz. In einer Neuauflage des letztjährigen WM-Finales war Franz Wagner mit 18 Punkten bester Werfer im deutschen Team. Die erfolgreiche Ära unter Bundestrainer Gordon Herbert endet mit einer großen Ernüchterung. Unter ihm hatte die deutsche Mannschaft bei der Heim-EM 2022 Bronze und im vergangenen Jahr sensationell den WM-Titel gewonnen. Herbert wechselt nun zu Bayern München.
Im Wasserball gewannen Spaniens Frauen die Goldmedaille durch ein 11:9 (3:2) gegen Australien. Bronze ging an die Niederlande, die die USA mit 11:10 (3:7) niederrangen.
Erste Medaille im Golf für Deutschland
Golferin Esther Henseleit hat bei den Olympischen Spielen völlig überraschend die Silbermedaille gewonnen. Die 25-Jährige räumte mit einer famosen Schlussrunde auf dem Par-72-Kurs des Club Le Golf National vor den Toren von Paris das Feld von hinten auf. Mit nur 66 Schlägen am letzten Tag verbesserte sie sich um elf Plätze.
Mit insgesamt 280 Schlägen und acht unter Par lag die Weltranglisten-54. nur zwei hinter der neuen Olympiasiegerin Lydia Ko aus Neuseeland (278). Es ist bei nun insgesamt vier Austragungen die erste deutsche Olympia-Medaille im Frauen-Golf. Auch bei den Männer ging bei fünf Entscheidungen noch kein Edelmetall nach Deutschland.
Fußball: Fünfter Olympiasieg für US-Frauen
Die US-Fußballerinnen haben sich die Goldmedaille gesichert. Die Amerikanerinnen setzten sich im Finale gegen Brasilien 1:0 (0:0) durch. Dabei erzielte Mallory Swanson (57. Minute) den entscheidenden Treffer im Prinzenpark.
Für die USA ist es bereits der fünfte Olympiasieg seit Aufnahme ins Programm der Sommerspiele im Jahr 1996. Für die sechsmalige Weltfußballerin Marta endete ihre Länderspielkarriere damit ohne Olympiasieg.
Marathon-Gold an Tola in Rekord-Zeit
Das deutsche Marathon-Trio ist an einer Medaille bei den Olympischen Spielen klar vorbeigelaufen. Bester war als Zwölfter in 2:09:18 Stunden Ex-Europameister Richard Ringer, Samuel Fitwi (2:09:50) belegte Platz 15. Der deutsche Rekordhalter Amanal Petros war von den Folgen einer Corona-Infektion geschwächt und fiel früh zurück. Gold sicherte sich mit Olympia-Rekord von 2:06:26 Stunden der Äthiopier Tamirat Tola, der 2016 in Rio Bronze über 10.000 Meter holte und 2022 Marathon-Weltmeister war, Silber errang der Belgier Bashir Abdi, Bronze ging an den Kenianer Benson Kipruto.
Keine Medaille für Moderne Fünfkämpfer
Marvin Dogue und Fabian Liebig haben Medaillen im Modernen Fünfkampf verpasst. Dogue kam im Finale auf Platz acht, sein Potsdamer Trainingspartner und Kumpel Liebig landete auf dem zwölften Rang. Am Ende fehlten Dogue 16 Sekunden zum ersten Edelmetall eines männlichen deutschen Fünfkämpfers in der Nachkriegszeit.
Statt der Deutschen jubelten auf der spektakulären Anlage vor dem Schloss Versailles der neue Olympiasieger Ahmed Elgendy aus Ägypten, der Japaner Taishu Sato auf dem Silberrang und Giorgio Malan aus Italien als Dritter.
Fünfkämpferinnen scheiden aus
Fünfkämpferin Annika Zillekens hat bei ihrer Rückkehr zu den Olympischen Spielen trotz einer späten Aufholjagd eine Enttäuschung erlebt. Die 34-Jährige, die in Tokio durch ein Drama im Reiten in die Schlagzeilen geraten war, belegte in ihrer Qualifikationsgruppe nach Springreiten, Fechten, Schwimmen und Laser Run den zehnten Platz und verpasste das Finale der besten 18 knapp.
Zillekens, die eine Verweigerung beim Reiten dieses Mal souverän löste, fehlten nach dem Laser Run zwei Punkte für das Weiterkommen. Auch die zweite deutsche Starterin Rebecca Langrehr (18.) schied nach unfreiwilligem Reitärger aus.
Deutsche Tischtennis-Frauen verlieren Bronze-Duell
Die deutschen Tischtennis-Spielerinnen haben bei Olympia die Bronzemedaille verpasst. Das Trio Annett Kaufmann, Yuan Wan und Xiaona Shan musste sich im Kampf um Platz drei gegen Südkorea mit 0:3 geschlagen geben. Zum Auftakt im Doppel lieferten Wan und Shan den deutlich stärker eingeschätzten Shin Yubin und Jeon Jihee einen großen Kampf, gaben das Match mit 2:3 dennoch ab. Olympia-Debütantin Kaufmann, die zuvor all ihre fünf Spiele in Paris gewonnen hatte, kam im ersten Einzel gegen Lee Eunhye überhaupt nicht ins Match und unterlag 0:3. Shan verlor zum Abschluss gegen Jeon Jihee mit 0:3.
Die Goldmedaille gewann China durch ein 3:0 gegen Japan.
Wasserspringen: Barthel vom Turm Sechster
Die deutschen Wasserspringer bleiben erstmals seit 2012 bei Olympischen Spielen ohne Medaille. Im letzten Wettkampf der Sommerspiele von Paris konnte Timo Barthel erwartungsgemäß nicht um die Podestplätze mitspringen.
Der 28-Jährige erhielt für seine sechs Sprünge aus zehn Metern Höhe 446,20 Punkte und belegte den starken sechsten Platz. Auf Bronze und Noah Williams aus Großbritannien fehlten Barthel etwas mehr als 51,15 Zähler.
Thordsen beendet Kajak-Finale als Letzter
Jakob Thordsen hat mit Platz acht einen erfolgreichen Abschluss im Nautical Stadium verpasst. Der 24 Jahre alte Olympia-Debütant verfehlte die erhoffte Medaille im Kajak-Einer als Letzter des 1000-m-Finals deutlich. Thordsen, der im vergangenen Herbst nach einem Fahrradsturz an der Schulter operiert werden musste, hatte schwer zu kämpfen.
Am Ende lag er rund fünf Sekunden hinter dem Vorletzten. Es siegte der Tscheche Josef Dostal etwas überraschend vor dem Ungarn Adam Varga sowie dessen Landsmann und Tokio-Olympiasieger Balint Kopasz. Anton Winkelmann wurde Zehnter.
Klettern: Garnbret gewinnt auch Kombi-Wettbewerb
Janja Garnbret aus Slowenien hat ihren Ruf als beste Kletterin der Welt erneut auch bei den Olympischen Spielen unter Beweis gestellt. Im Kombi-Wettbewerb aus Bouldern und Lead siegte die 25 Jahre alte Ausnahmeathletin mit einem Gesamtergebnis von 168,5 Punkten.
Zu Silber kletterte die US-Amerikanerin Brooke Raboutou (156,5), zu Bronze Jessica Pilz aus Österreich (147,4).
Taekwondo: Brandl verliert Kampf um Bronze
Taekwondo-Europameisterin Lorena Brandl hat eine Bronzemedaille verpasst. Die einzige Teilnehmerin der Deutschen Taekwondo Union (DTU) verlor im Duell um Platz drei der Gewichtsklasse über 67 kg gegen die südkoreanische Tokio-Zweite Lee Dabin nach drei Runden und wurde Fünfte.
Frankreich wieder Volleyball-Olympiasieger
Im Volleyball-Finale der Männer setzte sich Gastgeber Frankreich glatt mit 3:0 gegen Polen durch und wiederholte damit seinen Triumph von Tokio 2021. Bronze gewannen die USA. Im Synchronschwimmen holten die chinesischen Zwillingsschwestern Wang die Goldmedaille.
Zweimal Staffel-Gold für die USA
Mit ihren Staffel-Siegen über 4x400 Meter haben die Lauf-Asse der USA die olympischen Leichtathletik-Wettbewerbe im Stade de France beendet. Die haushoch überlegenen Amerikanerinnen verfehlten in 3:15,27 Minuten den Weltrekord, den das Quartett der damaligen Sowjetunion 1988 bei den Spielen in Seoul aufgestellt hatte, nur um eine Zehntelsekunde.
Deutlich knapper war das 4x400 Meter Staffel-Rennen bei den Männern. Hier setzten sich ebenfalls die USA in 2:54,43 Minuten vor Botswana in 2:54,53 Minuten durch. Dritter wurde Großbritannien in 2:55,83 Minuten.
Gold für Kerr, Drama um Tamberi
Der 27-Jährige Hamish Kerr hat sich als erster Neuseeländer zum Olympiasieger im Hochsprung gekürt. Kerr setzte sich im Stechen gegen den US-Amerikaner Shelby McEwen durch, zuvor hatten beide 2,36 m übersprungen.
Tokio-Olympiasieger Gianmarco Tamberi schied schon bei 2,27 m aus. Er hatte seinen Start zunächst offen gelassen. "Ich wurde gerade in die Notaufnahme gebracht, nachdem ich zweimal Blut erbrochen hatte", schrieb er bei Instagram. Kurz vor dem Wettkampf verkündete er dann: "Ich werde da sein". Kurz vor seiner Abreise wurde ihm eine Nierenkolik diagnostiziert, er kam geschwächt nicht ins Fliegen.
Ingebrigtsen holt Gold über 5000 Meter
Lauf-Star Jakob Ingebrigtsen hat sich für seine Niederlage über 1500 Meter revanchiert und erstmals Gold über 5000 Meter gewonnen. Der Norweger ließ der Konkurrenz in 13:13,66 Minuten keine Chance. Auf den Silber-Rang lief der Kenianer Ronald Kwemoi (13:15,04).
Bei seinem Sieg über 800 Meter lief Emanuel Wanyonyi aus Kenia in 1:41,19 Minuten nur um knapp drei Zehntelsekunden am Weltrekord seines Landsmanns David Rudisha vorbei. Über die 100 Meter Hürden gewann die Amerikanerin Masai Russell in 12,33 Sekunden knapp vor der von 70.000 Fans stürmisch bejubelten Französin Cyrena Samba-Mayela (12,34).
1500 Meter: Kipyegons dritter Streich
Mittelstrecken-Königin Faith Kipyegon hat als erste Frau das historische Gold-Triple über 1500 m perfekt gemacht. Die Weltrekordlerin krönte sich in einem spannenden Rennen zum bereits dritten Mal in Folge zur Olympiasiegerin, die Kenianerin war im Stade de France in olympischer Rekordzeit von 3:51,29 Minuten nicht zu bezwingen. Silber ging in einem spektakulären Finish an die Australierin Jessica Hull (3:52,56) vor Georgia Bell aus Großbritannien (3:52,61).
Im Speerwerfen der Frauen triumphierte Haruka Kitaguchi aus Japan mit 65,80 m vor Jo-Ane van Dyk (Südafrika/63,93) und Nikola Ogrodnikova (Tschechien/63,68)