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kompakt - 12. Wettkampftag

Olympische Sommerspiele 2024 in Paris

von B. Kramer, A. Kramer, S. Ungermanns

Die Höhepunkte des Tages kompakt zusammengefasst. Unter anderem mit Handball, Leichtathletik, Boxen und Basketball.

Videolänge:
11 min
Datum:
08.08.2024
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 31.12.2024, in Deutschland

Hall gewinnt über 400 Meter

Der US-Amerikaner Quincy Hall hat Gold über 400 Meter gewonnen. Hall siegte auf den letzten Metern in 43,40 Sekunden. Damit fing Hall den Briten Matthew Hudson-Smith noch ab, der 43,44 Sekunden lief. Zu Bronze sprintete Muzala Samukonga aus Sambia in 43,74 Sekunden.

Stona überrascht im Diskus

Reggae-Show im Diskus-Ring: Der Jamaikaner Roje Stona hat in Paris sensationell Olympia-Gold im Diskuswerfen gewonnen. Der 25-Jährige steigerte seine Bestleistung im Stade de France um fast einen Meter auf genau 70 m und setzte sich so knapp gegen die hoch gehandelte Konkurrenz durch.

Silber ging an Weltrekordler Mykolas Alekna, der 20 Jahre nach seinem Vater Virgilijus eigentlich Diskus-Gold zurück in die Familie holen wollte - doch dafür fehlten dem Litauer am Ende drei Zentimeter. Bronze ging in einem hochklassigen Wettkampf an den Australier Matthew Denny.

Hartmann verpasst Finale

Für den deutschen Rekordhalter Joshua Hartmann war in der Vorschlussrunde über 200 Meter Endstation. 20,47 Sekunden reichten dem Kölner als Fünfter seines Laufs nicht zum Weiterkommen.

Den Sieg holte sich nicht 100-Meter-Olympiasieger und Gold-Favorit Noah Lyles aus den USA, sondern Medaillenanwärter Letsile Tebogo aus Botswana in 19,96 Sekunden. Lyles begnügte sich mit Platz zwei in 20,08 Sekunden. Hartmann kann sich nun auf seinen Einsatz in der deutschen 4x100-Meter-Staffel konzentrieren.

Erstes Finale für Heß

Dreispringer Max Heß schaffte es bei seiner dritten Olympia-Teilnahme erstmals in das Finale der besten zwölf. Der 28 Jahre alte frühere Europameister aus Chemnitz flog in der Qualifikation 16,98 Meter weit, das genügte.

Aus für deutsches Hürden-Duo

Emil Agyekum und Joshua Abuaku sind im Halbfinale über 400 Meter Hürden ausgeschieden. Der WM-Achte Abuaku aus Frankfurt wurde in seinem Rennen nur Achter und Letzter in 50,19 Sekunden, der Berliner Agyekum danach Fünfter in deutlich besseren 48,78 Sekunden. Agyekum war bei der EM auch in der 4x400-Meter-Staffel gelaufen und hatte zum Gewinn von Bronze beigetragen.

Kennedy holt Stabhochsprung-Gold

Im Stabhochsprung triumphierte die Australierin Nina Kennedy mit 4,90 Metern vor Tokio-Olympiasiegerin Katie Moon aus den USA und der Kanadierin Alysha Newman. Beide meisterten jeweils 4,85 Meter. Die deutsche Starterin Anjuli Knäsche belegte mit 4,40 Metern den 14. Rang.

3.000 Meter: Gold an El Bakkali, Sorge um Girma

Soufiane El Bakkali hat seine Dominanz über 3000 m Hindernis untermauert und erneut olympisches Gold gewonnen. Der Marokkaner triumphierte am Mittwoch im Stade de France in 8:06,05 Minuten. Silber ging in Paris an Kenneth Rooks (USA/8:06,41), Bronze gewann Abraham Kibiwot (Kenia/8:06,47).

In einem lange taktischen Rennen zündete der 28-jährige El Bakkali auf der Schlussrunde den Turbo und profitierte auch von einem schlimmen Sturz. Auf der Gegengerade blieb der Weltjahresbeste und Weltrekordler Lamecha Girma aus Äthiopien am drittletzten Hindernis hängen und musste wenig später auf einer Bahre von der Bahn getragen werden.

Handballer ringen Frankreich nieder

Dramatischer Krimi mit Happy End: Deutschlands Handballer haben nach einer herausragenden Aufholjagd ihren Erfolgslauf fortgesetzt und sich mit einem Sieg über Europameister und Olympiasieger Frankreich in die Medaillenrunde gekämpft. Vor rund 27.000 Fans untermauerte die Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason ihre Gold-Ambitionen und bezwang den Gastgeber in Lille mit 35:34 (29:29, 14:17) nach Verlängerung.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte das DHB-Team mit sechs Toren zurückgelegen. Auch kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit sah der EM-Vierte bei einem Tor Rückstand und Ballbesitz Frankreich schon wie der Verlierer aus, doch in letzter Sekunde gelang Renars Uscins noch der Ausgleich. Der Jungstar war mit 14 Toren bester deutscher Werfer.

Frankreich zu stark für deutsche Basketballerinnen

Für die deutschen Basketballerinnen sind die leisen Träume von einer Olympiamedaille im Viertelfinale geplatzt. Die Mannschaft von Trainerin Lisa Thomaidis verlor gegen Gastgeber Frankreich verdient mit 71:84 (33:45) und verpasste den Kampf ums Podest.

Gegen die Olympia-Dritten von 2021 konnte die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) zu selten an ihre starken Leistungen aus der Vorrunde anknüpfen, vor allem Starspielerin Satou Sabally (zehn Punkte) erwischte einen überraschend schwachen Tag. So konnten letztlich Rückkehrerin Nyara Sabally (20 Punkte) und Alexis Peterson (15) als beste DBB-Werferinnen das Viertelfinalaus nicht verhindern.

Deutsche Geher-Staffel Zehnte

Saskia Feige und Christopher Linke haben bei der Olympia-Premiere der Mixed-Staffel im Gehen eine Überraschung deutlich verpasst. Das Duo kam über die Marathon-Distanz nach 2:56:14 Stunden ins Ziel, das reichte mit fast sechs Minuten Rückstand auf die Spitze nur für Platz zehn.

Nicht zu schlagen waren Maria Perez und Alvaro Martin, die in 2:50:31 Stunden Gold für Spanien holten. Damit wurden die beiden ihrer Favoritenrolle gerecht, nachdem Martin im Einzel Bronze und Perez bei den Frauen Silber gewonnen hatte. Staffel-Silber ging an Ecuador, Bronze gewann Australien.

DTTB-Frauen feiern Halbfinal-Einzug

Die ersatzgeschwächten deutschen Tischtennis-Frauen mit der 18 Jahre alten Olympia-Debütantin Annett Kaufmann spielen im olympischen Halbfinale um eine Medaille. Gegen die an Nummer elf gesetzten Inderinnen gewann das Team im Viertelfinale mit 3:1.

Wieder konnte Kaufmann, die erst wenige Wochen vor den Spielen für die verletzte Topspielerin Ying Han in den Kader gerückt war, zwei Einzel für sich entscheiden. Die Auswahl muss im Team-Wettbewerb in Paris auch auf Nina Mittelham verzichten. Gegner in der Runde der letzten vier ist am Donnerstag (20 Uhr/ARD) Japan.

Canadier: Brendel locker weiter

Sebastian Brendel hat die erste Hürde auf dem Weg zur erhofften Medaille bei den Sommerspielen in Paris genommen. Der 36-Jährige gewann seinen Vorlauf auf seiner Paradestrecke über 1000 m im Canadier-Einer souverän und zog auf direktem Weg ins Halbfinale ein. Am Freitag (live im ZDF ab 11:30 Uhr) stehen in Vaires-sur-Marne die Vorschlussrunde und der Endlauf an.

Anton Winkelmann erreichte als Vorlaufsieger über 1000 m das Halbfinale. Auch Jakob Thordsen zog auf direktem Weg in die nächste Runde ein. Enja Rößeling muss dagegen nach ihrem fünften Platz den Umweg Viertelfinale nehmen.

Boulder & Lead: Deutsches Duo draußen

Yannick Flohe hing im Seil und hob enttäuscht die Arme, Alexander Megos blickte nach seinem frühen Absturz noch einmal vom Boden aus frustriert die Wand hoch: Die beiden deutschen Sportkletterer haben wie befürchtet das Finale der besten acht im Kombinationswettbewerb Boulder & Lead verpasst.

Flohe und Megos holten in der Disziplin Lead zu wenig Punkte, um ihren Rückstand nach dem Bouldern noch aufzuholen und belegten in der Halbfinal-Gesamtwertung die Plätze neun und 13. Im Speed-Wettbewerb der Frauen gewann Topfavoritin und Weltrekordhalterin Aleksandra Miroslaw die Goldmedaille.

Wasserspringer Wesemann im Finale

Europameister Moritz Wesemann hat bei den Olympischen Spielen in Paris als erster deutscher Wasserspringer ein Einzelfinale erreicht. Der 22-Jährige aus Halle/Saale kam im Halbfinale auf 433,00 Punkte und Platz acht. Gegenüber dem Vorkampf verbesserte Wesemann sich um 35 Zähler. Der Berliner Lars Rüdiger war bereits in der Qualifikation nach einem verpatzten zweiten Sprung als 25. ausgeschieden.

Skateboarder Palmer verteidigt Gold

Skateboarder Tyler Edtmayer hat als letzter deutscher Starter das Finale in der Disziplin Park verpasst. Der 23-Jährige erreichte im Vorlauf auf dem Place de la Concorde einen Bestwert von 78,20 Punkten und hatte damit frühzeitig keine Chancen mehr, unter die besten acht zu kommen, die sich für den Lauf um die Medaillen qualifizierten. Die Qualifikation beendete er auf dem 17. Rang. Insgesamt traten in der Qualifikation 22 Athleten an.

Den Sieg im Finale sicherte sich wie schon 2021 in Tokio der 21 Jahre alte Australier Keegan Palmer mit einem Bestwert von 93,11. Tom Schaar (USA/92,23) gewann Silber, Augusto Akio (Brasilien/91,85) Bronze. Im Park-Wettbewerb müssen die Skater innerhalb von 45 Sekunden in einer großen Betonschüssel möglichst anspruchsvolle Tricks an den Hindernissen und Kanten zeigen.

Ringen: Wendle kämpft um Bronze

Ringerin Annika Wendle kämpft am Donnerstagabend um Bronze. Die 26-Jährige verlor ihr Halbfinale gegen die Weltranglistenerste Lucia Yepez aus Ecuador und verpasste dadurch den Endkampf in der Gewichtsklasse bis 53 Kilogramm. Zumindest das kleine Finale darf sie aber bestreiten. Sollte sie es gewinnen, wäre es der bislang größte Erfolg ihrer Karriere.

Zum Auftakt hatte Wendle erst die Griechin Maria Prevolaraki und danach die Türkin Zeynep Yetgil besiegt. Das Duell mit Yetgil war durchaus brisant. Gegen die 23-Jährige hatte Wendle beim letzten Olympia-Qualifikationsturnier in Istanbul im Mai noch verloren. Fragwürdige Entscheidungen des Kampfgerichts hatten dabei für reichlich Aufsehen gesorgt. Weil der russische Verband später entschied, keine Ringerinnen und Ringer nach Paris zu schicken, rückte Wendle aber noch nachträglich ins Teilnehmerfeld.

Golf: Henseleit mit solider erster Runde

Esther Henseleit ist nach der Auftaktrunde des olympischen Golfturniers in Lauerstellung. Die Hamburgerin spielte am Mittwoch im Club Le Golf National vor den Toren von Paris eine 72 und lag damit genau auf Platzstandard. Die 25-Jährige belegt zunächst Rang 13, ein Quartett auf dem Bronzerang ist aber nur zwei Schläge entfernt. Alexandra Försterling (Berlin) spielte eine 76 und sortierte sich unter 60 Starterinnen auf Platz 40 ein.

In Führung liegt die Französin Celine Boutier mit sieben unter Par. Die Weltranglistenerste und Tokio-Olympiasiegerin Nelly Korda aus den USA kam schlaggleich mit Henseleit ins Klubhaus.

Bronze für Boxer Tiafack

Boxer Nelvie Tiafack verpasst das Olympia-Finale im Superschwergewicht und muss sich mit der Bronzemedaille begnügen. Der 25 Jahre alte Kölner verlor seinen Halbfinal-Kampf gegen Tokio-Olympiasieger Bakhodir Jalolov aus Usbekistan einstimmig nach Punkten. Bronze war Tiafack schon vor dem ersten Gong im Court Philippe-Chatrier in Paris sicher gewesen, da sich die Halbfinal-Verlierer bei Olympia den dritten Platz teilen.

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