Handballer ringen Frankreich nieder
Dramatischer Krimi mit Happy End: Deutschlands Handballer haben nach einer herausragenden Aufholjagd ihren Erfolgslauf fortgesetzt und sich mit einem Sieg über Europameister und Olympiasieger Frankreich in die Medaillenrunde gekämpft. Vor rund 27.000 Fans untermauerte die Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason ihre Gold-Ambitionen und bezwang den Gastgeber in Lille mit 35:34 (29:29, 14:17) nach Verlängerung.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte das DHB-Team mit sechs Toren zurückgelegen. Auch kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit sah der EM-Vierte bei einem Tor Rückstand und Ballbesitz Frankreich schon wie der Verlierer aus, doch in letzter Sekunde gelang Renars Uscins noch der Ausgleich. Der Jungstar war mit 14 Toren bester deutscher Werfer.
Deutsche Geher-Staffel Zehnte
Saskia Feige und Christopher Linke haben bei der Olympia-Premiere der Mixed-Staffel im Gehen eine Überraschung deutlich verpasst. Das Duo kam über die Marathon-Distanz nach 2:56:14 Stunden ins Ziel, das reichte mit fast sechs Minuten Rückstand auf die Spitze nur für Platz zehn.
Nicht zu schlagen waren Maria Perez und Alvaro Martin, die in 2:50:31 Stunden Gold für Spanien holten. Damit wurden die beiden ihrer Favoritenrolle gerecht, nachdem Martin im Einzel Bronze und Perez bei den Frauen Silber gewonnen hatte. Staffel-Silber ging an Ecuador, Bronze gewann Australien.
DTTB-Frauen feiern Halbfinal-Einzug
Die ersatzgeschwächten deutschen Tischtennis-Frauen mit der 18 Jahre alten Olympia-Debütantin Annett Kaufmann spielen im olympischen Halbfinale um eine Medaille. Gegen die an Nummer elf gesetzten Inderinnen gewann das Team im Viertelfinale mit 3:1.
Wieder konnte Kaufmann, die erst wenige Wochen vor den Spielen für die verletzte Topspielerin Ying Han in den Kader gerückt war, zwei Einzel für sich entscheiden. Die Auswahl muss im Team-Wettbewerb in Paris auch auf Nina Mittelham verzichten. Gegner in der Runde der letzten vier ist am Donnerstag (20 Uhr/ARD) Japan.
Canadier: Brendel locker weiter
Sebastian Brendel hat die erste Hürde auf dem Weg zur erhofften Medaille bei den Sommerspielen in Paris genommen. Der 36-Jährige gewann seinen Vorlauf auf seiner Paradestrecke über 1000 m im Canadier-Einer souverän und zog auf direktem Weg ins Halbfinale ein. Am Freitag (live im ZDF ab 11:30 Uhr) stehen in Vaires-sur-Marne die Vorschlussrunde und der Endlauf an.
Anton Winkelmann erreichte als Vorlaufsieger über 1000 m das Halbfinale. Auch Jakob Thordsen zog auf direktem Weg in die nächste Runde ein. Enja Rößeling muss dagegen nach ihrem fünften Platz den Umweg Viertelfinale nehmen.
Boulder & Lead: Deutsches Duo draußen
Yannick Flohe hing im Seil und hob enttäuscht die Arme, Alexander Megos blickte nach seinem frühen Absturz noch einmal vom Boden aus frustriert die Wand hoch: Die beiden deutschen Sportkletterer haben wie befürchtet das Finale der besten acht im Kombinationswettbewerb Boulder & Lead verpasst.
Flohe und Megos holten in der Disziplin Lead zu wenig Punkte, um ihren Rückstand nach dem Bouldern noch aufzuholen und belegten in der Halbfinal-Gesamtwertung die Plätze neun und 13. Im Speed-Wettbewerb der Frauen gewann Topfavoritin und Weltrekordhalterin Aleksandra Miroslaw die Goldmedaille.
Wasserspringer Wesemann im Finale
Europameister Moritz Wesemann hat bei den Olympischen Spielen in Paris als erster deutscher Wasserspringer ein Einzelfinale erreicht. Der 22-Jährige aus Halle/Saale kam im Halbfinale auf 433,00 Punkte und Platz acht. Gegenüber dem Vorkampf verbesserte Wesemann sich um 35 Zähler. Der Berliner Lars Rüdiger war bereits in der Qualifikation nach einem verpatzten zweiten Sprung als 25. ausgeschieden.
Skateboarder Palmer verteidigt Gold
Skateboarder Tyler Edtmayer hat als letzter deutscher Starter das Finale in der Disziplin Park verpasst. Der 23-Jährige erreichte im Vorlauf auf dem Place de la Concorde einen Bestwert von 78,20 Punkten und hatte damit frühzeitig keine Chancen mehr, unter die besten acht zu kommen, die sich für den Lauf um die Medaillen qualifizierten. Die Qualifikation beendete er auf dem 17. Rang. Insgesamt traten in der Qualifikation 22 Athleten an.
Den Sieg im Finale sicherte sich wie schon 2021 in Tokio der 21 Jahre alte Australier Keegan Palmer mit einem Bestwert von 93,11. Tom Schaar (USA/92,23) gewann Silber, Augusto Akio (Brasilien/91,85) Bronze. Im Park-Wettbewerb müssen die Skater innerhalb von 45 Sekunden in einer großen Betonschüssel möglichst anspruchsvolle Tricks an den Hindernissen und Kanten zeigen.
Ringen: Wendle kämpft um Bronze
Ringerin Annika Wendle kämpft am Donnerstagabend um Bronze. Die 26-Jährige verlor ihr Halbfinale gegen die Weltranglistenerste Lucia Yepez aus Ecuador und verpasste dadurch den Endkampf in der Gewichtsklasse bis 53 Kilogramm. Zumindest das kleine Finale darf sie aber bestreiten. Sollte sie es gewinnen, wäre es der bislang größte Erfolg ihrer Karriere.
Zum Auftakt hatte Wendle erst die Griechin Maria Prevolaraki und danach die Türkin Zeynep Yetgil besiegt. Das Duell mit Yetgil war durchaus brisant. Gegen die 23-Jährige hatte Wendle beim letzten Olympia-Qualifikationsturnier in Istanbul im Mai noch verloren. Fragwürdige Entscheidungen des Kampfgerichts hatten dabei für reichlich Aufsehen gesorgt. Weil der russische Verband später entschied, keine Ringerinnen und Ringer nach Paris zu schicken, rückte Wendle aber noch nachträglich ins Teilnehmerfeld.
Golf: Henseleit mit solider erster Runde
Esther Henseleit ist nach der Auftaktrunde des olympischen Golfturniers in Lauerstellung. Die Hamburgerin spielte am Mittwoch im Club Le Golf National vor den Toren von Paris eine 72 und lag damit genau auf Platzstandard. Die 25-Jährige belegt zunächst Rang 13, ein Quartett auf dem Bronzerang ist aber nur zwei Schläge entfernt. Alexandra Försterling (Berlin) spielte eine 76 und sortierte sich unter 60 Starterinnen auf Platz 40 ein.
In Führung liegt die Französin Celine Boutier mit sieben unter Par. Die Weltranglistenerste und Tokio-Olympiasiegerin Nelly Korda aus den USA kam schlaggleich mit Henseleit ins Klubhaus.