Wie kritisch ist die Lage der Ukraine?

    Armee gerät in Defensive:Wie kritisch ist die Lage der Ukraine?

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    TN: ZDFheute live mit Militärexperte Nico Lange.

    Die Militärhilfen für die Ukraine gehen stark zurück und an der Front gerät die ukrainische Armee zunehmend in die Defensive. Militärexperte Nico Lange bei ZDFheute live.

    Angriffe und Ausstattung: Ist Putin im Vorteil?

    Die westliche Militärhilfe für die Ukraine sinkt deutlich: Die neu zugesagte Hilfe ging zwischen August und Oktober 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 90 Prozent zurück, wie das Kiel Institut für Weltwirtschaft berichtet. 
    Die Ukraine sei zunehmend von einigen wenigen Kerngebern abhängig, zu denen etwa Deutschland, die USA oder die nordischen Länder zählten. Doch auch in den USA wird um die Unterstützung für die Ukraine gerungen. Die vom Weißen Haus beantragten Milliardenhilfen für die Ukraine, Israel und andere Maßnahmen rund um die nationale Sicherheit bekamen bei einem Testvotum im Senat nicht die erforderliche Mehrheit von mindestens 60 Stimmen. Alle 49 Republikaner votierten geschlossen gegen das Paket.

    Jermak warnt vor Niederlage der Ukraine

    Der Chef des Kiewer Präsidialamtes, Andrij Jermak, ließ am Mittwoch in Washington deutlich erkennen, dass die Ukraine ohne US-Hilfe den von Russland aufgezwungenen Krieg verlieren werde. Das Institute for the Study of War geht weiterhin davon aus, dass die Ukraine strategisch wichtige Gebiete, die noch unter russischer Besatzung stehen, befreien muss, um die langfristige Sicherheit und wirtschaftliche Lebensfähigkeit der Ukraine zu gewährleisten.
    Während an den verschiedenen Frontabschnitten wenig Bewegung herrscht, ist bei russischen Drohnenangriffen auf einen Hafen im Süden der Ukraine in der Nacht zum Donnerstag nach Angaben der Regionalregierung ein Mensch getötet worden. Die russische Armee habe die Gegend um den Donau-Hafen in Ismajil "fast zwei Stunden lang" mit Drohnen attackiert.

    Drohnen- und Raketenangriffe Russlands

    Russland startet fast jede Nacht massive Drohnen- und Raketenangriffe auf die Ukraine. Kiew rechnet für den Winter mit einer ähnlichen russischen Offensive gegen die geschwächte ukrainische Energie-Infrastruktur wie im vergangenen Winter. 
    Wie kritisch ist die Situation für die Ukraine? Wie ist es um die Ausstattung der ukrainischen Armee bestellt angesichts zögerlicher Hilfen aus dem Westen, während Russland von Nordkorea und Iran militärische Ausrüstung erhält? Wie die russische Armee überschätzt oder ist Putin aktuell im Vorteil? Darüber diskutiert ZDFheute live mit dem Militärexperten Nico Lange, ZDF-Reporter Timm Kröger in der Ukraine und ZDF-Korrespondent Armin Coerper in Moskau.

    Klitschko kritisiert Selenskyj 

    Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hatte dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj zuletzt "Fehler" vorgeworfen. "Die Leute fragen sich, wieso wir auf diesen Krieg nicht besser vorbereitet waren. Wieso Selenskyj bis zum Schluss verneinte, dass es dazu kommen werde", sagte Klitschko beim schweizerischen Nachrichtenportal "20 Minuten".
    Es hätte zu viele Informationen gegeben, "die sich mit der Realität nicht decken". Er betonte die Wichtigkeit von Ehrlichkeit mit Blick auf die wahre Lage der Ukraine im Kampf gegen Russland. 
    Klitschko sicherte Selenskyj zwar Unterstützung bis zum Kriegsende zu, stellte sich aber auch demonstrativ auf die Seite des ukrainischen Oberkommandierenden der Streitkräfte, Walerij Saluschnyj. Dieser hatte eingeräumt, die ukrainische Gegenoffensive sei zum "Stillstand" gekommen, der erhoffte Durchbruch bleibe aus. 

    Orban lehnt EU-Beitrittsverhandlungen ab 

    Neben den abnehmenden Militärhilfen könnte Ungarn zudem den EU-Beitritt der Ukraine blockieren. Die Entscheidung über Beitrittsverhandlungen soll beim EU-Gipfel in der kommenden Woche fallen. Ungarns Präsident Viktor Orban hatte mehrfach betont, dass er EU-Beitrittsverhandlungen - die von allen EU-Staaten einstimmig gebilligt werden müssen - mit der Ukraine derzeit für verfehlt hält. 
    Mit Material von AFP, dpa, ZDF, AP 

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