Lebenserwartung in Westeuropa: Deutsche sterben früher

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    Lebenserwartung in Westeuropa:Menschen in Deutschland sterben früher

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    Bei der Lebenserwartung gehört Deutschland in Westeuropa zu den Schlusslichtern - und es wird schlimmer, wie eine neue Studie zeigt. So sterben wir im Schnitt 1,7 Jahre früher.

    Seniorin mit Kaffee am Fenster
    Bei Frauen ist die Lücke der Lebenserwartung zum restlichen Westeuropa-Durchschnitt kleiner als bei Männern.
    Quelle: colourbox.de

    Trotz seines relativen Wohlstands gehört Deutschland in Westeuropa zu den Schlusslichtern bei der Lebenserwartung und fällt weiter zurück.
    Der Abstand zum restlichen Europa vergrößerte sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten stetig, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung zeigt.
    Lebenserwartung in Deutschland und Westeuropa

    ZDFheute Infografik

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    Betrug der Rückstand Deutschlands auf die durchschnittliche Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt im restlichen Westeuropa im Jahr 2000 rund 0,7 Jahre, so vergrößerte sich dieser Abstand bis 2022 auf 1,7 Jahre.
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    Jedes Jahr sterben fast 50.000 Menschen im Jahr an einem akuten Herzinfarkt - auf dem Land mehr als in der Stadt. Eine neue Studie hat sich mit den Gründen hierfür befasst.24.02.2024 | 1:43 min

    Die anderen leben länger

    Der Beginn der 2000er Jahre markiert einen Wendepunkt in der Dynamik der Sterblichkeitsentwicklung in Deutschland.

    Pavel Grigoriev, Mitautor der Studie (BiB)

    Seitdem sei die Sterblichkeitslücke zwischen Deutschland und den anderen westeuropäischen Ländern "relativ stetig angewachsen".

    Die Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung und des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung vergleicht die Lebenserwartung in Deutschland mit der im restlichen Westeuropa.

    Das restliche Westeuropa umfasst im Zusammenhang der Studie die folgenden Länder: Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden, Spanien, das Vereinigte Königreich sowie die Schweiz.

    Seit der Jahrtausendwende verloren sowohl West- als auch Ostdeutschland gegenüber den anderen Ländern Westeuropas an Boden. Betrug der Rückstand bei der Lebenserwartung der Männer im Jahr 2000 noch rund 0,7 Jahre, vergrößerte sich diese Lücke bis 2022 auf 1,8 Jahre. Bei den Frauen erhöhte sich der Abstand bei der Lebenserwartung von 0,7 Jahren im Jahr 2000 auf aktuell 1,4 Jahre.
    Lebenserwartung in Westeuropa 2022

    ZDFheute Infografik

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    Corona-Pandemie als Ausnahmezeitraum

    Lediglich im ersten Pandemiejahr 2020 gab es demnach bei beiden Geschlechtern eine kurzfristige Annäherung an den westeuropäischen Durchschnitt, weil in Deutschland zunächst deutlich weniger Menschen an Covid-19 starben.
    Die Sterblichkeit unterscheidet sich allerdings in den einzelnen Altersgruppen. Während die Sterblichkeit von Menschen unter 50 Jahren in Deutschland im westeuropäischen Durchschnitt liegt, ist sie bei der Bevölkerung über 65 Jahre deutlich erhöht. Bei den Frauen weisen in Deutschland vor allem über 75-Jährige eine höhere Sterblichkeit auf als Gleichaltrige in den anderen Ländern. Bei den Männern klafft eine Lücke vor allem im Alter zwischen 55 und 74 Jahren.
    Eine Maispflanze blüht, während der Ackerboden durch Trockenheit und Hitze von Rissen durchzogen ist.
    Immer mehr Menschen in Europa sterben am Hitzetod. Das geht aus einem Bericht des EU-Klimadienstes Copernicus und der Weltorganisation für Meteorologie WMO hervor.22.04.2024 | 0:31 min

    Wie wäre die Sterblichkeitslücke zu schließen?

    Handlungsbedarf zur Erhöhung der Lebenserwartung sehen die Forschenden in Deutschland vor allem bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
    Demnach weisen internationale Vergleiche auf einen Nachholbedarf bei der Prävention und der Früherkennung dieser Erkrankungen hin. Ähnliches gelte für die Tabak- und Alkoholprävention sowie gesunde Ernährung.

    Um Deutschlands Rückstand bei der Lebenserwartung zu verringern, müsste die Sterblichkeit insbesondere im höheren Alter reduziert werden.

    Dr. Sebastian Klüsener, Forschungsdirektor am BiB

    Grafiken von David Metzmacher
    Quelle: AFP, KNA, dmm

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