Schlechte Ernte 2024: Weinproduktion stark geschrumpft

    Schlechte Ernte 2024:Weinproduktion stark geschrumpft

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    In Deutschland wurde 2024 deutlich weniger Wein erzeugt als im Vorjahr. Dabei gab es regional große Unterschiede. Besonders in Sachsen ging die Weinproduktion stark zurück.

    "planet e.: Der Wein der Zukunft - Zwischen Natur und Wissenschaft": Die Moderatorin Sabine Platz steht lächelnd in einem Weinberg.
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    Ein feuchtes Frühjahr und Extremwetterereignisse haben die Menge des von deutschen Winzern erzeugten Weins deutlich gedrückt. Insgesamt kamen 2024 mit 7,75 Millionen Hektolitern Weinmost knapp zehn Prozent weniger zusammen als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. 
    Vergleicht man die Menge mit dem Schnitt der Jahre 2018 bis 2023, beträgt das Minus sogar zwölf Prozent. Damit liegt die Menge für 2024 noch unter der Schätzung des Bundesamtes vom vergangenen Oktober. Damals war die Behörde von weniger als 8,3 Millionen Hektolitern Weinmost ausgegangen. Allerdings ist die Entwicklung regional sehr unterschiedlich. 
    Weinglas mit roten Weintrauben und Titelgrafik "Wein"
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    Herbe Verluste in südlichen Weinregionen

    Während in den beiden größten Anbaugebieten Rheinhessen (2,44 Millionen Hektoliter) und Pfalz (1,78 Millionen Hektoliter), aus denen zusammen mit 54,5 Prozent mehr als die Hälfte des Weins kommt, die erzeugte Menge nahezu auf dem Niveau des Vorjahres blieb, mussten andere Regionen herbe Verluste hinnehmen.
    In Baden schrumpfte die Menge um ein Viertel auf 954.000 Hektoliter, in Württemberg um mehr als 18 Prozent auf 667.000 Hektoliter und in Franken um mehr als 26 Prozent auf 302.200 Hektoliter.

    Fast 70 Prozent weniger in Sachsen

    Prozentual betrachte noch extremer fiel der Rückgang in kleinen Anbaugebieten aus. In Sachsen kamen mit 9.000 Hektolitern fast 69 Prozent weniger zusammen, im Gebiet Saale-Unstrut mit 17.600 Hektolitern knapp 64 Prozent und an der Ahr mit 22.400 Hektolitern knapp 55 Prozent weniger. 
    Nahaufnahme von dunklen Trauben an einem Weinstock.
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    Das niederschlagsreiche Frühjahr habe Pilzkrankheiten befördert, erklärte das Statistische Bundesamt. Darüber hinaus hätten späte Fröste, Hagel, Stürme oder Starkregen vielerorts der Ernte geschadet.
    Etwas mehr als zwei Drittel der erzeugten Menge war 2024 Weißwein, ein Drittel Rotwein inklusive Roséweinen. Umgerechnet in 0,75-Liter-Flaschen entspricht die erzeugte Menge den Statistikern zufolge etwa einer Milliarde Flaschen.

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    Quelle: dpa

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    Quelle: dpa

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