Grünheide: Polizei löst Tesla-Protestcamp komplett auf

    Grünheide:Polizei löst Tesla-Protestcamp komplett auf

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    Die Tesla-Gegner sollten ihr Camp in Grünheide wegen einer Kampfmittelsuche vorübergehend verlassen - taten sie nach Polizeiangaben aber nicht. Nun wird das Camp komplett geräumt.

    Die Polizei hat das Tesla-Protestcamp abgesperr, aufgenommen am 18.11.2024
    Das Protestcamp der Tesla-Gegner in Grünheide wird komplett geräumt.
    Quelle: dpa

    Die Polizei löst das Protestcamp von Tesla-Gegnern im brandenburgischen Grünheide komplett auf. Grund seien Verstöße gegen die Versammlungsauflagen sowie die öffentliche Sicherheit und Ordnung, teilte das Polizeipräsidium mit. Die Umweltaktivisten weigern sich, das Camp für eine Kampfmittel-Erkundung im Wald zu verlassen.
    Seit dem Morgen sind wieder Polizeikräfte an dem Camp im Wald nahe der Autofabrik im Einsatz. Sie forderten die Aktivisten per Lautsprecherdurchsagen auf, die eingerichtete Sperrzone zu verlassen. "Wir versuchen es noch mal mit Kooperation", sagte eine Polizei-Sprecherin. Höhenretter holten mehrere Personen aus Baumhäusern herunter. Es hielten sich aber noch weitere Tesla-Gegner in der Höhe zwischen den Kiefern im Wald auf.
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    Polizei: Auflösung des Camps endgültig

    Die Umweltaktivisten hätten wiederholt gegen Auflagen verstoßen und Straftaten verübt, teilte die Polizei mit. Es sei auch kein Kontakt zur Versammlungsleitung herstellbar. Es könne nicht mehr von einem friedlichen Verlauf ausgegangen werden. Die Auflösung der "Versammlung", also des Camps, sei nun endgültig. Den Aktivisten werde noch Zeit eingeräumt, die Baumhäuser zu räumen.
    Die Polizei ist seit Montag in dem Waldstück im Einsatz. Die Aktivisten sollten zunächst einen Teil des Camps für eine bestimmte Zeit räumen, weil das Gebiet auf Kampfmittel erkundet werden soll. Die Tesla-Gegner weigerten sich aber und kletterten zwischen den Bäumen teils in große Höhen. Sie halten die Kampfmittel-Suche für einen Vorwand. Im Sommer waren bereits zwei Weltkriegsbomben gefunden und auf der Fläche der geplanten Tesla-Erweiterung kontrolliert gesprengt worden.
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    Gegner des Werks halten das Waldgebiet nahe Berlin bereits seit Ende Februar besetzt. Der Autobauer des US-Milliardärs Elon Musk will sein Areal für einen Güterbahnhof und Lagerflächen erweitern und dafür ein Waldgebiet vom Land Brandenburg kaufen. "Es laufen Gespräche dazu mit Tesla", sagte ein Sprecher des Umwelt- und Forstministeriums in Potsdam. Zudem wird ein neuer Personenbahnhof ganz in der Nähe des Tesla-Werks gebaut, Vorbereitungen dafür laufen bereits.
    Quelle: dpa, AFP

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