Tesla-Werkserweiterung: Gemeinde Grünheide stimmt dafür
Bau eines Güterbahnhofs:Gemeinde Grünheide für Tesla-Werkserweiterung
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Die Gemeindevertretung von Grünheide hat für den Bebauungsplan zur Erweiterung des Tesla-Fabrikgeländes gestimmt. Elf der 19 Gemeinderatsmitglieder stimmten dafür.
Grünes Licht für die Erweiterung des Tesla-Werks in Grünheide
Quelle: dpa
Unter Polizeischutz hat der Gemeinderat in Grünheide grünes Licht für die Pläne von Tesla zum Bau eines Güterbahnhofs und einer Lagerfläche gegeben. Elf der 19 Gemeinderatsmitglieder votierten am Donnerstag für den entsprechenden Bebauungsplan.
Damit darf der US-Elektroautobauer Wald roden, um dort einen Bahnhof zum Abtransport der Fahrzeuge sowie weitere Logistikanlagen zu errichten. Tesla erklärte, der nun beschlossene Bebauungsplan schaffe die planerischen Voraussetzungen für eine stärkere Nutzung der Schiene. "Dies ist Teil der mittel- und langfristigen Planungen von Tesla."
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Debatte in Gemeinderat: "Es wurde hitzig debattiert"
In der Mehrzweckhalle, in der der Gemeinderat seit längerem zu Tesla-Themen tagt, verlief die Sitzung über weite Phasen lebhaft und laut. Rund 200 Menschen waren gekommen, um die Sitzung zu beobachten - darunter viele Bürger aus Grünheide, aber auch einige Tesla-Gegner, die zum Teil mit dem Zug aus Berlin angereist waren. Immer wieder wurde es laut, wenn Tesla-Gegner und Befürworter der Tesla-Pläne sich Wortgefechte lieferten, immer wieder rief die Gemeinderatsvorsitzende Pamela Eichmann zur Ordnung.
ZDF-Reporterin Nicola Albrecht sagte zu der Debatte: "Es ging ziemlich heiß her, es wurde hitzig debattiert. Man muss im Hinterkopf behalten, dass bei der Bürgerbefragung 62 Prozent gegen den Ausbau waren."
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Tesla-Werk: Umstrittene Erweiterung
Die Erweiterung des Geländes ist seit Langem umstritten: Umweltaktivisten hatten die Gemeindevertreter aufgefordert, dagegen zu stimmen. Das Unternehmen von Elon Musk möchte sein Gelände in der 9.200-Einwohner-Gemeinde erweitern.
Der Bebauungsplan wurde nach viel Kritik überarbeitet, so dass weniger Wald abgeholzt werden soll als ursprünglich vorgesehen. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte an die Demonstranten appelliert, friedlich zu protestieren.
Gemeindevertreterin spricht von gutem Kompromiss
Kurz vor der Abstimmung sprach sich die Vorsitzende der ehrenamtlich arbeitenden Gemeindevertretung, Pamela Eichmann (SPD), für die Erweiterungspläne aus. Sie sagte im Deutschlandfunk:
Gebunden sei man dabei an den Zeitplan der Bahn, die bis 2026 bauen müsse. Sollte das nicht klappen, würden ab 2030 die Zugverbindungen für Grünheide deutlich schlechter werden. Sie und ihre Kollegen entschieden unabhängig von Tesla über den Bebauungsplan, betonte sie. "Von Tesla haben wir gar keinen Druck."