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Rüstungskonzern auf Werbebanden:Rheinmetall wird neuer Dortmund-Sponsor
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Rheinmetall ist Deutschlands größte Waffenschmiede. Nun wird der Konzern Sponsor von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund.
Sponsoring-Deal mit dem BVB: Rüstungskonzern Rheinmetall
Quelle: ddpa images
Drei Tage vor dem wichtigsten Spiel der Saison hat Borussia Dortmund einen Sponsoring-Deal bekannt gegeben, der zu Diskussionen führen könnte. Der Rüstungskonzern Rheinmetall steigt wie bereits kolportiert beim Fußball-Bundesligisten als Sponsor ein. Das Unternehmen und der Verein teilten am Mittwoch mit, die drei Jahre laufende Partnerschaft umfasse unter anderem die Nutzung reichweitenstarker Werbeflächen, Vermarktungsrechte oder Event-Angebote im Stadion und auf dem Vereinsgelände.
Über das finanzielle Volumen sei Stillschweigen vereinbart worden. Laut "Handelsblatt" geht es um einen einstelligen Millionen-Euro-Betrag pro Jahr. Das Logo von Rheinmetall wird erstmals während der Vorbereitung von Dortmund auf das Champions-League-Finale gegen Real Madrid sichtbar sein.
Vor allem wegen des Ukraine-Krieges und der daraus folgenden hohen Nachfrage nach Rüstungsgütern hat Rheinmetall seinen Umsatz im ersten Quartal um 16 Prozent steigern können. 14.05.2024 | 1:34 min
BVB-Chef: "Öffnen uns für einen Diskurs"
BVB-Chef Hans-Joachim Watzke wies darauf hin, dass Sicherheit und Verteidigung Eckpfeiler der Demokratie seien. "Deshalb halten wir es für die richtige Entscheidung, uns sehr intensiv damit zu beschäftigen, wie wir diese Eckpfeiler schützen." Man freue sich auf die Zusammenarbeit und öffne sich "als Borussia Dortmund ganz bewusst für einen Diskurs".
Der von Watzke angesprochene Diskurs könnte für die Dortmunder zu einem ungünstigen Zeitpunkt erfolgen und von sportlichen Themen vor dem Spiel gegen Real ablenken. "Es gibt jetzt nur noch ein einziges Thema, und das ist dieses Finale", hatte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl noch am Dienstag gesagt: "Ich würde mir wünschen, dass wir uns auf dieses Spiel konzentrieren."
Unternehmen wie Rheinmetall und Renk wollen mehr Waffen für die Ukraine und die Bundeswehr produzieren. Doch viele Gelder aus den Töpfen der Bundesregierung fließen in die USA. 22.02.2024 | 1:36 min
Kritik am Sponsoren-Deal
Es dürfte das erste Mal sein, dass ein Rüstungskonzern einen Bundesligaklub sponsert - dem Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) ist kein vergleichbarer Fall bekannt. Unter den Fußballfans dürfte der schwarz-gelbe Schulterschluss mit der Waffenschmiede kontrovers aufgenommen werden, in sozialen Medien brandete am Mittwoch Kritik auf.
Auch in anderen Teilen der Gesellschaft gab es negative Reaktionen. Die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen forderte am Mittwoch, den Deal zu kippen. "Ein Waffenhersteller als Sponsor passt nicht zu den Werten, die der BVB - und Fußball insgesamt - vertritt", hieß es von den Pazifisten.
Der erste Spatenstich für eine neue Fabrik des Rüstungskonzerns Rheinmetall in der Lüneburger Heide hat Symbolkraft: Die Ukraine braucht Munition, und die Industrie will liefern.12.02.2024 | 2:31 min
Das Sponsoring eines Sportklubs ist kein Neuland für den Rüstungskonzern. Rheinmetall ist bereits Sponsor des Handball-Klubs Bergischer HC aus Solingen unweit von Düsseldorf.
Rheinmetall ist mit seinen rund 30.000 Beschäftigten auf Wachstumskurs, nach dem russischen Angriff auf die Ukraine schnellte die Nachfrage nach Munition, Panzern und Flugabwehr-Geschützen in die Höhe. Der Aktienkurs von Deutschlands größter Waffenschmiede verfünffachte sich seither in etwa. Der Umsatz soll in diesem Jahr zehn Milliarden Euro erreichen - fast doppelt so viel wie im Jahr 2021.
Aus einem 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen für die Bundeswehr bekommt Rheinmetall nach eigener Schätzung Schritt für Schritt etwa 30 Milliarden - dies verteilt auf einen Zeitraum von mehreren Jahren, was bei Rüstungsaufträgen üblich ist.
Quelle: dpa
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