Werk in Magdeburg: Intel legt Bau von Chipfabrik auf Eis

    Werk in Magdeburg:Intel legt Bau von Chipfabrik auf Eis

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    Der US-Konzern Intel pausiert seine Pläne für die Chipfabrik in Magdeburg. Das teilte Konzernchef Pat Gelsinger mit. Grund dafür sind Verluste und Sparprogramme.

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    Der Mikro-Elektronik-Konzern Intel verschiebt den Bau einer geplanten Chip-Fabrik in Magdeburg um zwei Jahre. Dort sollten 3.000 neue Arbeitsplätze entstehen.17.09.2024 | 1:29 min
    Der kriselnde Chipkonzern Intel legt den Bau eines Werks in Magdeburg auf Eis. Das Projekt werde voraussichtlich um zwei Jahre verzögert, teilte Firmenchef Pat Gelsinger mit. Intel kämpft mit Verlusten und hat ein Sparprogramm eingeleitet.

    Unsere Projekte in Polen und Deutschland werden wir aufgrund der erwarteten Marktnachfrage um etwa zwei Jahre pausieren.

    Pat Gelsinger, Intel-Chef

    Ursprünglich 3.000 Arbeitsplätze in Magdeburg geplant

    Intel hatte in Sachsen-Anhalt den Bau von zunächst zwei Chip-Fabriken angekündigt. Der erste Spatenstich war für dieses Jahr angepeilt worden. Dabei sollten rund 3.000 Arbeitsplätze entstehen. Die Investition wurde auf rund 30 Milliarden Euro beziffert. Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr staatliche Hilfen von 9,9 Milliarden Euro für die Ansiedlung in Aussicht gestellt.
    Noch vor wenigen Monaten hatte Gelsinger gesagt, dass in Magdeburg die modernsten Produktionsverfahren zum Einsatz kommen sollten, mit denen Intel zur erfolgreicheren Konkurrenz aufschließen will. Der Produktionsbeginn war für 2027 oder 2028 erwartet worden.

    ZDF-Wirtschaftsexperte Florian Neuhann über Intel

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    Sparprogramm bei Intel wegen Milliardenverlust

    Intel steht unter Druck. Allein im vergangenen Quartal fuhr der Konzern einen Milliardenverlust ein - und Analysten rechnen noch mit weiteren roten Zahlen. Konzernchef Gelsinger steuert gegen und kündigte Anfang August den Abbau von rund 15.000 Arbeitsplätzen an. Das sind etwa 15 Prozent der Belegschaft. Insgesamt will er zum kommenden Jahr mehr als zehn Milliarden Dollar einsparen.
    Auch die Pläne in Polen werden für diese Zeit ausgesetzt. Zugleich bekräftigte Intel Investitionen in neue Werke im Heimatmarkt USA und entwickelt neue Chips mit der Cloud-Sparte von Amazon.

    Erst vor wenigen Wochen Baugenehmigung für Fabrik in Magdeburg

    Eine erste Baugenehmigung für die Fabriken in Magdeburg war vor einigen Wochen bereits erteilt worden. Dem war eine mehrmonatige Prüfung eines rund 2.000-seitigen Bauantrages und eines Anhörungsverfahrens von Verbänden und Kommunen vorausgegangen.
    Die EU-Kommission hätte der Förderung der Bundesregierung noch zustimmen müssen. Vertreter der Landesregierung von Sachsen-Anhalt hatten sich zuletzt immer wieder optimistisch gezeigt, dass die EU bis Ende des Jahres die staatlichen Hilfen freigeben und anschließend der Bau starten würde.
    20.08.2024, Dresden: Maarten Dirkzwager (l-r) von NXP Semiconductors, Sachsen Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU), TSMC-Chef C.C. Wei, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), ESMC-Präsident Christian Koitzsch, Infineon-Chef Jochen Hanebeck und Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) stehen beim symbolischen ersten Spatenstich für das Chipwerk ESCM zusammen.
    In Dresden startet der Bau der Chipfabrik des taiwanesischen Branchenriesen TSMC und weiterer Firmen. Die Produktion soll 2027 starten und 2000 Arbeitsplätze schaffen.21.08.2024 | 1:38 min
    Nach der Ankündigung von Intel, die Pläne in Magdeburg auf Eis zu legen, sprach sich Finanzminister Christian Lindner (FDP) dafür aus, nicht benötigte Mittel für die Intel-Chipfabrik in Magdeburg für den Bundeshaushalt einzusetzen.

    Lindner über die Mittel für Intel

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    Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erklärte: "Wir werden jetzt gemeinsam beraten, wie wir mit nicht genutzten Mitteln sinnvoll und sorgsam umgehen und sie zum Wohle des Landes einsetzen." Aus dem Ministerium hieß es, die Gelder seien im Klima- und Transformationsfonds, genannt KTF, vorgesehen und stünden nicht dem Kernhaushalt zur Verfügung. In dem Fonds gibt es wie im Bundeshaushalt eine Milliardenlücke.

    Intel verlor Kampf um den Platz in Smartphones

    Zu Gelsingers Strategie gehört, dass Intel stärker zum Auftragsfertiger für andere Chip-Entwickler wird. Dabei soll der Konzern modernste Produktionsverfahren meistern, um im Wettbewerb gegen etablierte Produzenten wie TSMC aus Taiwan zu bestehen. Teil dieser Pläne war auch der Bau des Werks in Magdeburg.
    Intel dominierte einst die Chipbranche, fiel dann aber zurück. Ein entscheidender Moment war der verlorene Kampf um den Platz in Smartphones.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa

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