Modekonzern: Esprit schließt Filialen in Deutschland
Modekonzern:Esprit schließt alle Filialen in Deutschland
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Der insolvente Modekonzern Esprit schließt alle Filialen in Deutschland. Für die Marke soll es aber eine Zukunft geben.
Esprit schließt alle Filialen in Deutschland
Quelle: dpa
Der Modekonzern Esprit schließt bis zum Jahresende alle seine 56 Filialen in Deutschland. Rund 1.300 Mitarbeiter verlieren ihren Job, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Intern sei bereits kommuniziert, dass allen mit Wirkung zum 30. November gekündigt werde, sagt ein Unternehmenssprecher zu ZDFheute.
Die Markenrechte für das insolvente europäische Geschäft sollen an den britischen Finanzinvestor Alteri verkauft werden.
Esprit macht keine Angaben zum Kaufpreis
Zum Kaufpreis wollte Esprit keine Angaben machen. Die Gesellschaften sollen demnach abgewickelt, die Produkte in den Filialen abverkauft werden. Der Finanzinvestor übernimmt nicht das operative Geschäft, also weder Filialen noch Arbeitnehmer.
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Die Stellen in den Läden und der Zentrale in Ratingen fallen dadurch weg. Die Gläubigerausschüsse der sieben insolventen deutschen Esprit-Gesellschaften haben sich für das Angebot von Alteri ausgesprochen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Viele Franchisenehmer, die die meisten "Esprit"-Modeboutiquen betrieben hatten, waren vorher schon abgesprungen. Ein Alternativkonzept sah eine Fortführung von etwa zehn Filialen vor; damit wären aber auch weniger als 100 Mitarbeiter beschäftigt worden.
Esprit soll als Marke eine Zukunft haben
Esprit soll als Marke in absehbarer Zeit weitergeführt werden, heißt es. Produkte unter dem Label würden demnach weiter hergestellt und in Deutschland verkauft - in welcher Form, ist bisher nicht bekannt. Alteri gehört unter anderem das Modeunternehmen CBR Fashion mit den Marken Street One und Cecil.
Die Esprit Europe GmbH sowie sechs weitere Gruppengesellschaften des Modekonzerns hatten im Mai einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt. Das Verfahren war am 1. August vom Amtsgericht Düsseldorf eröffnet worden.
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Die Esprit Europe GmbH ist die Obergesellschaft für Esprit in Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, die skandinavischen Länder, Polen und Großbritannien. Einkauf und Vertrieb sind in diversen europäischen Tochter- und Enkelgesellschaften organisiert.
Geschäfte im Ausland nicht betroffen
Esprit ist weltweit in rund 40 Ländern aktiv. Die Geschäfte außerhalb von Europa sind von der Insolvenz nicht betroffen. Die Hauptgesellschaft des Konzerns, die Esprit Holding, sitzt in Hongkong. Deutschland ist jedoch der wichtigste Markt für den Konzern.
Der Modekonzern Esprit hatte bereits im Jahr 2020 ein Schutzschirmverfahren für mehrere deutsche Gesellschaften beantragt. Damals waren rund 50 Filialen in Deutschland geschlossen worden, etwa 1.100 Stellen wurden gestrichen.
Quelle: ZDF
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