mit Video
Apple wegen Gesetz "besorgt":iPhones in EU: Vorerst keine KI-Funktionen
|
Apples KI-Pläne sollen das iPhone zukunftsreif machen - in der EU wird das, zumindest dieses Jahr, nichts mehr. Grund sind Bedenken der Firma im Zusammenhang mit dem Digitalgesetz.
Enttäuschung für Apple-Nutzer in der EU: Die neuen KI-Funktionen kommen dieses Jahr nicht mehr.
Quelle: Reuters
Apple wird seine jüngst angekündigten neuen KI-Funktionen vorerst nicht in die EU bringen. Der iPhone-Konzern verweist auf Unsicherheiten wegen des EU-Digitalgesetzes DMA. Vor allem sei man besorgt, dass die damit verbundenen Vorgaben zur Öffnung für andere Hersteller und Dienste-Anbieter den Schutz der Nutzer-Daten beeinträchtigen könnten, teilte Apple am Freitag mit.
Die Apps auf den Smartphones von Apple sollen künftig durch KI besser miteinander vernetzt sein. Eine Art persönliche KI für jeden Nutzer.
12.06.2024 | 1:48 min
Apple benötigt für KI-Anwendungen großflächigen Datenzugriff
Der Grundstein von Apples Vision für nützliche Künstliche Intelligenz ist, dass die Software tiefgreifenden Zugang zu Nutzerdaten auf den Geräten bekommt. Dadurch soll "Apple Intelligence" zum Beispiel schnell die Frage beantworten können, ob man es bei einer Planänderung zu einem Termin schafft, oder E-Mails zusammenfassen und nach Wichtigkeit ordnen.
- Entwickler-Konferenz: Warum Apples KI-Pläne nicht alle begeistern
Eine zentrale Vorgabe des EU-Gesetzes DMA (Digital Markets Act) ist, dass zu "Gatekeepern" erklärte große Plattformen anderen Anbietern den Zugang gewähren müssen und nicht eigene Angebote bevorzugen dürfen. Zugleich gibt es eine Ausnahme, wenn dadurch die "Integrität" der Dienste beeinträchtigt werden könnte.
Es ist aber nicht klar, ob die EU-Kommission Apples Sorgen um die Datensicherheit als Grund für eine solche Ausnahme akzeptieren würde.
Mithilfe großer KI-Anbieter können Fake-Bilder von EU-Abgeordneten erzeugt werden. Dabei hatten einige Betreiber versprochen, das während des Europawahlkampfs zu unterbinden.29.05.2024 | 2:22 min
Vorerst nicht in der EU: Weitere Funktionen betroffen
Auch einige andere vergangene Woche bei Apples Entwicklerkonferenz WWDC angekündigte Funktionen sind von der Verzögerung betroffen. Dazu gehören das "iPhone Mirroring", bei dem man von einem Mac-Computer vollen Zugriff auf sein Apple-Smartphone bekommt, sowie das Teilen des Bildschirms mit anderen Nutzern.
- Gesetz für digitale Märkte: Wie die EU Digitalriesen beschränken will
Apple betont, man sei in Gesprächen mit der EU-Kommission über eine Lösung und wolle die Funktionen auch in Europa verfügbar machen. In diesem Jahr werde es aber nicht mehr dazu bekommen.
Traditionell veröffentlicht Apple im Sommer Beta-Testversionen der neuen Software - und macht sie im Herbst mit einer frischen iPhone-Generation für alle verfügbar.
Quelle: dpa
Mehr zu Künstlicher Intelligenz
mit Video
Konferenz zu Cybersicherheit:KI führt zu "immer extremeren Positionen"
von Antje Klingbeil
mit Video
Franziskus bei G7-Gipfel:Warum der Papst KI regulieren will
von Dominik Rzepka