Staus kosten Pendler 3,2 Milliarden Euro - Tendenz steigend

    Studie zeigt steigende Tendenz:Staus kosten Pendler 3,2 Milliarden Euro

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    Staus kosten viel Geld und Lebenszeit: Ein durchschnittlicher Pendler steht in Deutschland etwa 40 Stunden pro Jahr im Stau. 3,2 Milliarden Euro kostet das deutsche Autofahrer.

    Der Verkehr staut sich im Berufsverkehr am Morgen am Tunnel Heckenstallerstraße auf dem Mittleren Ring, aufgenommen am 09.01.2023
    Der Mittlere Ring in München gehört laut Verkehrsdaten-Dienstleister Inrix zu den Stauschwerpunkten in Deutschland.
    Quelle: dpa

    Ein durchschnittlicher Pendler in Deutschland steht nach einer Auswertung des Verkehrsdaten-Dienstleisters Inrix 40 Stunden pro Jahr im Stau. Berechne man allein für den Zeitverlust einen halben durchschnittlichen Stundenlohn, koste das 427 Euro pro Fahrer. Für das Jahr 2023 gilt:

    In ganz Deutschland kosteten Staus die Autofahrer 3,2 Milliarden Euro, das ist ein Anstieg um 14 Prozent gegenüber 2022.

    Inrix-Studie

    Hinzu kämen noch die höheren Spritkosten im Stop-and-Go-Verkehr in einer ähnlichen Größenordnung.
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    Weniger Staus bei Fahrten in Innenstädte

    So lange standen Autofahrer 2023 in Staus oder stockendem Verkehr:
    • in Berlin 55 Stunden
    • in Stuttgart 53 Stunden
    • in München 52 Stunden
    • in Köln 50 Stunden
    • in Düsseldorf 49 Stunden
    • in Bremen 45 Stunden
    • im Ruhrgebiet 45 Stunden
    • in Hamburg 43 Stunden
    Zur Berechnung des Zeitverlusts verglich Inrix die Dauer der Fahrten nachts auf freier Strecke mit den Zeiten im Berufsverkehr tagsüber. Eine interessante Entwicklung zeigte sich bei den Fahrten in die Innenstadt. Sie gingen in den Millionenstädten Berlin, Hamburg, München und Köln sowie in Frankfurt am Main stark zurück: "In Berlin sogar um 17 und in München um 16 Prozent" gegenüber dem Vorjahr.
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    Mehr Staus im morgendlichen Berufsverkehr

    Gleichzeitig nahmen aber die Verzögerungen aufgrund von Staus oder stockendem Verkehr zu.

    Dies deutet auf eine schleichende Abwanderung aus den Stadtzentren und eine stärkere Verlagerung des Verkehrs in die Randgebiete hin.

    Verkehrsdaten-Auswerter Inrix

    Zugenommen habe der morgendliche Pendelverkehr. Die staureichsten Straßenabschnitte im vergangenen Jahr:
    • An der A8 bei Stuttgart-Ehningen
    • Mittlerer Ring in München
    • Elbtunnel in Hamburg
    Harald Lesch, Jasmina Neudecker, Claudia Kemfert, Luisa Neubauer
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    Weltweit habe der Verkehr 2023 erneut zugenommen. Um den wachsenden Verkehr in den Innenstädten besser in den Griff zu bekommen, sei für viele Paris ein Vorbild, wo der Radverkehr im Zentrum gezielt gefördert wird, sagte Verkehrsanalyst Bob Pishue. "Andere Modelle sind das Deutschland-Ticket sowie das City-Maut-Programm in London, deren Erfolg mit Interesse beobachtet wird". In Deutschland würden Nahverkehrszüge, Straßenbahnen und Busse im Vergleich zu 2022 deutlich mehr genutzt.
    Quelle: dpa

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