Deutschlandticket: Fünf Fakten zum Jahrestag der Einführung
Zwischenbilanz:Ein Jahr Deutschlandticket - fünf Fakten
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Vor einem Jahr wurde das 49-Euro-Ticket eingeführt. Obwohl es viele nutzen, steigen weniger auf den ÖPNV um als erhofft. Bilanz und Ausblick in fünf Fakten.
Das 49-Euro-Ticket lohnt sich vor allem für Pendler. Mehr als 11 Millionen Menschen nutzen es. Wenige Autofahrer sind umgestiegen, im ländlichen Raum gibt es kaum Verbindungen.01.05.2024 | 1:35 min
Seit genau einem Jahr gibt es das Deutschlandticket. Mit dem Abo können Nutzer für 49 Euro pro Monat in Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs durchs ganze Land reisen. Rund 11,2 Millionen Abonnenten hat das Angebot im Schnitt. Aber hat es den ÖPNV wie erhofft revolutioniert?
1. Jeder Zweite nutzt das Ticket für Arbeits- oder Schulweg
Das Deutschlandticket ist vor allem ein Pendler-Abo. Rund jeder zweite Abonnent nutzt es für den Weg zur Arbeit oder zur Schule, so eine Untersuchung der Deutschen Bahn.
In vielen Fällen bieten Arbeitgeber das Ticket ihren Beschäftigten als vergünstigtes Jobticket an. Schießen Firmen mindestens 25 Prozent zu, gibt der Bund weitere fünf Prozent. Auf diese Weise können Beschäftigte das Angebot schon für 34,30 Euro pro Monat nutzen. Viele Betriebe bieten noch weiter gehende Nachlässe, einige schenken es ihren Mitarbeitern sogar. Rund 17 Prozent aller Deutschlandtickets sind solche Jobticket-Varianten.
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2. Mehrzahl der Nutzer hat Ticket ununterbrochen
Das Deutschland-Abo ist monatlich kündbar. Doch die Zahl derjenigen, die es sporadisch bestellen und mangels Bedarf wieder abbestellen, hält sich nach Umfragen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Grenzen.
Lediglich sieben Prozent der Besitzer kündigen demnach das Abo zum Monatsende. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) nutzt es hingegen unterbrochen seit Beginn. Knapp jeder Dritte besaß es demnach für mindestens acht Monate.
Aufgrund der gestiegenen Nachfrage infolge des Deutschlandtickets ist es in Bussen und Bahnen voller geworden. Insbesondere auf den touristisch nachgefragten Strecken etwa von Berlin in Richtung Ostsee, von München in die Berge oder von Hamburg an die Nordsee waren die Züge im vergangenen Sommer häufig völlig überlastet.
Zwar will die Bahn das Sitzplatzangebot im Regionalverkehr in diesem Jahr ausweiten. Doch der Angebotsausbau kostet die Länder und Verbünde viel Geld und hat mit der gestiegenen Nachfrage bisher nicht mithalten können.
Der Geschäftsführer des Interessenverbands Allianz pro Schiene, Dirk Flege, sagte kürzlich: "Nötig ist ein Angebotsausbau, eine Ausweitung der Jobticketangebote und weitere Vereinfachung der immer noch zu komplizierten Ticketpreisregelungen etwa für Fahrrad- und Kindermitnahme."
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4. Es steigen weniger vom Auto um als erhofft
Zwar steigen rund 16 Prozent der Deutschlandticket-Nutzer seltener ins Auto, seit sie das Abo haben, ergaben VDV-Umfragen. Trotzdem hat die Verkehrsverlagerung bisher nicht in dem Maße stattgefunden wie erhofft. VDV-Präsident Ingo Wortmann sieht noch deutlich Luft nach oben:
Dafür brauche es deutlich mehr Neukundinnen und Neukunden, die vorher noch gar keine Berührungspunkte mit dem ÖPNV hatten, so Wortmann. Rund ein Drittel Neukunden müssten es demnach werden, damit mit dem Angebot auch eine spürbare Verkehrsverlagerung einherginge, die auf die Klimaziele einzahle.
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5. Das Ticket wird nicht ewig 49 Euro kosten
So alt wie das Angebot ist auch der Streit ums Geld. Derzeit kostet das Ticket noch 49 Euro pro Monat. Bund und Länder subventionieren das Angebot pro Jahr mit jeweils 1,5 Milliarden Euro. Bis einschließlich dieses Jahres ist die Finanzierung gesichert.
Doch für die Jahre danach gibt es noch keine endgültige Zusage des Bundes, auch wenn Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) stets betont, dass das Ticket auf Dauer angelegt sei. Eine Preisgarantie seitens des Bundes und der Länder gibt es nur noch für dieses Jahr. Schon 2025 könnte das Deutschlandticket für Nutzerinnen und Nutzer daher teurer werden.