Ifo-Index: Stimmung deutscher Unternehmen überraschend gut

    Ifo-Geschäftsklimaindex steigt:Deutsche Unternehmen überraschend optimistisch

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    Ein Lichtblick für die schwächelnde deutsche Wirtschaft: Erstmals seit Monaten sehen die deutschen Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Das geht aus dem neuen Ifo-Index hervor.

    Symbolbild Wirtschaft: Ein Arbeiter fertigt einen explosionsgeschützen Schaltkasten in einer Produktionshalle des Unternehmens Stahl, einem Hersteller und Entwickler von explosionsgeschützen Schaltanlagen, am Stammsitz in Waldenburg.
    Viele deutsche Unternehmen stecken in der Krise. Trotzdem hellt sich die Stimmung aktuell auf. (Symbolbild)
    Quelle: dpa

    Die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen hat sich im Oktober überraschend deutlich aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex als wichtigstes Barometer für die Konjunktur in Deutschland stieg auf 86,5 Zähler von 85,4 Punkten im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag zu seiner Umfrage unter rund 9.000 Führungskräften mitteilte.
    Zuvor hatte es vier Rückgänge in Folge gegeben. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg auf 85,6 Zähler gerechnet.
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    Sinkflug offenbar gestoppt

    Die Unternehmen beurteilten sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch die Aussichten für die kommenden Monate optimistischer als zuletzt. "Die deutsche Wirtschaft konnte den Sinkflug vorerst stoppen", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Allgemein bleibe die Stimmung "aber von Skepsis geprägt".
    Im verarbeitenden Gewerbe geht die Trendumkehr ausschließlich auf die verbesserten Erwartungen zurück. Die laufenden Geschäfte beurteilten die Firmen deutlich schlechter: "Auftragsmangel bleibt ein zentrales Problem", befand der Ifo-Chef.
    Im Dienstleistungssektor hingegen waren die Unternehmen "spürbar" zufriedener mit ihrer aktuellen Lage, während die Erwartungen sich etwas verbesserten. Besonders positiv gestimmt waren laut Ifo Unternehmen in den Bereichen Logistik, Tourismus und IT. Im Handel verbesserte sich die Einschätzung im Vergleich zum September nur leicht. Im Bauhauptgewerbe gabe es ebenfalls nur leichte Veränderungen, allerdings ins Negative.
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    Bundesbank sieht die Lage kritisch

    Die Bundesbank geht zumindest nicht davon aus, dass sich Deutschland, Europas größte Volkswirtschaft, am Jahresende aus der hartnäckigen Konjunkturflaute befreien kann. "Im vierten Quartal könnte die wirtschaftliche Aktivität aus heutiger Sicht in etwa stagnieren", heißt es im aktuellen Monatsbericht.
    Im Sommerquartal sei das Bruttoinlandsprodukt wohl "erneut etwas zurückgegangen", nachdem es bereits im Frühjahr um 0,1 Prozent geschrumpft war. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge wird von einer technischen Rezession gesprochen.
    "Auch wenn für die deutsche Wirtschaft derzeit weiterhin keine Rezession im Sinne eines deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgangs der Wirtschaftsleistung zu erwarten ist, steckt sie doch nach wie vor in der seit Mitte 2022 anhaltenden Schwächephase fest", so das Fazit der Bundesbank.
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    Der Internationale Währungsfonds (IWF) traut Deutschland dieses Jahr nur noch eine Stagnation zu, 2025 dann ein Wachstum von 0,8 Prozent. Alle anderen großen Industrienationen schlagen sich demnach besser als Deutschland. Der IWF verwies auf die anhaltende Schwäche der Industrie und Probleme auf dem Immobilienmarkt.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: Reuters, AFP

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