Batterie größter Kostentreiber:Warum E-Autos noch so teuer sind
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Eigentlich sollten E-Autos bald das Straßenbild beherrschen - doch die hohen Preise haben die Nachfrage zuletzt deutlich gebremst. Woran das liegt und was helfen könnte.
Mit neuen Modellen wollen auch Hersteller auf der Internationale Automobil-Ausstellung IAA MOBILITY 2023 E-Autos bezahlbarer machen.
Quelle: dpa
E-Autos sind für viele Kunden schlicht noch zu teuer, - das hat auch Kanzler Olaf Scholz zur Eröffnungsfeier der Automesse IAA Mobility erkannt: "Daran haben Sie als Hersteller über den Preis natürlich einen wichtigen Anteil", sagte der SPD-Politiker vor den Chefs der Autofirmen.
Der Hochlauf der E-Mobilität werde "nicht funktionieren, wenn es nicht auch Angebote gibt, die für ganz viele Bürger bezahlbar sind." Doch das wird laut Experten noch dauern. Ein Überblick zur aktuellen Lage:
Was kostet ein E-Auto im Durchschnitt?
Laut einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte sind E-Autos mit durchschnittlich 42.000 Euro knapp 11.000 Euro teurer als Verbrenner. Das wurde beim jüngsten Mobilitätsmonitor der Acatech-Akademie für Technikwissenschaften Ende 2022 dann auch als Hauptgrund genannt, der gegen den Kauf eines E-Autos spricht. 71 Prozent sagten, E-Autos seien ihnen schlicht zu teuer.
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Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research in Duisburg hat eine Liste mit den beliebtesten E-Modellen erstellt. Darunter finden sich nur zwei Fahrzeuge unter 30.000 Euro: der Dacia Spring für knapp 23.000 Euro und der vor dem Auslaufen stehende Smart Fortwo für 22.000 Euro.
Der Nachfolger Smart #1 kostet dagegen mehr als 42.000 Euro. Ein kompakter VW ID.3 startet bei knapp 40.000 Euro, ein Opel Corsa E bei fast 35.000 Euro. Aktuell arbeitet VW mit dem Modell ID.2all noch an einem Einstiegsstromer für 25.000 Euro.
Was treibt die Kosten in die Höhe?
Größter Kostentreiber ist dabei die Batterie. Auf sie entfielen bis zu 40 Prozent der Herstellungskosten, sagte Dudenhöffer. Hinzu kämen die noch geringen Stückzahlen. Dadurch ließen sich Batterieautos noch nicht so effizient herstellen wie Verbrenner, die in großer Stückzahl von den Bändern rollen.Entsprechend hoch sind die Einstiegspreise.
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Wie wirkt sich der Wegfall der Kaufprämie aus?
Die Reduzierung der staatlichen Kaufprämie sorgt zusätzlich für einen Preisschub. Für Gewerbekunden fiel sie am 1. September komplett weg, für Privatkunden sinkt sie zum Jahreswechsel von maximal 6.750 auf 4.500 Euro. Der Schnitt komme zu früh, kritisiert Acatech-Präsident Thomas Weber, bis 2021 im Beraterkreis der Bundesregierung.
Noch seien die Preise zu hoch und die Zahl der E-Autos zu gering, als dass man schon ohne Unterstützung auskommen könne. "Das Kürzen ist jetzt kontraproduktiv."
Wann werden E-Autos bezahlbar?
Bis die Preise auf breiter Front sinken, dürften noch einige Jahre vergehen, schätzen Experten.
Erst ab 2026, so seine Prognose, dürften die Preise allmählich nachgeben. "Dann wird es deutlich günstiger."
Fabian Brandt von der Managementberatung Oliver Wyman rechnet sogar damit, dass die Preise bereits 2026 oder 2027 auf Augenhöhe mit Verbrennern liegen. Dudenhöffer ist da weniger optimistisch. Ganz verschwinden werde der Preisunterschied erst 2030. Die Experten von Deloitte rechnen damit zwischen 2028 und 2030.
Wie können E-Autos billiger poduziert werden?
Wirklich sinken könnten die Preise erst, wenn größere Stückzahlen die Produktionskosten reduzieren und zugleich die Batterien mit wachsender Nachfrage günstiger werden, sagt Dudenhöffer. So rechnet VW damit, dass die neue Einheitszelle, die ab 2026 nach und nach konzernweit eingeführt werden soll, den Batteriepreis um bis zu 50 Prozent senken wird.
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Auch der VW ID.2all für 25.000 Euro von VW wird erst 2026 auf den Markt kommen. "Früher wäre immer besser", räumt Markenchef Schäfer ein. "Schneller geht es aber leider nicht." Noch schwieriger werde es dann, danach ein noch billigeres Modell für 20.000 Euro auf die Straße zu bringen. "Wir arbeiten daran", sagt Schäfer. "Aber eine Lösung haben wir noch nicht."
Können gebrauchte E-Autos die Nachfrage decken?
Günstige Gebrauchtwagen werden die Lücke bis dahin kaum schließen können. Dafür sei das Angebot noch zu gering, sagt Fabian Brandt von der Managementberatung Oliver Wyman. Entsprechend hoch seien die Preise. Bis sich ein "gesunder und stabiler Gebrauchtwagenmarkt" entwickle, werde es noch einige Jahre dauern.